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Döbeln bleibt für Timo Boll gutes Pflaster

Nach vier Jahren Pause trägt Borussia Düsseldorf ein Spiel der Tischtennis-Bundesliga in Döbeln aus. Warum sich Boll und Co hier wie zu Hause fühlen.

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Borussia Düsseldorf hat sein Spiel gegen Fulda-Maberzell in Döbeln ausgetragen. Timo Boll hat sein Einzel nach vier Sätzen gewonnen.
Borussia Düsseldorf hat sein Spiel gegen Fulda-Maberzell in Döbeln ausgetragen. Timo Boll hat sein Einzel nach vier Sätzen gewonnen. © Jörg Schreiber

Von Jörg Schreiber

Döbeln. Siebenter Auftritt – siebenter Sieg für den amtierenden Deutschen Titelträger Borussia Düsseldorf bei einem Meisterschaftsspiel auf Döbelner Parkett.

Rechnet man den Triumph beim Tischtennis Sachsen-Cup noch hinzu, kommen die Rheinländer bei ihren Gastspielen in der früheren Kreisstadt mittlerweile auf mehr als ein halbes Dutzend Siege.

Gewinner war aber auch das Publikum, das nach fast vierjähriger Abstinenz und zwei Absagen im vergangenen Jahr wieder Tischtennis-Spitzensport live erleben konnte. Über 700 Fans kamen in die Sporthalle Burgstraße um den Rekordmeister und seinen Superstar Timo Boll am Sonntagnachmittag anzufeuern.

Begeisterung der Döbelner hat nicht nachgelassen

Auch Borussen-Manager Andreas Preuß zeigte sich davon beeindruckt: „Seit Beginn der Corona-Pandemie haben wir kein Heimspiel mehr außerhalb von Düsseldorf ausgetragen. Deshalb waren wir uns nicht sicher, ob das alles noch funktioniert. Allerdings haben die Begeisterung und die Unterstützung der Döbelner Zuschauer in nichts nachgelassen und wir fühlten uns hier wirklich vom ersten Moment an wieder wie zu Hause.“

Sportlich hat sich der Ausflug für die Düsseldorfer ins mittelsächsische Döbeln richtig gelohnt. Mit dem 3:0-Sieg gegen den TTC Rhön-Sprudel Fulda Maberzell konnte sich der Rekordmeister im Meisterschaftsrennen weiter absetzen. Mit 16:0 Punkten ist die Mannschaft in der Bundesliga derzeit eine Klasse für sich.

Hinzu kommt, dass sie sieben der bisherigen acht Begegnungen glatt mit 3:0 gewann und nur am vorletzten Spieltag beim 3:1 in Bad Königshofen ersatzgeschwächt eine Partie abgeben musste. Auch Andreas Preuß, mittlerweile fast 30 Jahre im Amt, konnte sich an solch eine lupenreine Bilanz irgendeiner Mannschaft in der Tischtennis-Bundesliga nach acht Spieltagen nicht erinnern.

Drittes Spiel in acht Tagen für Borussia Düsseldorf

Allerdings wurde den Rheinländern das Erfolgserlebnis alles andere als leicht gemacht. Erst quälte sich der Schwede Anton Källberg gegen Alexandre Cassin über fünf Sätze. Anschließend musste der amtierende Europameister Dang Qiu gegen Quadri Aruna im zweiten Durchgang nicht weniger als sechs Satzbälle abwehren, um in der Verlängerung 12:10 und am Ende mit 3:0 erfolgreich zu sein.

Timo Boll setzte mit einem 14:12 in der Verlängerung des vierten Satzes den Schlusspunkt unter dieses Duell, welches schon vor gut drei Wochen im Pokal-Viertelfinale mit dem gleichen Resultat endete.

Der amtierende Europameister Dang Qiu musste sechs Satzbälle abwehren.
Der amtierende Europameister Dang Qiu musste sechs Satzbälle abwehren. © Jörg Schreiber

Für die Düsseldorfer war es das dritte Spiel in sieben Tagen. Auch für einen amtierenden Deutschen Meister keine einfache Aufgabe. Döbeln war aber vorerst der Höhepunkt dieser kräftezehrenden englischen Woche aus Meisterschaft und Champions League.

„Wir sind nach dem letzten Bundesligaspiel nach Polen gereist und anschließend direkt nach Döbeln. Ich glaube, die Strapazen der letzten Tage waren uns anzumerken. Auch aus diesem Grund bin ich froh, dass wir am Ende 3:0 gewinnen konnten. Fulda hatte drei gute Spiele, konnte aber glücklicherweise die Chancen nicht nutzen. Gut für uns“, bilanziert Düsseldorfs Coach Danny Heister die Partie.

Stimmen zum Spiel

Timo Boll (Borussia Düsseldorf, Rekord-Europameister im Einzel): „Es war von uns eine gute Leistung, auch wenn zwei Spiele ziemlich knapp gewesen sind. Doch das Publikum hat uns den Rücken gestärkt. Ich glaube, nach den Anstrengungen der letzten Tage haben wir uns tapfer geschlagen.

Jörg Dathe (Döbelner SV, Organisator):„Es war wie immer viel Stress in der Vorbereitung. Aber es hat sich für alle gelohnt. Für Düsseldorf – die haben ihr Spiel gewonnen. Für die Zuschauer, die Spitzensport live erleben konnten. Und für uns, weil wir nach vier Jahren wieder solch eine Veranstaltung auf die Beine gestellt haben.“