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Dachdeckereinkauf baut in Döbeln Holzhalle

Die Genossenschaft DEG investiert an ihrem Döbelner Standort 2,5 Millionen Euro.

Von Jens Hoyer
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Filialleiter Knut Bitterlich steht vor der künftigen Holzlagerhalle auf dem Gelände der DEG im Gewerbegebiet Döbeln Ost. Im Mai soll sie fertiggestellt sein. Durch sie wird die Döbelner Filiale zum Holzstandort der Liefergenossenschaft.
Filialleiter Knut Bitterlich steht vor der künftigen Holzlagerhalle auf dem Gelände der DEG im Gewerbegebiet Döbeln Ost. Im Mai soll sie fertiggestellt sein. Durch sie wird die Döbelner Filiale zum Holzstandort der Liefergenossenschaft. © Jens Hoyer

Döbeln. Auf dem Hof der Liefergenossenschaft DEG Alles für das Dach im Döbelner Gewerbegebiet reckt sich ein mächtiges Metallgerüst in die Höhe.

Im Frühjahr wird hier eine neue Halle stehen – als Zeichen der Weiterentwicklung des Großhändlers, der Handwerksbetriebe im Umkreis von etwa 50 Kilometern mit den benötigten Materialien beliefert.

Dann auch in größerem Maße mit dem benötigten Bauholz. Döbeln wird zum kombinierten Dach- und Holzstandort der Genossenschaft, sagte Niederlassungsleiter Knut Bitterlich.

Im Angebot sind alle Holzbaustoffe von der Dachlatte über Balken bis zu Holzdämmstoffen.

Erweiterung lange geplant

Seit zwei Jahren plant die Genossenschaft die Erweiterung an ihrem Döbelner Standort. Rund 2,5 Millionen Euro werden in die Holzlagerhalle, einem überdachten Ladeplatz und in ein Fahrzeug mit Ladekran für den Holztransport investiert, sagte Bitterlich.

Auch ein Holzfachmann wird als Mitarbeiter eingestellt. Auch bisher würden schon Döbelner Kunden mit Holz beliefert. Allerdings werden die bestellten Mengen aus dem Vogtland mit dem regelmäßigen Werksverkehr nach Döbeln gebracht, erklärte Bitterlich.

„Wir verkaufen alles, was fürs Dach gebraucht wird“, so der Niederlassungsleiter. Dazu gehören auch Photovoltaikanlagen. Vom kleinen Balkonkraftwerk bis zur großen Dachanlage.

Nach einem großen Run auf die Anlagen habe sich die Nachfrage wieder etwas entspannt. „Das bleibt aber ein Thema für jeden, der ein Haus baut. Viele Bauherren sind bereit, in die Photovoltaik Geld zu investieren“, sagte Bitterlich.

Die Baubranche hat bewegte Zeiten mit teilweise enormen Preissteigerungen hinter sich. Die Lage habe sich in einigen Bereichen aber wieder entspannt. Vor allem auch beim Bauholz, so der Filialleiter. „Das Holz ist wieder auf einem normalen Niveau.“

Preistreiber seien damals Aufkäufe der Amerikaner und die Verknappung der Ware nicht zuletzt durch die massive Bevorratung durch die Handwerksfirmen gewesen. Auch die gestiegenen Energiekosten machten sich in energiehungrigen Branchen bemerkbar.

Die Zurückhaltung der Bauherren wegen gestiegener Kosten und Zinsen macht der Baubranche zu schaffen, „Auf sie kommen raue Zeiten zu“, sagte Bitterlich. Der Filialleiter will aber nicht schwarzmalen. Noch hätten die Firmen in der Regel gut zu tun.

15 Mitarbeiter in Döbeln

„Sie brauchen ja nur mal versuchen, kurzfristig einen Dachdecker zu bekommen. Die Stimmung unter den Handwerkern hat sich in den vergangenen Wochen schon deutlich gebessert, weil sie gute Aussichten auf das nächste Jahr haben. Es ist immer weitergegangen.“

In der Döbelner Filiale der DEG sind derzeit 15 Mitarbeiter beschäftigt. Der Betrieb bildet auch aus. Zwei Azubis sind auf dem Weg zum Facharbeiter für Lagerlogistik.

„Wir bilden auch junge Leute zu Kaufleuten für den Groß- und Außenhandel aus. Im Moment haben wir keinen Azubi. Aber wer Interesse hat, kann sich gern melden.“

Die DEG mit ihren flachen Hierarchien biete gute Aufstiegschancen, meint Bitterlich. Er selbst habe vor 30 Jahren als Seiteneinsteiger ohne Ahnung von Dächern begonnen.

Jetzt leitet der 52-Jährige neben der Niederlassung im vogtländischen Reichenbach seit einigen Monaten auch die Filiale in Döbeln.

Die DEG ist eine Liefergenossenschaft für die Dachdeckerbranche. Die Handwerksbetriebe, die ihre Materialien beziehen, seien im Idealfall auch Mitglieder und über die Dividende am Gewinn beteiligt, so Bitterlich.

Die 1947 in Koblenz gegründete Liefergenossenschaft hat im vergangenen Jahr in ihren 47 Filialen 634 Millionen Euro umgesetzt. Die Genossenschaft beschäftigt rund 1.000 Mitarbeiter.