Kristina Gebhardt will Bürgermeisterin in Roßwein werden

Roßwein. Weil sie es kann – mit diesem Satz bringt Katrin Stenker als Vorsitzende der SPD Roßwein auf den Punkt, weshalb sich die Ortsgruppe am Mittwoch mit großer Mehrheit entschieden hat, Kristina Gebhardt als Kandidatin für die Bürgermeisterwahl Mitte Juni zu nominieren.
Unter anderen Umständen hätte die SPD die erneute Kandidatur von Amtsinhaber Veit Lindner unterstützt. Der gilt als SPD-nah, ohne der Partei anzugehören. Vor reichlich 14 Tagen allerdings gab Lindner bekannt, dass er sich entschieden hat, keine weitere Amtsperiode zur Verfügung zu stehen. Die bisher „schwerste Entscheidung seines Lebens“ erklärte er mit gesundheitlichen Gründen.
Sozial eingestellt und gute Ortskenntnis
Somit hätte die SPD wahrscheinlich ohne einen Bewerber dagestanden, „bis Kristina Gebhardt mit dem Wunsch an uns herantrat, sie bei ihrer Kandidatur als parteilose Bürgermeisterin zu unterstützen“, sagt Katrin Stenker. „Nicht nur, dass Kristina Gebhardt die sozialen Gedanken der Partei vertritt. Sie kennt auch die Stadt, die Bürger und ist in die Strukturen des Rathauses bereits eingearbeitet.“
Vielen Roßweinern ist Kristina Gebhardt seit fast vier Jahren als Leiterin des Ordnungsamtes bekannt. Die 41-Jährige hat ein Diplom in Wirtschaft und jüngst ihre Prüfung zur Verwaltungsfachwirtin abgeschlossen. Die zweifache Mutter lebt in Ziegra, einem Ortsteil von Döbeln.
Buntes Leben in Roßwein als Vision
Bereits seit anderthalb Jahren trägt sich Kristina Gebhardt mit den Gedanken, für das Amt des Bürgermeisters zu kandidieren. „Ausschlaggebend war für mich die Möglichkeit, mich noch mehr für die Stadt Roßwein einbringen zu können“, so Gebhardt.
„Ich möchte Roßwein noch lebenswerter machen. Es gibt viele positive Seiten an unserer kleinen Stadt. Diese sollten aufgezeigt und vermarktet werden – damit wir nicht nur junge Familien und neue Unternehmen anziehen, sondern auch denen, die bereits hier wohnen, verdeutlichen können, warum es sich lohnt zu bleiben.“
Das Roßwein der Zukunft hat die 41-Jährige schon vor Augen: „In sieben Jahren stelle ich mir Roßwein als eine gemütliche, aber lebendige Kleinstadt, mit vielen kleinen Geschäften lokaler und regionaler Anbieter vor. Kleine Kneipen entlang der Mulderad- und Wanderwege, von Familien gut besuchte Spielplätze und eine Vielzahl kultureller Veranstaltungen machen das Leben in Roßwein bunt und abwechslungsreich.“
Inzwischen vier Bewerber öffentlich bekannt
Und das sei längst nicht alles: „Kurze Wege zu Schule und Kita, die Möglichkeit einer ortsnahen Arbeit durch Ansiedlung weiterer Firmen machen Roßwein für Familien lebenswert. Die gute Anbindung an die Autobahnen sowie die strategisch gute Lage zwischen Chemnitz, Leipzig und Dresden in Verbindung mit vorhandenen günstigen Baugrundstücken und bezahlbaren Mieten machen es auch Pendlern leicht, im ruhigen Roßwein eine Heimat zu finden.“
Viel Wert lege sie zudem auf die Beteiligung der Bürger. Ihnen solle etwa durch das Fortbestehen eines Bürgerhaushaltes das Mitwirken an der Entwicklung der Stadt ermöglicht werden, so ihre Vorstellung. Wichtig seien Kristina Gebhardt überdies Toleranz und Respekt aller, und das zum Wohl der Stadt Roßwein.
Mit Kristina Gebhardt gibt es mittlerweile den vierten offiziellen Bewerber um den Chefsessel im Roßweiner Rathaus. Nach der Entscheidung Veit Lindners hatte sich Hubert Paßehr (CDU) als Kandidat bereiterklärt, die CDU-Ortsgruppe hat ihn inzwischen nominiert. Von der Wählervereinigung „Klartext“ will sich Matthias Liebscher der Herausforderung stellen. Er sammelt zurzeit Unterstützungsunterschriften.
Der FDP-Ortsverband Döbeln und Umgebung hat Franco Lehmann als Bewerber gewonnen und seine Nominierung für den 28. Februar angekündigt. Zudem soll es noch einen AfD-Kandidaten geben.