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Bauernstube Erlebach endlich fertig

Rund 200.000 Euro wurden in die Modernisierung des ehemaligen Anbaus bei Kriebstein investiert. Nun ist auch der Außenbereich schick.

Von Elke Braun
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Rund 200.000 Euro wurden in die Modernisierung des ehemaligen Anbaus investiert. Nun ist auch der Außenbereich schick.
Rund 200.000 Euro wurden in die Modernisierung des ehemaligen Anbaus investiert. Nun ist auch der Außenbereich schick. © Dietmar Thomas

Kriebstein. Bis zuletzt wurde in der Bauernstube noch gearbeitet. Am Sonnabend konnte aber endlich gefeiert werden. 

Jahrzehnte habe es gedauert, bis in Erlebach investiert werden konnte, sagte Bürgermeisterin Maria Euchler (Freie Wähler) am Sonnabend anlässlich der Übergabe des sanierten Dorf-Treffpunktes. Dabei wurde nach alter Tradition ein Band durchgeschnitten.

Im Jahr 1994 war der kleine Ortsteil im Zuge der Gemeindegebietsreform erst zu Kriebstein gekommen ¨– mit viel Geld im Gepäck. „Insgesamt zwei Millionen D-Mark brachten die Erlebacher damals in den Gemeindehaushalt ein“, sagte Maria Euchler. Lange Zeit sei überlegt worden, wie zumindest ein Teil des Geldes in dem Dorf wieder angelegt werden könnte. „Es gibt hier weder einen Spielplatz noch eine Kita oder Schule“, so die Bürgermeisterin. 

Auch der Plan zum Bau eines Feuerwehrhauses sei wieder verworfen worden, weil es schlichtweg zu wenige Feuerwehrleute in dem kleinen Ortsteil gibt, um eine einsatzfähige Mannschaft zusammen zu bekommen.

Umso mehr freut sich Maria Euchler, dass es nun gelungen ist, mit dem Umbau der Bauernstube ein Kleinod zu schaffen. Ab sofort können die Erlebacher dort wieder mit ihren Familien feiern. Überdies wird das Haus für Vereinstreffen oder die Gemeinderats- und Ortschaftsratssitzungen oder auch als Wahlraum genutzt.

Auch von außen ist die Bauernstube in Erlebach schmuck geworden. Davon konnten sich die Besucher am Sonnabend überzeugen.
Auch von außen ist die Bauernstube in Erlebach schmuck geworden. Davon konnten sich die Besucher am Sonnabend überzeugen. © Dietmar Thomas

Am Sonnabend konnten sich neben den Bauarbeitern, den Gemeinde- und Ortschaftsräten auch die Erlebacher selbst in dem neuen Treffpunkt umschauen. Wegen der Corona-Pandemie wurden die Besucher in kleinen Gruppen durchs Gebäude geführt. Die Erlebacher kredenzten Kaffee und Kuchen, von der Brauerei Hartmannsdorf gab es Freibier und die Ferkelzucht aus Reichenbachspendierte zwei Spanferkel.

Umbau wurde teurer als geplant

Die Bauarbeiten waren aufwendig. Mehrmals musste auch finanziell nachgebessert werden.  Mehr als 200.000 Euro sind insgesamt aufgewendet worden. Geplant worden war ursprünglich mit einem Betrag von 190.000 Euro. Davon sind Fördermittel in Höhe von 75 Prozent aus dem Leader-Topf geflossen. Den Rest steuerte die Gemeinde Kriebstein bei. 

Aber auch Spenden sind geflossen. So stellte Ortsvorsteher Bernd Ellrich-Neugebauer seine gesamte Ortschaftsrats-Entschädigung in Höhe von 2.400 Euro für die neue Küche als Spende zur Verfügung. Familie Clausnitzer habe die Reinigung der Polster der Sitzmöbel übernommen. 

Haupthaus musste weichen

Los ging es aber zunächst mit dem Abriss des früher als Gaststätte und Hotel genutzten Haupthauses. Das vorherige Nebengebäude mit nur einer Etage wurde nun barrierefrei umgebaut, die Toilettenanlage komplett und behindertengerecht erneuert. Auch Heizungs- und Elektroanlage sind nun modernisiert. Maria Euchler freut sich außerdem darüber, dass der alte Kachelofen sozusagen als Herzstück der Bauernstube erhalten werden konnte.

So sah die Bauernstube vor dem Umbau aus. Das linke Hauptgebäude wurde vollständig abgerissen. Dort befindet sich jetzt das Außengelände.
So sah die Bauernstube vor dem Umbau aus. Das linke Hauptgebäude wurde vollständig abgerissen. Dort befindet sich jetzt das Außengelände. © Dietmar Thomas

Im Außenbereich wurde ein Hang mit sogenannter L-Stützelementen aus Beton gesichert. So war es möglich, eine ebene Freifläche gestalten zu können. „Dort können die Besucher bei schönem Wetter nun auch im Außenbereich sitzen“, sagte Maria Euchler. Überdies sind einige Parkflächen entstanden. Vorher konnten Autofahrer ihre Fahrzeuge nur entlang der Straße abstelen.

Die alte Küche musste raus

Außerdem ist die Küche komplett erneuert worden. „Diese stammte noch aus dem Jahr 1986. Der Zustand entsprach dem hohen Alter der Bauernstube selbst“, so Euchler. Für die Sanierung des Vereinshauses war es erforderlich, die Küche komplett auszubauen. „Eigentlich sollte sie danach wieder eingebaut werden“, erklärt die Bürgermeisterin. 

Dann habe sich aber ergeben, dass der Wiedereinbau in den umgestalteten Küchenraum gar nicht möglich sei. Zudem habe sich an den Möbeln teilweise die Beschichtung abgelöst, Tür-Scharniere waren ausgeplatzt, Griffe hielten nicht mehr und auch die Arbeitsplatten waren verschlissen.

Im Juli war das Haus noch komplett eingerüstet. Der Innenbereich wurde barrierefrei umgebaut.
Im Juli war das Haus noch komplett eingerüstet. Der Innenbereich wurde barrierefrei umgebaut. © Dietmar Thomas

Bereits 2017 war mit den Planungen für die Modernisierung der Bauernstube begonnen worden. Ende 2019 hatte die Kommune das Vorhaben mit einem entsprechenden Beschluss auf den Weg gebracht.

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