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Kinderpornografie: Razzia in Mittelsachsen

Insgesamt 228 Beamte haben an zwei Tagen auch Gebäude in Chemnitz und dem Erzgebirgskreis durchsucht. Dabei wurden mehrere Waffen sichergestellt.

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Bei zwei Großeinsätzen hat die Polizei mehrere Waffen und hunderte Schuss Munition sichergestellt
Bei zwei Großeinsätzen hat die Polizei mehrere Waffen und hunderte Schuss Munition sichergestellt © Polizei Chemnitz

Mittelsachsen/Chemnitz. Mit einem Großeinsatz, in den am 6. Oktober insgesamt 166 und am 13. Oktober 62 Einsatzkräfte involviert waren, haben die Chemnitzer Kriminalpolizei mit Unterstützung der sächsischen Bereitschaftspolizei und die Staatsanwaltschaft Chemnitz dutzende Durchsuchungsbeschlüsse umgesetzt.

"Den Maßnahmen zugrunde lagen Ermittlungsverfahren wegen Besitzes, Erwerbs und Verbreitung kinderpornografischer Inhalte sowie in Einzelfällen auch die Herstellung kinderpornografischer Fotos und Videos, welche strafrechtlich als sexueller Missbrauch von Kindern zu werten sind", erklärt Andrzej Rydzik, Sprecher der Polizeidirektion Chemnitz.

Die Ermittlungsverfahren, die nicht im Zusammenhang stehen, richten sich überwiegend gegen deutsche Staatsangehörige im Alter von 16 Jahren bis 62 Jahren. Festnahmen gab es an beiden Einsatztagen nicht.

In den markierten Bereichen befinden sich die Durchsuchungsobjekte.
In den markierten Bereichen befinden sich die Durchsuchungsobjekte. © Polizei Chemitz

Speicher- und Computertechnik sichergestellt

Sowohl am Mittwoch als auch am 6. Oktober führten die Einsatzkräfte jeweils zeitgleich in den frühen Morgenstunden die Wohnungs- und Hausdurchsuchungen bei den Tatverdächtigen in Chemnitz, im Landkreis Mittelsachsen und im Erzgebirgskreis durch. In Mittelsachsen hatten die Beamten unter anderen Verdächtige in Mittweida, Flöha, Oberschöna sowie im Bereich Oederan und Brand-Erbisdorf ins Visier genommen.

"Während am 6. Oktober insgesamt 30 der vorliegenden 37 Beschlüsse umgesetzt werden konnten, wurden am Mittwoch fünf der acht erlassenen Durchsuchungsbeschlüsse durch die Polizei realisiert", so Andrzej Rydzik.

An beiden Einsatztagen wurde eine Vielzahl an Speichermedien wie USB-Sticks, SD-Karten und Festplatten sowie Computertechnik, Laptops, Tablets, Spielekonsolen und Mobiltelefone sichergestellt oder beschlagnahmt. Das zuständige Fachkommissariat für Sexualdelikte der Kriminalpolizei muss diese Asservate nunmehr sichten und eingehend auswerten.

In den durchsuchten Objekten fanden die Beamten Speicher- und Computertechnik, die jetzt ausgewertet wird.
In den durchsuchten Objekten fanden die Beamten Speicher- und Computertechnik, die jetzt ausgewertet wird. © Polizei Chemnitz

Jugendamt eingeschaltet

"Bei den Durchsuchungen ergab sich auch eine Reihe von Funden abseits der Ermittlungen mit kinderpornografischem Bezug", sagt der Polizeisprecher. So konnten die Beamten diverse Betäubungsmittel sicherstellen - aber auch drei scharfe Kurzwaffen mit knapp 800 Schuss Munition in einem Ortsteil von Thermalbad-Wiesenbad.

Darüber hinaus machte der Einsatz in einer Chemnitzer Wohnung die Unterstützung des Jugendamtes notwendig. Die Beamten hatten völlig vermüllte und mit Fäkalien verunreinigte Wohnräume bei einer Familie festgestellt. Zwei Kinder im Alter von fünf und 13 Jahren aus der Familie kamen schließlich in die Obhut des Jugendamtes.