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Burg Kriebstein auf Rädern

Die schönste Ritterburg Sachsens ist jetzt in ganz Deutschland unterwegs. Die Verantwortlichen beschreiten damit neue Wege.

Von Elke Braun
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Seit wenigen Tagen fährt ein Sattelschlepper des Erlauer Transportunternehmens Naumann Werbung für die Burg Kriebstein.
Seit wenigen Tagen fährt ein Sattelschlepper des Erlauer Transportunternehmens Naumann Werbung für die Burg Kriebstein. © Dietmar Thomas

Kriebstein. Sie liegt idyllisch auf der höchsten Felsenklippe am Ufer der Zschopau. Die Erkertürmchen aus dem späten Mittelalter geben der Burg ihr unverwechselbares Aussehen. Die Burg Kriebstein wird im Schlösserland Sachsen nicht umsonst als die schönste Ritterburg bezeichnet.

Das können nun auch alle sehen, die nicht aus der Gegend kommen und die vielleicht noch nie etwas von der Burg Kriebstein gehört haben. Denn seit wenigen Tagen prangt ein riesiges Foto des mittelalterlichen Baus auf der Heckklappe eines Sattelschleppers.

Riesiges Foto prangt auf der Heckklappe

Mit dem 40-Tonner ist Stammfahrer Steffen Blaschke vom in Erlau ansässigen Transportunternehmen Naumann in ganz Deutschland unterwegs. „Vorrangig fahre ich ins Ruhrgebiet“, erzählt er, aber auch in alle anderen Regionen des Landes. Meistens hat er Materialien aus Stahl geladen und beliefert Industriebetriebe.

Seitdem in großen Lettern „Burg Kriebstein“ auf der mehr als 13 Meter langen Plane steht und das Foto auf der Heckklappe prangt, zieht das Auto immer wieder neugierige Blicke auf sich. „Ich bin sogar schon von Kunden darauf angesprochen worden“, sagt Steffen Blaschke.

Werbung für Burg ist Neuland

Das Transportunternehmen Naumann besitzt derzeit drei Lkw. „Werbung für eine Burg zu machen, ist für uns Neuland. Dass wir damit unsere Region deutschlandweit bekannter machen können, freut mich natürlich“, sagt er.

Mit der Aktion beschreitet auch die Burg Kriebstein in Sachen Marketing neue Wege. „Die Idee dazu wurde schon vor längerer Zeit an einem Sonntag während eines Gesprächs mit Matthias Naumann geboren“, erzählt Marketing-Verantwortlicher Remo Stäglich.

Bis zur Umsetzung seien etwa eineinhalb Jahre vergangenen. „Es hat mehrere Entwürfe gegeben, die wieder verworfen wurden. Corona habe die Umsetzung ebenfalls verzögert und nicht zuletzt musste die Finanzierung des etwa 3.700 Euro teuren Projektes geklärt werden.

Freundeskreis übernimmt Druckkosten

 Das gelang unter anderem mit Unterstützung des Freundeskreises der Burg Kriebstein. „Wir haben die Druckkosten übernommen“, erklärt Vorsitzender Daniel Ehrig. Dazu habe der Förderverein Mitgliedsbeiträge und die Spenden eingesetzt. Der Verein hat derzeit 55 Mitglieder. „Bauliche Maßnahmen, die wir in den zurückliegenden Jahren unterstützt haben – wie die Sanierung der Glocke oder den Bau der Sonnenuhr – stehen derzeit keine an“, so Ehrig.

Burg-Chefin Susanne Tiesler freut sich darüber. Nicht zuletzt auch deshalb, weil den Druckauftrag ein in der Region ansässiges Unternehmen – Werbeservice Voigtländer in Leisnig – übernehmen konnte. Perspektivisch sei eine solche Aktion für die sogenannte Schwesterburg „Mildenstein“ in Leisnig geplant, ebenfalls in Zusammenarbeit mit dem Erlauer Transportunternehmen Naumann.

Familienerlebnistag und Ritteressen

Als nächster Höhepunkt auf der Burg Kriebstein steht der Familienerlebnistag am 18. Oktober auf dem Plan. Dabei empfängt die Gugelgilde aus Dresden, verkleidet als verschiedene Burgbewohner, die Besucher, so dass sich diese direkt ins Mittelalter zurückversetzt fühlen. „Wegen Corona wird das Konzept der Veranstaltung entsprechend angepasst“, so Susanne Tiesler. 

Auch die geheimnisvollen Führungen und das Ritteressen im November werde es wieder geben. Überdies ist für den 6. Dezember ein weihnachtliches Konzert geplant. Im Winter werde es traditionsgemäß etwas ruhiger auf den Burgen der Region, so Susanne Tiesler.

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