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Hainichen wird "Große Kreisstadt"

Mittelsachsen hat ab Januar 2021 eine Große Kreisstadt mehr. Die neuen Rechte nimmt die Stadt aber noch nicht gleich wahr.

Von Maria Fricke
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So werden voraussichtlich ab 2021 die Ortseingangsschilder von Hainichen aussehen.
So werden voraussichtlich ab 2021 die Ortseingangsschilder von Hainichen aussehen. © André Braun/Montage SZ

Hainichen. Döbeln hat den Status bereits, Hainichen wird ihn zum 1. Januar 2021 bekommen. Per Urkunde ist der Stadt am Dienstag bescheinigt worden, sich bald „Große Kreisstadt“ zu nennen, wie Bürgermeister Dieter Greysinger bekanntgab.

„Eigentlich hätte die Urkunde am 13. November zur Einweihung des sanierten Neorokokosaals des Goldenen Löwen erfolgen sollen und die Urkunde hätte unser Ministerpräsident Michael Kretschmer überreicht. Aber Corona hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. So ging die Urkunde am 10. November hier mit der Post ein“, so das Stadtoberhaupt.

Als ehemalige Kreisstadt hat Hainichen schon lange den Anspruch auf den Titel. Eigentlich hätte die Stadt bereits 1994 einen entsprechenden Antrag stellen können, so Greysinger. In jenem Jahr wurde der ehemalige Landkreis aufgelöst, Hainichen dem Landkreis Mittweida zugeordnet. Warum der Antrag damals nicht gestellt wurde, darüber kann Greysinger jetzt nur spekulieren. „Sehr wahrscheinlich hängt es damit zusammen, dass es 1994 im Amt des Hainichener Bürgermeisters einen Wechsel der Person gab und man seinerzeit offensichtlich diesen Antrag schlichtweg vergessen hat.“

Antrag wurde nachgeholt

Vor knapp dreieinhalb Jahren habe es dann eine Gesetzesinitiative des Sächsischen Städte- und Gemeindetages geben. Jene ermöglichte es, den insgesamt drei Kommunen, die den Antrag 1994 versäumt hatten, einen solchen nachzuholen. Mit Hainichen hat nun auch die letzte Stadt nach Klingenthal und Geithain nachgezogen.

Aber was bringt der Stadt der neue Titel? „Insbesondere im Bereich des Verkehrs- und Gewerberechts können mehr Angelegenheiten durch eine ‚Große Kreisstadt‘ erledigt werden als durch eine normale kreisangehörige Stadt“, sagte Greysinger. Er selbst darf sich zudem ab dem 1. Januar 2021 Oberbürgermeister nennen.

Alles neu wird jedoch ab Januar nicht werden. „In Hinblick auf den zu erwartenden enormen Arbeitsanfalls im Zusammenhang mit dem fast 40 Millionen Euro teuren Breitbandprojekts in den Jahren 2021 und 2022 haben wir uns dazu entschieden, die überwiegende Anzahl dieser Aufgaben zunächst beim Landkreis zu belassen und peu a peu zu überprüfen, ob wir perspektivisch Angelegenheiten im Verkehrsrecht selber bearbeiten wollen“, äußerte sich Greysinger im sozialen Netzwerk Facebook. Auch die Ortstafeln sollen Stück für Stück erneuert werden.

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