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„Die meisten Songtexte gefallen mir im Bett ein“

Me On Monday ist eine Punk-Rock-Band aus Leipzig. Im Interview erzählen die Musiker vom Bandalltag und warum die sonst so harten Jungs auch richtige Softies sein können.

Von Martha Johanna Kaul
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Die Jungs der Punk Rock Band Me On Monday vl Titus (Schlagzeug), Luke (Bass), Marius (Gesang) und Steffen (Gitarre und Gesang) treten seit einiger Zeit nur noch zu viert auf. Gitarrist Max macht eine Babypause.
Die Jungs der Punk Rock Band Me On Monday vl Titus (Schlagzeug), Luke (Bass), Marius (Gesang) und Steffen (Gitarre und Gesang) treten seit einiger Zeit nur noch zu viert auf. Gitarrist Max macht eine Babypause. © Max Cramer

Me On Monday, das sind Marius, Max, Steffen, Titus und Luke. 2018 in Leipzig gegründet, haben sie es sich zur Aufgabe gemacht, ihren Zuhörern den Start in die Woche zu versüßen.

Am Samstag spielt die Band im Jugendhaus in Roßwein und präsentiert ihr Debütalbum „Far From Over“. Im Interview erzählen Frontsänger Marius und Schlagzeuger Titus vom Bandleben und von ihren Wünschen für die Zukunft.

Ihr habt gerade euer Debütalbum „Far From Over“ herausgebracht. Davor hattet Ihr bereits Einzelne Singles. Wie fühlt es sich an, eigene Songs aufzunehmen?

Marius: Das erste Mal haben wir noch ganz romantisch in einem Studio in Berlin aufgenommen. Das war schon echt schön und auch sehr aufregend. Ich erinnere mich noch an den leckeren Eisladen um die Ecke, da haben wir immer mal eine Pause eingelegt.

Das Album jetzt haben wir mehr oder weniger in einem Keller aufgenommen, also weit weg von romantisch, aber dennoch nicht weniger aufregend.

Woher nehmt Ihr die Ideen für Eure Songtexte?

Marius: Wir schreiben alle ein bisschen. Das meiste macht tatsächlich Steffen. Wenn ich Texte schreibe, ist es für mich wichtig, dass sie nicht fiktiv sind.

Meist sind es Sachen, die ich selbst erlebt habe. Gutes sowie Schlechtes. Obwohl ich sagen muss, dass ich in den guten Zeiten weniger daran denke, Zettel und Stift in die Hand zu nehmen.

Das macht dann eher Steffen. Er setzt sich auch mit schwierigen Themen auseinander, wie zum Beispiel Suizidgedanken einer Freundin.

Hast Du einen Lieblingsort zum Schreiben?

Marius: Tatsächlich gefallen mir die Texte meistens im Bett ein. Wenn ich nicht einschlafen kann, habe ich da ganz altmodisch ein Notizbuch und dann schreibe ich meine Gedanken auf. Steffen geht auch gerne mal spazieren.

Titus: Aber kennst du das Marius? Ich hab manchmal in wirklich komischen Situationen eine Idee für eine neue Melodie.

Da war ich mit meinem Chef auf einer Baustelle und stehe auf einer Rüstung im vierten Stock und habe die Idee.

Da hat man so Angst, dass man den Gedanken wieder verliert. Ich stehe auch auf dem klappernden Gerüst und hab in mein Telefon gesungen.

Wie war es für Euch, die neuen Songs den Fans zu präsentieren?

Marius: Am Anfang zeigt man es ja erst einmal ein paar Freunde und die finden das dann natürlich auch klasse. Aber dann kommt der Moment, wenn es online geht.

Das bekommt man erst gar nicht so mit. Man sieht nur die Klicks und Zahlen und dann kommt der wunderbare Moment, wenn man auf Konzerten spielt und die Leute einfach die Texte kennen und mitsingen. Das ist schon ein tolles Gefühl.

Titus: Wir hatten auch vor einer Weile das erste Mal jemanden, der uns geschrieben hat und meinte, er möchte sich eine Textzeile von uns tätowieren lassen und ob wir es mit unserer persönlichen Handschrift schreiben können.

Das war ein unglaubliches Gefühl. Ich glaube auch, dass nur Musik so etwas erreichen kann. Das Gefühl zusammenzugehören.

Die Ballade „Under the Ice“ ist anders als Eure rockigen Songs. Wie kam es dazu?

Marius: Vor allem wollten wir mit dem Song überzeugen, dass wir auch mal anders können. Ich wollte gerne etwas Besonderes schreiben.

Instrumental und von der Umsetzung war der Song auf jeden Fall einer der Schwierigsten, weil er eben so ganz anders ist. Wir haben uns sogar in der Band gestritten, wie wir ihn umsetzen.

Der Videodreh im Eisenbahnmuseum war dann auch nochmal ein tolles Erlebnis.