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Kaninchenzüchter nutzen allerletzte Chance

Die Regionalschau der Kaninchenzüchter lief am Wochenende in Döbeln. Weitere wird es nicht geben.

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Heike Perlitius hat einen Preis für die besten Häsin und Iris Hoffmann für den besten Rammler bekommen.
Heike Perlitius hat einen Preis für die besten Häsin und Iris Hoffmann für den besten Rammler bekommen. © Lars Halbauer

Von Lars Halbauer

Döbeln. Die bundesweit letzte Rassenkaninchen-Ausstellung und wohl eine der insgesamt letzten öffentlichen Veranstaltungen vor den neuen Lock-Down-Regelungen fand am Wochenende in Döbeln statt. In der Oberen Staupitzturnhalle wurden die besten und schönsten Kaninchen aus der Region bewertet. Insgesamt 178 Tiere von 18 Züchtern in 19 Rassen und Farbenschlägen waren hier zu sehen.

Peter Perlitius, der stellvertretende Ausstellungsleiter vom Verein S837 Döbeln-Pommlitz, freut sich: „Wir haben Glück, dass die neuen Regelungen zur Corona-Auswirkung erst am Montag in Kraft treten. Viele Ausstellungen dieses Jahr fallen leider weg.“ 

250 Besucher mit mehr als 150 Tieren in Döbeln

Die Aussteller haben vorweg das Hygienekonzept durchgesetzt: Desinfektionsmittel, Abstand, weniger Sitzmöglichkeiten als sonst, und eine Höchstbesuchermenge von maximal 50 Personen gleichzeitig, die sich in der alten Sporthalle aufhalten dürfen. Auch der Ein- und Auslass ist von einander getrennt. „Damit dürfen wir auch auf die Masken verzichten. Erst, wenn mehr als 50 Gäste gleichzeitig hier sind, müssen wir darauf bestehen. Viele Gäste kommen aber von sich aus schon mit Masken zu uns“, berichtet Ausstellungsleiter Frank David.

Insgesamt etwa 250 Besucher haben sich über das Wochenende mehr als 150 Tiere angeschaut, auf der letzten Veranstaltung bundesweit, bevor die neuen Lock-Down-Regeln in Kraft treten. Die traditionelle Tombola war bereits am Sonnabend gestürmt, auch unter dem Aspekt Abstand und Sicherheit. 

Simone und Andrea Hentzschel sind gut ausgestattet: „Mit Abstand und Verstand dürfen wir die Tombola machen.“ Auch der kleine Imbiss wurde den aktuellen Gegebenheiten angepasst, die Speisen mussten die ganze Zeit abgedeckt sein, der Abstand zwischen dem Verkaufspersonal und den Gästen wurde deutlich vergrößert und an den Tischen blieb jeder zweite Sitzplatz frei.

Auf der Suche nach einem neuen Haustier: Lelana (l.) und Challysia aus Döbeln.
Auf der Suche nach einem neuen Haustier: Lelana (l.) und Challysia aus Döbeln. © Lars Halbauer
Peter Perlitius mit einem Siegerhasen, einem Zwergwidder.
Peter Perlitius mit einem Siegerhasen, einem Zwergwidder. © Lars Halbauer
Rita Schneider und Iris Hofmann haben die Versorgung fest im Griff. Alles muss abgedeckt sein und Abstand muss gehalten werden.
Rita Schneider und Iris Hofmann haben die Versorgung fest im Griff. Alles muss abgedeckt sein und Abstand muss gehalten werden. © Lars Halbauer

Die Punktrichter haben die Tiere nach einem strengen Regel-Katalog bewertet und Punkte vergeben. Dazu gehören verschiedene Merkmale der unterschiedlichen Kaninchenrassen wie Fellfarbe, Körperbau, Gewicht und Größe. Zu den stolzen Gewinnern gehören auch Heike Perlitius mit der besten Häsin und Iris Hoffmann mit dem besten Rammler. Die Damen berichten, dass Corona natürlich auch das Vereinsleben deutlich einschränkt: „Wir konnten zwar im Sommer unsere jährliche Ausfahrt machen, aber unsere Treffen können nun erst einmal nicht mehr stattfinden“, berichtet Heike Perlitius.

Auf der Suche nach einem Haustier

In der räumlich sehr großzügigen Ausstellungsfläche schauen Challysia und Lelana zwischen den Gehegen. „Wir wünschen uns einen Hasen und wir wissen auch schon, was man dafür alles braucht: Heu, Käfig, Futter, auch eine Fellbürste“ erzählen die acht- und 13-jährigen Mädchen aus Döbeln. „Vor allem die grauen Hasen sind so schön knuffig“. Auch aus Regensburg haben sich Besucher eingefunden: Familie Döhnke freut sich: „Bei uns in Bayern ist eine solche Ausstellung gar nicht denkbar zu den heutigen Zeiten. Da ist es schön, sich hier umzusehen.“

Das hört auch Ausstellungsleiter Frank David gerne. Gemeinsam mit seiner Frau Jutta David und den Vereinsmitgliedern beginnt er schon drei Wochen vor der Ausstellung mit den Vorbereitungen berichtet Jutta David, die neben dem Vereinmeister-Titel auch den Gedächtnisehrenpokal erhalten hat, einen Wanderpokal, der an die verstorbenen Vereinsmitglieder erinnert.

„Corona ist für die Aussteller Mist. Richtig Mist“ erzählt sie weiter. „Auf den Schauen werden ja auch die Tiere verkauft. Hohe Bewertungen durch die Punktrichter bringen natürlich auch bessere Verkaufschancen“

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