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Damit es in Kattnitz mit dem Mobilfunk klappt

Die Räte der Gemeinde Jahnatal stimmen dem Bau eines Mobilfunkmasts in Kattnitz zu. Warum es keine Bedenken gibt.

Von Sylvia Jentzsch
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In der Nähe von Kattnitz soll ein Funkturm aus Schleuderbeton entstehen.
In der Nähe von Kattnitz soll ein Funkturm aus Schleuderbeton entstehen. © Dietmar Thomas

Jahnatal/Kattnitz. Die Nutzer des Mobilfunks in der Region Kattnitz werden künftig aufatmen können. An der Goldbornstraße soll ein Mobilfunkmast gebaut werden. Einen entsprechenden Bauantrag stellte die Firma Vantag Towers AG.

Entstehen soll ein 50 Meter hoher Schleuderbetonmast. „Wir haben darauf geachtet, dass der Mast in einer Entfernung von 200 Metern von der letzten Bebauung entfernt errichtet wird“, sagte Bürgermeister Dirk Schilling (CDU).

Da habe man aus den Erfahrungen von Schrebitz gelernt.Im Jahr 2021 gab es Protest aus den Reihen der Schrebitzer. Sie wollten den Schleuderbetonmast am geplanten Standort nicht. Anders als zuerst gedacht, sollte der Funkturm knapp 50 Meter von der ersten Bebauung entfernt entstehen.

Schilling kritisierte damals vor allem die Kommunikation zwischen der Deutsche Funkturm GmbH aus Leipzig, und der damaligen Gemeinde Ostrau.

„Ich kann nicht fassen, wie sich die Firma mit uns einigen kann und dann hintenrum doch wieder einen ganz anderen Standort plant. Sie täuscht uns was vor und das kommt auch bei den Einwohnern nicht gut an.“

Der Funkturm wurde inzwischen an einer Stelle errichtet, die von den Bürgern akzeptiert wird.

Auf Abstand zur Bebauung geachtet

Deshalb wurde in Kattnitz von Anfang an auf den Abstand zwischen der letzten Bebauung und dem Funkturm geachtet. Bereits im März befürwortete der Noschkowitzer Ortschaftsrat den Bau am geplanten Standort.

Zur Sitzung am 31. August gaben die Ortschaftsräte ihre Zustimmung und nun auch die Gemeinderäte. Die endgültige Entscheidung trifft allerdings die Bauordnungsbehörde des Landkreises Mittelsachsen.

„Wir gehen aktuell davon aus, dass wir den Mast Anfang 2025 errichten können. Die tatsächliche Bauzeit für einen neuen Funkmast ist dabei deutlich kürzer. Allerdings ziehen die langwierigen Genehmigungsverfahren den gesamten Prozess in die Länge“, so Robin Hagenmüller, Pressesprecher der Firma Vantag Towers.

Unternehmen unterstützt leistungsstarke Infrastruktur

Das Unternehmen unterstütze mit dem Standort Vodafone und die anderen Mobilfunknetzbetreiber dabei, die Versorgungsauflagen der Bundesnetzagentur für eine leistungsstarke und flächendeckende digitale Infrastruktur zu erfüllen. Bei dem Standort handle es sich um einen sogenannten „White Spot“, der vom Land Sachsen angefordert wurde.

„White Spots sind weiße Flecken auf der Landkarte, in denen bisher noch kein breitbandiger Mobilfunk zur Verfügung steht“, erklärte Hagenmüller.

Bei der geplanten Konstruktion handelt es sich um einen rund 51 Metern hohen Schleuderbetonmast. Als neutraler Infrastrukturanbieter sei es das Ziel von Vantage Towers, so viele Mieter – beispielsweise Mobilfunkunternehmen – wie möglich für jeden seiner Standorte zu gewinnen.

Funkturm könne mehrere Anbieter nutzen

„Auf diese Weise können wir effizient arbeiten, Ressourcen schonen und gleichzeitig Emissionen verringern. Auch der geplante Funkmast bei Jahnatal ist so konzipiert, dass er von mehreren Netzbetreibern genutzt werden kann. Aktuell beabsichtigt Vodafone, die Deutsche Telekom sowie Telefónica (O2) den Mast zu nutzen“, sagte Robin Hagenmüller.

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Während der Strom, den Vantage Towers für den Betrieb der Infrastruktur benötigt, bereits zu einhundert Prozent aus erneuerbaren Energiequellen stammt, wird grüne Energie zunehmend direkt an den Standorten mit Hilfe von Solarzellen, Mikrowindturbinen und in Zukunft auch Wasserstofflösungen erzeugt.

Aktuell plant Vantage Towers keine weiteren Mobilfunkmasten in der Umgebung.