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In Döbeln diskutiert: Weshalb es in Wirtschaft und Politik Mut braucht

Vertreter von Unternehmen der Region haben sich in Döbeln zur Regionalversammlung Mittelsachsen der IHK Chemnitz getroffen. Dabei stand „Mut“ im Mittelpunkt des Nachmittages.

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Thomas Kolbe hat bei der Regionalversammlung der Mittelsachsen der IHK Chemnitz, wie sich die etablierte Döbeln Briefkastenfirma Knobloch durch die Jahrzehnte gekämpft hat.
Thomas Kolbe hat bei der Regionalversammlung der Mittelsachsen der IHK Chemnitz, wie sich die etablierte Döbeln Briefkastenfirma Knobloch durch die Jahrzehnte gekämpft hat. © (Archiv) Lutz Weidler

Mittelsachsen. Das Unternehmertum ist schon immer verbunden mit mutigen Entscheidungen. Beispiele dafür gibt es einige, auch in Döbeln.

Eines skizzierte Thomas Kolbe, Geschäftsführer der Max Knobloch Nachf. GmbH. Der Ursprung der seit Jahrzehnten erfolgreichen Briefkastenfirma geht ins Jahr 1869 zurück. Seitdem hat der Betrieb viele Krisen gemeistert und um das Bestehen am Markt gekämpft, sich dafür immer wieder neu erfunden.

Derzeit wird in einen neuen Firmensitz in Döbeln investiert (wir berichteten). Auch dazu gehört Mut und Verantwortungsbewusstsein. Denn mit knapp 200 Mitarbeitenden hat sich die Belegschaft im Vergleich zu den 1990er-Jahren mehr als verzehnfacht.

Wie die Kreisverwaltung künftig aussehen soll

Unternehmerische Entwicklung ist maßgeblich auch von mutigen Entscheidungen in der Politik und der Verwaltung geprägt. Mittelsachsens Landrat Dirk Neubauer (parteilos) stellte den Unternehmern bei der Regionalversammlung seine Ziele zur Zukunft des Landkreises vor.

Mit der Digitalisierung der Verwaltung verfolgt er das Ziel, diese als Dienstleister zu entwickeln: mit schnellen und zuverlässigen Genehmigungen und Antragsverfahren.

Gut funktioniere dies schon im Bereich der Bauanträge, findet der Landrat. Besser müsse es werden im Bereich der Ausländerbehörde, und zwar rasch. Denn gerade dort werde die Schnittstelle zu den Unternehmen deutlich, die zunehmend auf ausländische Arbeitskräfte angewiesen sind.

Mobilität auch bei Unternehmen ein Thema

Zudem erläuterte Neubauer seine Vorstellung, wie Mittelsachsen ein Standort für erneuerbare Energien und nachhaltiges Wirtschaften werden kann. Beim Thema Mobilität traf er ebenso den Nerv der Wirtschaft.

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Denn häufig scheitern Unternehmen bei der Besetzung von freien Stellen oder der Schichtplanung daran, dass Menschen Gewerbegebiete nicht erreichen oder die Linienplanung und Taktung nicht mit den Bedürfnissen der Wirtschaft unter einen Hut zu bringen sind.

Die Unternehmen nutzten das Diskussionsangebot und sprachen über vertiefende Berufsorientierung in den Schulen, die Verbesserung der Willkommenskultur und der Beschleunigung von Prozessen. Der Landrat warb für ein gemeinsames Wirken und hörbare Stimmen aus der Wirtschaft. Der Dialog soll weitergeführt werden.