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Welche Aussicht es auf eine moderne Kegelbahn in Leisnig gibt

Die Frage nach der Zukunft der weit und breit einzigen wett- kampftauglichen Anlage treibt die Sportler um. Wie viel Geduld sie brauchen, wenn die Rechnung der Kommune aufgeht.

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In die energetische Sanierung der Karl-Zimmermann-Turnhalle in Leisnig soll auch die benachbarte Kegelhalle (vorn im Bild) einbezogen werden.
In die energetische Sanierung der Karl-Zimmermann-Turnhalle in Leisnig soll auch die benachbarte Kegelhalle (vorn im Bild) einbezogen werden. © SZ/DIetmar Thomas

Leisnig. Wie geht es nun mit der Kegelbahn weiter? Diese Frage stellt der Leisniger Ronny Naumann nicht nur als CDU-Stadtrat. Er will als Schatzmeister des SV Leisnig 90 auch den Sportlern des Vereins Rede und Antwort stehen.

Die Kegler gehören als Abteilung zum SV Leisnig dazu. Schon seit Jahren weisen sie auf den desolaten Zustand der Bahnen am Stadtrand hin. Vieles funktioniert dort nur noch, weil einige der Sportler auch versierte Handwerker sind und immer wieder Zeit und Können in die Unterhaltung stecken, oftmals auch improvisieren.

Doch ewig geht das so nicht weiter. Das hatte Rolf Noack, der Chef der Kegler, den Stadträten schon vor Jahren ganz deutlich gesagt.

Erstmal ein neues Dach

Seitdem ist immer wieder Thema, wie eine Sanierung der Anlagen finanziert werden kann. Im Moment scheint es einen Anfang zu geben. Wann und wie genau es danach weitergeht, das steht allerdings nach wie vor nicht fest.

Wie Bürgermeister Carsten Graf (parteilos) auf Anfrage von Ronny Naumann sagte, sei in diesem Jahr zunächst eine energetische Sanierung des Gebäudes geplant, in dem sich die Kegelanlage befindet.

Die Kommune hat das Projekt „Energetische Sanierung der Karl-Zimmermann-Turnhalle“ ausgeweitet auf das unmittelbar danebenstehende Objekt, in dem sich die Kegelbahn befindet.

„Denn was nützen uns nagelneue Bahnen, wenn es durchs Dach hereinregnet?“ Damit begründete der Rathauschef, weshalb und womit ein Anfang gemacht wird.

Sportförderung mit Eigenanteilen

Er geht davon aus, dass die Kegelhalle in diesem Jahr ein neues Dach bekommt. Ein Teil der Arbeiten soll über das Bundes-Förderprogramm „Lebendige Zentren“ finanziert werden. Die Förderung für Leisnig endet mit Ablauf dieses Jahres, sodass angemeldete Bauprojekte in den nächsten Monaten noch zu realisieren sind.

In diesem Programm will Leisnig auch mit der Sanierung der Schulturnhalle vorwärtskommen. Erste Arbeiten haben die Stadträte bereits vergeben. Sie betreffen den Austausch von Fenstern und die Erneuerung der Heizstrahler, die in diesem unter Denkmalschutz stehenden Gebäude an der Decke befestigt sind.

Eine Erneuerung der Kegelbahnen könnte sich der Bürgermeister dann im Folgejahr vorstellen. Dafür rechnet Graf mit Kosten in Höhe von rund 150.000 Euro. „Ich denke, für die Finanzierung sollten wir einen Weg über eine Sportförderung finden“, so der Rathauschef.

Er geht davon aus, dass es sich die Kommune und der Verein trotzdem jeweils mit einem finanziellen Eigenanteil beteiligen müssten. „Dann sollten in absehbarer Zeit aber mal alle an einen Tisch und die Sache bereden“, wünscht sich Ronny Naumann als Finanzchef des SV Leisnig 90. Denn nicht nur die Kommune muss höhere Ausgaben längerfristig planen.

Wie es im Sport und Freizeitzentrum weitergeht

Bei der Leisniger Kegelanlage handelt sich um eine Vier-Bahnen-Anlage, die noch die Anforderungen an eine Wettkampfbahn erfüllt. Weil es in der Region nichts Vergleichbares mehr gibt, kommen auch andere Vereine aus dem Umfeld nach Leisnig, um ihre Punktspiele auszutragen. Darüber hinaus sind die Bahnen für die Leisniger Kegler Heim- und Wettkampfstätte.

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In das Millionen-Projekt gleich hinter der Kegelanlage – die Renovierung der Otto-Schuricht-Sportstätte – konnten die Kegelbahnen nicht mehr aufgenommen werden. Inzwischen soll es dort mit den nächsten Teilabschnitten weitergehen. 1,6 Millionen Euro, das Gros Fördergeld vom Bund, können dort noch verbaut werden.

Deshalb haben die Stadträte die nächsten Planungsleistungen vergeben. Die betreffen den Abriss und den Neubau der Tribüne, das Herrichten des „alten“ Fußballfeldes, die Ertüchtigung der Tennisplätze und die energetische Sanierung des VfB-Vereinsheimes am Eingang der Sportstätte.