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Zu teuer: Container der Kläranlage Waldheim bleiben vorerst ohne Dach

Die explodierenden Baukosten machen auch dem Abwasserzweckverband zu schaffen. Der musste jetzt ein Vorhaben zurückstellen.

Von Elke Braun
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Auf einem Förderband wird der getrocknete Klärschlamm in der Kläranlage Waldheim in die Container gebracht. Bei Regen wird er dort allerdings wieder nass.
Auf einem Förderband wird der getrocknete Klärschlamm in der Kläranlage Waldheim in die Container gebracht. Bei Regen wird er dort allerdings wieder nass. © SZ/Elke Braun

Waldheim. Wie kann es gelingen, den Klärschlamm bis zur Entsorgung möglichst trocken zu halten? Mit dieser Frage haben sich jetzt die Mitglieder des Abwasserzweckverbandes (AZV) „Untere Zschopau“ auseinandergesetzt.

Der geplante Beschluss zum Bau einer Überdachung für den Container-Stellplatz wurde erst einmal zurückgestellt. Grund: Das Vorhaben würde den Kostenrahmen sprengen.

Planungskosten fast verdoppelt

„Wir sind über das Ergebnis der Submission ehrlich gesagt erschrocken“, sagte Enrico Häuptner, Technischer Leiter des AZV, in der jüngsten Verbandsversammlung. Insgesamt 168.000 Euro hatte der wirtschaftlichste Bieter für die Umsetzung aufgerufen. „Das liegt uns schwer im Magen“, sagte auch der Verbandsvorsitzende, Waldheims Bürgermeister Steffen Ernst (FDP). Allein die Planungskosten haben sich von 21.900 Euro im Jahr 2021 auf jetzt 40.000 Euro fast verdoppelt.

Bei Regen wird getrockneter Klärschlamm wieder nass

An der Waldheimer Kläranlage wird der Klärschlamm in einem Nebengebäude entwässert und dann über ein Förderband in große Container befördert.

Das Problem: Weil die Container ohne Dach im Freien stehen, wird der Klärschlamm bei Regen wieder nass. „Das ist insofern suboptimal, weil der Entsorger die Kosten nach Tonnage berechnet“, so Häuptner.

Ein bis zwei Wochen stehen die Container unter freiem Himmel. Je nach Witterung kommen dann etwa 15 bis 20 Prozent der Tonnage wieder dazu. „Das kostet uns rund 15.000 Euro im Jahr zusätzlich“, rechnet Häuptner vor.

Weil künftig mit weiter steigenden Entsorgungskosten für den Klärschlamm gerechnet werden müsse, würde sich nach seinen Überlegungen die Überdachung langfristig rechnen.

Planen-Abdeckung funktioniert nicht

Eine andere Möglichkeit, die Container vor Wassereintritt zu schützen, gebe es laut Häuptner nicht. „Wir haben vor ein oder zwei Jahren schon mal versucht, die Container mit Planen abzudecken. Der Versuch sei fehlgeschlagen. „Wir haben sechs Leute zum Abrollen der Plane benötigt“, erzählt der technische Leiter.

Überdies seien bei Regen große Wasserblasen entstanden. „Die Männer sind in Gummistiefeln in die Container gestiegen und haben versucht, die Wasserblasen von unten durchzudrücken. Das war ein großer Aufwand und hat am Ende nichts gebracht“, so Häuptner.

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Döbelns Bürgermeister Sven Liebhauser (CDU) schlug vor, den Beschluss zurückzustellen und noch einmal zu überprüfen, ob die hohen Kosten für den Bau der Überdachung tatsächlich gerechtfertigt sind. Diesem Vorschlag folgten die stimmberechtigten Bürgermeister einhellig.