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Deshalb will ein junger Döbelner in der Politik mitmischen

Hans Stiller befindet sich noch in der Ausbildung. Politik begleitet ihn seit seiner Kindheit. Weshalb er sich zur Wahl stellt.

Von Cathrin Reichelt
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Hans Stiller will für die FDP in den Döbelner Stadtrat und ist der jüngste Bewerber der Partei.
Hans Stiller will für die FDP in den Döbelner Stadtrat und ist der jüngste Bewerber der Partei. © SZ/DIetmar Thomas

Döbeln. Hans Stiller ist der Jüngste im Döbelner Ortsverband der FDP und einer der Jüngsten die auf den Kandidatenlisten der Kommunalwahlen am 9. Juni stehen werden. Aber was treibt einen 21-Jährigen an, sich politisch zu engagieren?

„Ich bin sozusagen mit der FDP aufgewachsen“, sagt Stiller. Mutter, Stiefvater und Großvater sind Mitglieder der Freien Demokraten. Da gebe es gewisse Berührungspunkte.

„Schon als kleiner Junge habe ich geholfen, Wahlplakate aufzuhängen“, so der Döbelner. Und Politik spiele ganz oft am Abendbrottisch und bei Familienfeiern eine Rolle.

Schülersprecher im Lessing-Gymnasium

Im Döbelner Lessing-Gymnasium sei er Schülersprecher gewesen und habe unter anderem Baumpflanz- und Müllsammelaktionen mitorganisiert. Heute könne er sich anders engagieren. Und weshalb in der FDP?

„Meine Mutter und die Eltern meiner Freundin sind selbstständig. Ich bin mit Veranstaltungstechnik teilselbstständig. Auch andere Parteien haben gute Programme. Aber mit dem der FDP fühle ich mich am meisten verbunden“, erklärt der angehende Kaufmann für Groß- und Außenhandel. Diesen Beruf erlernt er im dritten Jahr bei einem Holzgroßhändler.

Seit Mitte 2021 ist Hans Stiller Mitglied der Döbelner Ortsgruppe der FDP. Vielleicht hätte er sich auch jetzt noch nicht zur Wahl gestellt. Der Anstoß sei von seinem Opa gekommen.

Nicht nur der sei der Meinung, der Döbelner Stadtrat brauche frischen Wind und jugendliche Ideen. „Die ältere Generation vertritt bei manchen Themen sehr konservative Auffassungen. Da sind neue Denkanstöße nicht schlecht“, sagt der junge Mann.

Junger Quartiersmanager sei guter Anfang

Mit dem Quartiersmanager Christoph Klix habe die Stadt jetzt bereits eine junge Kraft, die etwas bewegen will. „Das ist ein guter Anfang.“

Positiv sieht Stiller zudem, dass erstmals 16-Jährige bei der Europawahl mitbestimmen können – auch wenn das nichts mit der Kommunalwahl zu tun hat. Wichtig sei in jedem Fall, dass die Parteien Wahl-Programme aufstellen, die die Jugendlichen verstehen können.

Auch wenn Hans Stiller seinen Beruf in Klipphausen erlernt, bleibt Döbeln seine Heimatstadt. „Ich finde Döbeln toll. Ich hatte noch nie Ambitionen, wegzugehen“, sagt er. Durch die A 14 sei die Stadt perfekt an die Großstädte angebunden.

Aber auch in Döbeln gebe es genügend Shopping-Möglichkeiten und für Jugendliche eine gute Mischung. Viele verschiedene Vereine, Kino, Theater, Schwimmbad und Staupitzbad nennt er als Beispiele.

Wunsch nach mehr Toleranz vom Ordnungsamt

Im Moment bewegt ihn nur wenig Negatives in der Stadt. Vom Ordnungsamt würde er sich mehr Toleranz wünschen, wenn Pflegedienste oder Fahrzeuge von anderen Firmen für nur wenige Minuten in Bereichen der Innenstadt halten, an denen das grenzwertig ist.

Mit seiner Kandidatur hofft Stiller, mehr junge Leute zu motivieren, sich an der Wahl am 9. Juni zu beteiligen und eventuell selbst politisch aktiv zu werden.

Er mache immer wieder die Erfahrung, dass sich auch die 18- bis 25-Jährigen in seinem Freundeskreis oft über Politik unterhalten, aber der Anstoß fehlt, sich selbst zu engagieren.