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Bauboom in Waldheim: Elf Hexenhäuser sind entstanden

Mit seinem Aufruf hat das Team des Stadt- und Museumshauses den Nerv der Waldheimer getroffen. Nun stehen endlich die Sieger des Wettbewerbes fest.

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Anton und Arne Bebersdorf freuen sich riesig, dass sie mit ihrem schiefen Hexenhäuschen beim Kreativwettbewerb des Stadt- und Museumshauses Waldheim gewonnen haben.
Anton und Arne Bebersdorf freuen sich riesig, dass sie mit ihrem schiefen Hexenhäuschen beim Kreativwettbewerb des Stadt- und Museumshauses Waldheim gewonnen haben. © Thomas Kube

Von Thomas Kube

Waldheim. „Knusper, knusper, knäuschen, wer knabbert an meinem Häuschen?“ – der bekannte Spruch der Hexe in Grimms Märchen kommt derzeit in Waldheim wieder in Erinnerung. Denn im Stadt- und Museumshaus werden nunmehr endlich die gebastelten Hexenhäuschen vom Weihnachtswettbewerb öffentlich präsentiert.

Eigentlich sollten die Ergebnisse in der Weihnachtszeit Besucher ins Museum locken und das Angebot zum Weihnachtsmarkt und an den übrigen Adventswochenenden bereichern. Doch Corona machte auch dem Team des Stadt- und Museumshauses unter neuer Leitung von Stephanie Falkenstein einen Strich durch die Rechnung – sowohl bezüglich der Präsentation als auch der Auswertung und damit der Auszeichnung der Gewinner.

Sprechendes Haus außer der Wertung

„Nun ist es eben schon Februar und wir haben den Frühling im Blick“, sagte Waldheims Bürgermeister Steffen Ernst (FDP) am Sonntag bei seiner Rede anlässlich der Prämierung. Den kleinen Kunstwerken hat die Verzögerung freilich nicht geschadet.

„Immerhin elf Hexenhäuschen wurden von Kindereinrichtungen oder Familien eingereicht. Allesamt standen bei Facebook zur Abstimmung“, erklärte Museumsmitarbeiterin Romy Tippner, während sie die Sektgläser für die Ausstellungseröffnung befüllte.

Stephanie Falkenstein wollte mit dieser Aktion die künstlerische Kreativität der Waldheimer testen und ist von den Ergebnissen begeistert. „Nicht nur, dass wir mit unserem Museums-Kids-Club ,Rasselbande‘ außerhalb des Wettbewerbes schon ein großes, sprechendes Hexenhaus gebaut haben. Auch die eingereichten Arbeiten zeugen von Fantasie und Begeisterung für dieses Thema.“

Alles herrlich krumm und schief

Der 1. Platz in der Kategorie Gruppenpreis geht an die „Arche“ Wohnstätten Waldheim. Deren Hexenhäuschen in Form eine Finnhütte ist sogar innen beleuchtet und hat einen Räucherofen integriert. Doch auch die „Steinchenbande“ Waldheim und die Kita „Wasserplanscher“ mit ihren kreativ gestalteten Hexenhäusern kamen gut an. Ihre Vertreter erhielten wie alle Preisträger eine finanzielle Anerkennung.

Das Hexenhäuschen der Familie Bebersdorf hatte in der Kategorie Familie die Nase vorn. „Das ist so herrlich krumm und schief. Keine geraden Linien, kein rechter Winkel und dazu Hexe Hermine im Eingang postiert“, zeigte sich die Museumsleiterin begeistert. Der mit einem Preisgeld von 70 Euro verbunden zweite Platz ging an Familie Göbel. Für den dritten Platz erhielt Familie Liebe 50 Euro.

Die Auswertung erfolgte auf der Grundlage der eingegangenen „Likes“ bei Facebook. Selbst für einen Ehrenpreis hatten die Veranstalter noch Geld übrig. 30 Euro bekam das Häuschen der Schulbergstrolche/Naturstrolche.

Mädchen und Jungen aus der Kita "Wasserplanscher" haben von Waldheims Bürgermeister Steffen Ernst den Scheck über das Preisgeld in Empfang genommen.
Mädchen und Jungen aus der Kita "Wasserplanscher" haben von Waldheims Bürgermeister Steffen Ernst den Scheck über das Preisgeld in Empfang genommen. © Thomas Kube
Im Stadt- und Museumshaus Waldheim wurden die originellsten Hexenhäuser vom Weihnachtswettbewerb prämiert. Kindereinrichtungen und Familien konnten sich beteiligen.
Im Stadt- und Museumshaus Waldheim wurden die originellsten Hexenhäuser vom Weihnachtswettbewerb prämiert. Kindereinrichtungen und Familien konnten sich beteiligen. © Thomas Kube

Mutti Anja Ebersdorf war mit ihren beiden Söhnen Anton (5) und Arne (8) zur Preisverleihung ins Museum gekommen. „Wir haben etwa zwei Wochen immer nachmittags zusammen gebastelt“, erzählte sie. „Der Papa hat das Grundgerüst aus Pappe gebaut und Anton hat es angepinselt. Mit Arne habe ich dann alles mit einer Klebepistole beklebt. Lebkuchen und Fenster sind aus Filz und wir haben richtige Knöpfe verwendet. Die echten Salzbrezeln wurden mit bunten Punkten besprüht, damit keiner in die Versuchung kommt und daran herumknabbert. Und auch eine batteriebetriebene Innenbeleuchtung wurde eingebaut“, berichtete die 33-Jährige.

Die 100 Euro Siegprämie wollen die Ebersdorfers noch in der Winterferienwoche ausgeben. Der Besuch eines Spielwaren-Geschäfts erscheint sehr wahrscheinlich.