McDonalds freut sich auf Karls Erlebnis-Dorf in Döbeln

Großweitzschen. Im Schnitt sind es rund 850 Gäste pro Tag. Derzeit sind es knapp ein Drittel weniger. Auch der Burger-Riese McDonalds hat mit der Corona-Pandemie zu kämpfen. Doch auch wenn die Döbelner ausreichend frühstücken oder Mittag- und Abendbrot essen kommen, fehlt es vor allem am Autobahnverkehr – und das drückt teilweise stark auf den Umsatz.
„Der Pendler- und Urlaubsverkehr auf den Autobahnen macht schon einen großen Anteil an Gästen aus“, so Rainer Schaffrath, General Manager beim Franchisenehmer von McDonalds, der Willy Dany Restaurantbetriebsgesellschaft.
Sie betreibt im Großraum Dresden 29 Filialen der Burger-Kette. Auch die im Großweitzschener Gewerbegebiet direkt an der A 14. Und genau dort ist sie größtenteils an denen orientiert, die die Fernverkehrsstraße nutzen.
Corona-Auflagen machen McDonalds zu schaffen
Seit Frühjahr 2020 ist dem Schnellrestaurant, ähnlich wie vielen anderen Restaurants, der Betrieb nur unter Auflagen gestattet. So durften die Speisen von März bis Anfang Juni ausschließlich über den McDrive abgegeben werden. Im Sommer gab es im Freistaat dann Lockerungen und der Restaurant-Betrieb in den eigenen Räumen konnte zumindest eingeschränkt wieder starten.
„Im Oktober war damit dann wieder Schluss. Aber eine Änderung gab es: Wir durften den Kunden den Zutritt zur Filiale für ihre Bestellung und Abholung wieder gestatten“, so Rainer Schaffrath. Das sei ihm zufolge vielen Kunden wichtig, da sie sich dort mehr Zeit zur Auswahl lassen können. Die Öffnungszeiten für den Innenbereich seien jedoch verkürzt worden. Für den Sommer hofft er wieder auf eine schrittweise Öffnung der Restaurants.

Doch auch trotz des derzeitigen Prozesses achte McDonalds auf die Sicherheit der Kunden und Mitarbeiter. So seien bereits im Sommer Plexiglasscheiben zwischen Kunden und Mitarbeitern aufgehangen worden. „Außerdem begrenzen wir sehr streng den Zutritt zu unseren Räumen. Auch wenn das nicht überall explizit vorgeschrieben ist“, sagt Schaffrath.
McDrive-Auslastung um 50 Prozent gestiegen
Er sieht bei McDonalds im Vergleich zu den klassischen Restaurants einen klaren Vorteil: „Wir haben den McDrive, und den nutzen die Kunden mehr, als bisher.“ Ihm zufolge sei die Auslastung des Autoschalters von der Zeit vor der Pandemie zu jetzt gestiegen. Seien es 2019 noch etwa ein Drittel gewesen, so sind es jetzt etwa 80 Prozent.
Im Frühjahr 2020 aufgrund der Auflagen gar 100 Prozent. Nicht nur deshalb ein Grund für McDonalds dort zu investieren. „2021 ist nun geplant, dass wir die Technik im Drive modernisieren. Nicht nur in Großweitzschen, sondern deutschlandweit“, sagt der General Manager. So plane der Burger-Riese die Menütafeln sowie die Bestellanzeige am Terminal in moderne Bildschirme umzuwandeln.

„In der Bauzeit werden wir den Drive dann für ein bis zwei Tage schließen müssen. Das soll dann erfolgen, wenn wir die Innenräume zum Verzehr wieder öffnen dürfen“, kündigt Schaffrath an. Auch am dortigen Eingang möchte McDonalds die Menütafeln digitalisieren, um so unter anderem auch spezielle Aktionen besser sichtbar zu machen.
Weitere Umbaumaßnahmen seien bisher jedoch nicht geplant. „Die Filiale wurde 2018 erst umgebaut. Da haben wir umfangreich investiert“, begründet Schaffrath. Installiert worden sind in dem Zug auch die Terminals, über die die Kunden die Produkte auswählen und bestellen können. Auch das Bezahlen ist an den Geräten möglich.
Lieferservice für Großweitzschener Filiale nicht in Sicht
Im Jahr 1997 wurde die Filiale in Mockritz eröffnet. Rund 3,5 Millionen Mark hatte der Bau gekostet. Über 40 Parkplätze wurden im Zuge des Baus mit geschaffen, 38 Mitarbeiter waren anfangs in dem Schnellrestaurant tätig. Knapp zehn Jahre nach der Eröffnung wurde das erste Mal umfangreich in die Filiale investiert. 2007 entstanden der Café-Bereich sowie zusätzliche Sitzmöglichkeiten.
Einen Lieferdienst, wie in Kooperation mit Lieferando in Dresden, gibt es für den Großweitzschener Standort bisher nicht. Schaffrath rechnet auch nicht damit, das dies zeitnah kommen wird.
Denn um die Produkte in einer angemessenen Qualität den Kunden zur Verfügung stellen zu können, müsse die Anlieferung innerhalb einer bestimmten Zeit möglich sein. Da sich die Filiale aber außerhalb der Stadt befindet, sei dies schwierig. Zudem sei der Kundenkreis zu klein.
McDonalds-Manager: "Konkurrenz belebt das Geschäft"
Mitarbeiter-Entlassungen gab es in Großweitzschen jedoch bisher durch die Corona-Pandemie nicht. 30 Voll- und Teilzeitkräfte sowie zehn Schüler und Studenten arbeiten derzeit in Großweitzschen. „Seit November sind alle Mitarbeiter aber in Kurzarbeit, da doch ein erheblicher Teil der Arbeit wegfällt“, so Rainer Schaffrath.
Probleme mit der Kinderbetreuung, wie im Frühjahr 2020, gebe es jetzt allerdings nicht mehr. Für alle sei ein passendes Arbeitszeitmodell gefunden worden. Über eine Verkleinerung oder gar die Schließung der Filiale denkt die Willy Dany Restaurantbetriebsgesellschaft aufgrund der aktuellen Situation jedoch nicht nach.
Im Gegenteil, wie der General Manager meint: „Wir freuen uns auf Karls Erlebnis-Dorf, wenn es kommt.“ Bereits beim ersten Standort-Vorschlag in Bannewitz bei Dresden habe McDonalds gespannt auf die Berichterstattung geschaut.
Da sich dort jedoch Protest gegen den Erdbeer-Riesen breitmachte, suchte sich Geschäftsführer Robert Dahl einen Alternativ-Standort. Dieser fiel im Oktober 2020 auf Döbeln. Auf einer Ackerfläche direkt gegenüber auf der anderen Seite der B 169 soll das Erlebnis-Dorf nach derzeitigen Plänen bis zum Sommer 2022 stehen.
Das würde auch das Geschäft des Burger-Schnellrestaurants antreiben, meint Rainer Schaffrath. „Ich persönlich gehe davon aus, dass auch wir davon profitieren werden. Wie sagt man so schön: ‚Konkurrenz belebt das Geschäft.‘“
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