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Reichstädt: Zum Geschenkebummel ins Atelier

Die Töpferei und die Schäferei in Reichstädt setzen wieder auf ihren weihnachtlichen Werkstattverkauf – als kleine Weihnachtsmarkt-Alternative.

Von Siiri Klose
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Elisabeth Richter und Grit Bormann erwarten nun ihrer Werkstatt in Reichstädt Kunden, die sonst zu ihnen auf die Weihnachtsmärkte kamen.
Elisabeth Richter und Grit Bormann erwarten nun ihrer Werkstatt in Reichstädt Kunden, die sonst zu ihnen auf die Weihnachtsmärkte kamen. © Karl-Ludwig Oberthür

In der Reichstädter Keramikwerkstatt von Grit Bormann und Elisabeth Richter steht Weihnachten geradezu wortwörtlich vor der Tür: Auf den alten Steinfliesen im Hausflur stapeln sich Kartons, aus dem obersten ragen die Arme von getöpferten Adventsleuchtern. In der Werkstatt sortiert Elisabeth Richter ihre Weihnachtskalender nach Motiven. Der vom letzten Jahr zeigt eine gemütliche Wohnküche, in der offensichtlich auch Schlagzeug geübt, gelesen, gebastelt und – tja, was eigentlich? Puppentheater gespielt wird? Oder ist das ein Kaufmannsladen da auf dem Tisch? Das wird wohl erst klarer, wenn die Türchen Nr. 3 und 9 an der Reihe sind.

Gut besuchte Werkstatt

Bis dahin scheint es plötzlich gar nicht weit zu sein. „Weil wir jetzt nichts auf den Weihnachtsmärkten verkaufen können, hoffen wir, dass unsere Werkstatt wieder so gut besucht wird wie letztes Jahr“, sagt Elisabeth Richter. Eigentlich sind die Märke die größte Einnahmequelle der Künstlerin und der Töpferin, doch schon im vergangenen Jahr mussten sie improvisieren. „Das hat gut funktioniert. Viel mehr Leute als sonst fanden den Weg zu uns und verbanden den Besuch gleich mit einem Weihnachtsspaziergang zum Hofladen der Schäferei Drutschmann“, sagt Richter.

Mehr Platz für Wollprodukte bei Drutschmanns

Gut 600 Meter weiter am Reichstädter Dorfbach entlang verkaufen Karin und Manja Drutschmann normalerweise vor allem Schafsalami oder Jagdwurst im Glas, Fruchtaufstriche und die Säfte und Weine vom Gut Pesterwitz im kleinen Hofladen. „Aber wir werden in der Vorweihnachtszeit auch wieder die Spinnstube für den Verkauf nutzen“, sagt Manja Drutschmann. Jetzt bieten sie Lammfleisch auf Bestellung an, und Mutter Karin Drutschmann, die Anfang des Jahres die Schäferei an ihre Tochter übergab, hat auch die Palette ihrer Wollprodukte erweitert: Zur selbst mit Pflanzenfarben gefärbten Wolle und gehäkelten Mützen sind in diesem Jahr noch selbstgewebte Schals gekommen. In den Holzregalen stapeln sich auch farbenfrohe Wolldecken und gefilzte Sitzkissen – eben das, was im Winter Hochsaison hat.

Schlichte Kannen und Eselchen als Kerzenhalter

Zurück in der Keramikwerkstatt hat Grit Bormann die alten Küchenbuffets mit Schüsseln, Tellern, Tassen, Bodenvasen, Kannen und Übertöpfen gefüllt. Ihr Markenzeichen sind schlichte, zweckmäßige Formen, die die Blau- und Grauschattierungen ihrer Glasuren gut wirken lassen. Dazwischen stehen die keramischen Einzelstücke von Elisabeth Richter: Eselchen, Katzen und Ferkel mit Kerzenhaltern auf dem Rücken, fröhlich bemalte Minivasen, mit Blumen bedruckte Schüsseln, Fliesen und Dosen. In den Fächern und Schubladen finden sich Kräutertees und -salze vom Pontepietra-Hof in der Toskana, den ehemalige Dresdner betreiben. „Wir bekommen auch noch Trockenblumenkränze und handgefertigte Seifen aus Pillnitz für den Verkauf“, sagt Richter.

Zusammen haben die beiden Reichstädter Weihnachtslädchen also ein reiches Geschenkesortiment im Angebot – und einen Notfallplan für ausgefallene Weihnachtsmärkte.

  • Keramikwerkstatt von Grit Bormann und Elisabeth Richter: Reichstädt, Hauptstr. 3, Mo-Sa 10-18 Uhr, Bestellungen von Weihnachtskalendern (A4 12 Euro, A3 17 Euro): [email protected]
  • Hofladen der Schäferei Drutschmann: Reichstädt, Am Dorfbach 10, Tel. 03504 613973, ab 1. 12. Mi-Sa 10-18 Uhr, www.schaeferei-drutschmann.de