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Warum Döbelner Schüler im Waldklassenzimmer sitzen

Zum Auftakt der Ausbildung fahren die Schüler in den Töpelwinkel. Dort geht es um den Erfahrungsaustausch und das Kennenlernen.

Von Jens Hoyer
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Rainer Goldammer (Mitte) war früher selbst Berufsschullehrer. Jetzt hat der Jäger im Waldklassenzimmer den neuen Schülern der Sozialassistentenklasse die einheimische Tierwelt erklärt.
Rainer Goldammer (Mitte) war früher selbst Berufsschullehrer. Jetzt hat der Jäger im Waldklassenzimmer den neuen Schülern der Sozialassistentenklasse die einheimische Tierwelt erklärt. © Jens Hoyer

Döbeln. Einige Bewohner der heimischen Wälder haben die neuen Schüler der Sozialassistentenklasse am eigenen Leibe kennengelernt: Stechmücken. Die schwirrten reichlich im Waldklassenzimmer am Pfaffenberg im Töpelwinkel, wo Jäger Rainer Goldammer den jungen Frauen und Männern etwas über Dachse, Marder, Waschbären und Schalenwild erzählte.

Der Ausflug in den Wald war einer der Programmpunkte im Kennenlernprojekt, das die Berufsschüler traditionell im Natur- und Freizeitzentrum Töpelwinkel durchführen. Im vergangenen Jahr wegen Corona allerdings nicht.

In diesem war es wieder möglich. Vom Oktober habe man es aber in den September verlegt. Wegen des wärmeren Wetters, sagte Fachlehrer Marcel Hanke. Am Vormittag waren die Schüler in den Töpelwinkel gewandert, am Abend wurde gegrillt.

Schüler haben tragende Rolle

An dem Kennenlernprojekt der angehenden Sozialassistenten nehmen in diesem Jahr 50 Schüler teil. Neben den Neulingen auch die Schüler im zweiten Ausbildungsjahr. Letzteren kommt sogar eine tragende Rolle bei der dreitägigen Veranstaltung zu. Am zweiten Tag ist eine Art Stationsbetrieb vorgesehen, der von den Schülern des zweiten Ausbildungsjahrs vorbereitet und betreut wird.

An den insgesamt sechs Stationen geht es um Themen wie Bewegung, Naturwissenschaften, Mathe. „Alles nach dem sächsischen Bildungsplan“, sagte Hanke. Die Umsetzung dieser Aufgabe werde auch mit Noten bewertet.

Darüber hinaus geht es auch um Erfahrungsaustausch zwischen „Neuen“ und „Alten“. Zum Beispiel zu den Praktika, die jeder angehende Sozialassistent zu leisten hat. Dafür gehen sie in Kitas, Behinderteneinrichtungen und in die ambulante und stationäre Pflege, erklärte Hanke.

Danach fällt es ihnen auch leicht, den weiteren Berufsweg zu bestimmen. Sozialassistent ist zwar ein eigener Berufsabschluss, die meisten nutzen ihn aber als Sprungbrett und hängen eine Erzieherausbildung dran. „Manche beginnen aber auch eine Ausbildung in der Pflege, weil sie merken, dass ihnen das besser liegt“, so Hanke.