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Leisniger Notfallseelsorgerin gewinnt bei Radio PSR

Christina Keller hat 2.000 Euro bei der Steffen Lukas-Show gewonnen. 1.000 Euro gehen an die Notfallseelsorge des Diakonischen Werkes Rochlitz. Warum das so ist.

Von Sylvia Jentzsch
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Christina Keller aus Leisnig hat bei der Steffen Lukas-Show gewonnen. Sie ist Notfallseelsorgerin und bekommt von ihrem Mann Bert viel Unterstützung im Ehrenamt.
Christina Keller aus Leisnig hat bei der Steffen Lukas-Show gewonnen. Sie ist Notfallseelsorgerin und bekommt von ihrem Mann Bert viel Unterstützung im Ehrenamt. © privat

Leisnig. Das war eine echte Überraschung für Christina Keller und ihren Mann Bert aus Leisnig. Jeden Morgen hören sie in der Küche Radio PSR. „Zurzeit können Hörer bei der Steffen Lukas-Show 2.000 Euro gewinnen.

1.000 Euro sind für die Erfüllung eines persönlichen Wunsches zu Weihnachten gedacht und 1.000 Euro werden für einen guten Zweck verwendet“, sagte Christina Keller.

Sie engagiert sich seit drei Jahren als ehrenamtliche Notfallseelsorgerin beim Diakonischen Werk Rochlitz.„Weil wir immer Geld bei der Notfallseelsorge benötigen, habe ich mir spontan überlegt, einmal mitzumachen. Und es hat geklappt. Das ist echt super“, so die Leisnigerin.

Geld für Notfallseelsorge-Teddys

Das findet auch Bärbel Lange, Koordinatorin der Notfallseelsorge beim Diakonischen Werk Rochlitz. Sie freut sich über 1.000 Euro, die nun, die Dank des Gewinnspiels von Radio PSR und der Unterstützung der Volksbank Mittweida, auf das Konto eingehen.

„Wir können das Geld sehr gut gebrauchen zum Beispiel für die Ausbildung von neuen Notfallseelsorgern, für deren Einsatzkleidung und für Notfallseelsorge-Teddys. Diese kommen zum Einsatz, wenn Kinder den Tod eines Angehörigen verkraften müssen“, so Bärbel Lange.

Das ist auch Christa Keller wichtig. „Viele Leute denken, ach ein Teddy, den haben doch schon alle Kinder. Doch in einer Krisensituation macht solch ein kleines Kuscheltier sehr viel aus. Die Kinder können sich daran festhalten“, so die ehrenamtliche Notfallseelsorgerin.

24-Stunden-Rufbereitschaft

Die gelernte Krankenschwester, die im Sozialamt des Landratsamtes arbeitet, hatte vor drei Jahren gelesen, dass Ehrenamtliche gesucht werden. „Das war für mich die Initialzündung. Ich will Menschen gern helfen. Deshalb habe ich mich gemeldet und habe eine entsprechende Ausbildung durchlaufen“, sagte die Leisnigerin.

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Sie bringt sich in Krisensituationen mit ihrer Zeit, ihrer Geduld beim Zuhören und ihrem Verständnis für Menschen mit viel Einfühlungsvermögen ein.

Zwei bis drei Tage im Monat hat Christina Keller 24-Stunden-Rufbereitschaft. Über die Leitstelle Chemnitz wird sie zum Beispiel gerufen, wenn es einen tödlichen Verkehrsunfall gegeben hat oder wenn eine Todesnachricht überbracht werden muss.

Nach Dachstuhlbrand im Einsatz

„Emotional ist das eine sehr schwere Arbeit. Um das leisten zu können, wird ein stabiles Umfeld benötigt. Unterstützung bekomme ich von meinem Mann Bert“, so Christina Keller. Sie war zum Beispiel im Einsatz als im Juni der Dachstuhl des Mehrfamilienhauses an Johannes-R.-Becher-Straße in Leisnig brannte.

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„Ich habe die Leute, die nicht mehr in ihre Wohnungen konnten, mit anderen Helfern betreut“, sagte Christina Keller. Ihre Aufgabe sei die psychische Ersthilfe, die Leute sozusagen aus der Schockstarre zu holen.

Die Leisnigerin engagiert sie sich gern in diesem Ehrenamt. „Wir sind ein ganz tolles Team und sind direkt für Menschen da. Mich erfüllt diese Tätigkeit. Auch die Zusammenarbeit mit den anderen Rettungskräften ist toll. Wir ziehen alle am gleichen Strang und haben ein gemeinsames Ziel. Das macht es aus.“

Notfallseelsorger gesucht

Insgesamt engagieren sich derzeit 19 Ehrenamtliche in den ehemaligen Landkreisen Mittweida und Döbeln in der Notfallseelsorge. Das Diakonische Werk Rochlitz sucht dringend Verstärkung, um die Bereitschaftsdienste auch künftig abzusichern.

„Ein Notfallseelsorger sollte seelisch stabil sein, offen für die Gedanken und Gefühle anderer Menschen in Extremsituationen. Auch sollte man in letzter Zeit nicht gerade persönlich einen Notfall erlebt haben“, sagt Bärbel Lange.

Durch eine entsprechende Ausbildung und regelmäßige Supervision werden die Helfer auf ihre Einsätze vorbereitet.

Die Radio-Show geht weiter

„Es ist echt schön, was für tolle gemeinnützige und sinnvolle Projekte es in Sachsen gibt, die wir mit unserer Aktion unterstützen können“, so Radio-PSR-Moderator Steffen Lukas. Für die Aktion stehen insgesamt 50.000 Euro bereit.

Noch bis zum 19. Dezember unterstützt RADIO PSR gemeinsam mit den Volksbanken Raiffeisenbanken die Hörer und deren individuell ausgewählten Herzensprojekte aus dem Freistaat.

Für die 1.000 Euro, die Christina Keller, für sich persönlich gewonnen hat, gibt es schon Pläne. „Wir haben zwei Kinder, die studieren. Die brauchen immer etwas finanzielle Unterstützung. Und sicher wird das eine oder andere Weihnachtsgeschenk etwas größer ausfallen.“

Die Auslosung der Gewinner und die Verkündung, der von ihnen begünstigten guten Zwecke, erfolgt von Montag bis Sonnabend jeden Morgen um 7 Uhr in der Steffen Lukas-Show.