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Gemeinde schließt Hort in Grünlichtenberg

Eine Woche lang können die Kinder ab 13 Uhr nicht mehr betreut werden. Grund sind personelle Sorgen.

Von Maria Fricke
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Die Schulkinder aus Grünlichtenberg müssen zurzeit bis 13 Uhr die Schule verlassen haben. Am 19. November soll der Hort wieder öffnen.
Die Schulkinder aus Grünlichtenberg müssen zurzeit bis 13 Uhr die Schule verlassen haben. Am 19. November soll der Hort wieder öffnen. © DA/Archiv

Kriebstein. Die Gemeinde Kriebstein hat am Mittwoch den Hort in Grünlichtenberg geschlossen. Das bestätigte Bürgermeisterin Maria Euchler (FW). Grund ist die personelle Lage in der Einrichtung. Für vier Schulklassen mit rund 100 Hortkindern seien nur noch zwei Erzieherinnen übrig gewesen. Um die Mädchen und Jungen zu betreuen sei es zudem notwendig gewesen, die Kinder zu mischen. Doch das wollte die Kommune aufgrund der Corona-Lage nicht.

Direkt von Corona betroffen ist von den Erziehern sowie Kindern in der Einrichtung bislang niemand. Zwei Mitarbeiterinnen befänden sich jedoch als Kontaktpersonen bis zur kommenden Woche in Quarantäne. Zwei weitere seien zudem mit einem Infekt zu Hause. Corona sei es jedoch nicht. „Sie haben einen Negativtest vorgelegt“, sagt Maria Euchler. 

Angesichts der Personalsituation musste die Gemeinde eine Entscheidung fällen. Denn auch in der Kita gibt es zurzeit Ausfälle aufgrund von Krankheit. Dort sind ebenfalls nur noch zwei Erzieher im Einsatz, allerdings für bis zu 38 Kinder. „Da haben wir überlegt, eine der beiden Einrichtungen zu schließen“, so Euchler. Da für die Kitakinder wesentlich mehr Betreuung erforderlich ist als für die Schulkinder, sei die Wahl schließlich auf den Hort gefallen. „Die Kinder können allein mit dem Bus nach Hause fahren und zur Not dort auch mal allein bleiben“, meint Maria Euchler. Die Entscheidung habe man sich aber nicht leicht gemacht. 

Keine Notbetreuung

Wenigstens bis 13 Uhr können die Erst- bis Viertklässler nun in der Schule bleiben, sie gehen mit den Lehrern essen und anschließend an den Bus. Bis der fährt, gilt es noch eine gewisse Wartezeit zu überbrücken. Eine Hortnerin sei mit in der Einrichtung, um die Abläufe zu koordinieren. Darüber hinaus kümmerten sich die Klassenlehrer um ihre Schüler. Eine Mischung der Gruppen soll auch nach Unterrichtsende weitestgehend vermieden werden.

Die Eltern hätten bisher zum Großteil sehr vernünftig reagiert. Einige hätten nach einer Notbetreuung gefragt. Doch weil es auch da zu einer Vermischung der Gruppen gekommen wäre, hat die Gemeinde davon abgesehen. Zudem sei es schwer, zu entscheiden, wem die Notbetreuung zustünde und wem nicht.

Durch die Schließung des Horts hat sich auch die Situation in der Kita wieder etwas entspannt. Eine Hortnerin sowie eine Erzieherin aus der Kita Kriebethal unterstützen nun die beiden Mitarbeiterinnen in der Kita in Grünlichtenberg. Dort hatten zeitweise Eltern ihre Kinder zu Hause gelassen, um das Personal zu entlasten.

Zwei Fälle im Bauhof der Gemeinde

Schon im Vorfeld war die Personaldecke im Hort dünn. Gleich drei Schwangerschaften führten bereits zu Schuljahresbeginn zu Ausfällen im Erzieherteam. Ersatz habe es nur teilweise gegeben, so Euchler. Daher unterstütze der Springer für die Kita Kriebethal seit geraumer Zeit die Hortnerinnen.

Euchler hofft, dass die Hortbetreuung ab kommendem Donnerstag, 19. November, wieder regulär stattfinden kann. Dann kehren auch die beiden Mitarbeiterinnen aus der Quarantäne zurück.

Direkt von Corona betroffen ist die Gemeindeverwaltung bisher im Bereich des Bauhofs. Zwei Mitarbeiter seien dort positiv getestet worden, sagt die Bürgermeisterin. Zwei weitere befänden sich als Kontaktpersonen in Quarantäne. Zwei Mitarbeiter, die zuletzt Urlaub hatten, halten nun den Betrieb am Laufen. „Den Betroffenen geht es soweit gut“, so Euchler weiter.

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