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Aldi verlässt das World Trade Center

Am Sonnabend schließt der Discounter im WTC. Mit der Bibliothek steht der nächste Großmieter vorm Auszug. Lange sollen die Flächen aber nicht leer stehen.

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© René Meinig

Von Tobias Hoeflich

Noch piept es im Erdgeschoss des World Trade Centers (WTC). Unentwegt ziehen Kassierer im Aldi-Markt Waren übers Laufband. Doch ein Schild im Eingangsbereich verkündet: Bald hat es sich an der Freiberger Straße ausgepiept. „Diese Verkaufsstelle schließt am Samstag, 13.08.“ ist zu lesen. An mangelnder Kundschaft habe es nicht gelegen, sagt eine Kassiererin auf Nachfrage – trotz Konkurrenz des Konsums direkt nebenan: „Die Fläche ist einfach zu klein.“ Auch die Anlieferung der Waren habe sich immer schwieriger gestaltet. Ein neuer Markt sei aber nicht in Sicht.

Center-Manager Jürgen Rees bestätigt den Auszug von Aldi – und bedauert ihn. „Das steht schon eine ganze Weile fest. Die Discounter von heute brauchen einfach mehr Platz.“ Von der WTC-Website ist der Aldi bereits verschwunden. Ein langer Leerstand drohe laut Rees an der Stelle aber nicht: „Wir verhandeln derzeit mit einem Bestandsmieter“, lässt der Center-Manager durchblicken. Um wen es sich handelt, will er nicht verraten, solange der Vertrag nicht unterzeichnet ist. In jedem Fall sei es jemand auf dem Gebiet Büro/Konferenz. „Das klingt zwar unspektakulär. Aber Bestandsmieter haben Vorrang.“

Aldi ist nicht der einzige Mieter, der demnächst eine beachtliche Fläche im WTC aufgibt: Auch die Zentralbibliothek der Städtischen Bibliotheken zieht bald weg von der Freiberger Straße Richtung Zentrum in den künftig sanierten Kulturpalast. Am 29. April 2017 sollen laut dem Bibliotheksdirektor Arend Flemming die 6 000 Quadratmeter großen Räume auf zwei Etagen übergeben werden. Die Eröffnungsfeier ist für Anfang Mai geplant.

Im WTC wird dann auf einen Schlag eine beachtliche Fläche frei. Doch auch hier sieht Jürgen Rees keinen Anlass zur Sorge: Bestandsmieter hätten bereits Interesse an einem Teil der Fläche angemeldet. Dazu zählt unter anderem die Dresden International University (DIU), eine private Uni in Trägerschaft der TU Dresden. „Die DIU wird 1 000 Quadratmeter von der Bibofläche übernehmen“, sagt Rees. Er ist optimistisch, dass auch die restlichen Räume bald vermietet ist.