Von Rasmus Wittrin
Leisnig/Klosterbuch. Der Mann im weißen Hemd, silbern verspiegelter Sonnenbrille und Strohhut blickt auf die Gemäuer des im zwölften Jahrhundert gegründeten ehemaligen Zisterzienser-Klosters. Die Mulde umrahmt das weitläufige Gelände samt Innenhof, Kräutergarten und großer Wiese.
„Die alten Mönche wussten schon, warum sie sich hier niedergelassen haben“, sagt André König. Er organisiert mit seiner Thüringer Veranstaltungsfirma Gartenfeste in mehreren Bundesländern. Jetzt zieht er solch ein Fest zum ersten Mal in Leisnig auf.
Im Garten entspannen im Whirlpool
Deshalb stehen am Wochenende neben Abt- und Kapitelhaus Verkaufsstände mit Whirlpools, Infrarotkabinen, indonesischen Glasvasen, aber auch klassischeren Angeboten wie Salami, Kräuter und Gewächse. Weine, Gewürze, Staubsauger, handgefertigte Bürsten und mehrere Essensstände gibt es.
65 Aussteller bieten in Kloster Buch ihre Waren feil. Viele kommen von weiter weg und sind häufig auf den von König organisierten Events tätig. Während der drei Tage übernachten viele in umliegenden Unterkünften.
Joseph von Hertzberg verkauft an seinem Stand Cannabis-Cremes, die gegen oberflächliche Schmerzen helfen sollen. Das Geschäft laufe gut in Kloster Buch, nur die Internet- und Telefonverbindung sei schlecht. Auch Salami- und Käsehändler Arthur Harting aus Bremerhaven zeigt sich zufrieden mit Verkäufen und Standort. Das Ambiente der Klosteranlage sei sehr schön, schwärmt er beinahe.
„Die Location ist schon wahnsinnig“, sagt auch Janine Blockus, Mitarbeiterin von König. So gut erhaltene Klosteranlagen gebe es selten, und dank der großen Wiese könne man gut einen Rundgang für die Besucher aufbauen. Bevor sie bei König als Mitarbeiterin angefangen hat, war sie selbst Ausstellerin und verkaufte Keramik.
Undine Myja ist eine der wenigen regionalen Händlerinnen, die an der Veranstaltung teilnehmen. Sie führt seit 2006 selbstständig einen Kräuterladen im Kloster und ist auch auf den monatlichen Bauernmärkten vertreten. Die Teilnahme am Kloster- und Gartenmarkt hat sich für sie gelohnt, sagt sie.
Auf den Bauernmärkten habe sie Stammkunden, die Kunden am Wochenende kamen teilweise von deutlich weiter weg. Auch der Austausch mit den fremden Händlern sei gut. „In der Händlerbranche gibt es da keine Probleme“, sagt Myja.
Mehr regionale Händler einbinden
Organisator König will für eine Neuauflage des dreitägigen Festes mehr regionale Händler gewinnen. Am Anfang seien viele zögerlich gewesen, teilzunehmen, weil die Veranstaltung ein neues Format sei und der Eintritt von acht Euro deutlich über dem liege, was zu den Bauernmärkten verlangt werde, sagt König. Er hofft jetzt aber, dass sich das positive Feedback unter den regionalen Händlern verbreitet.
Der nächste Termin für 2024 steht inzwischen sogar fest: Vom 24. bis 26. Mai soll es eine zweite Auflage geben. Sie soll noch größer aufgezogen werden, sagt André König. Neben mehr regionalen Anbietern soll es wahrscheinlich auch eine Greifvogelschau oder eine Windhund-Vorstellung geben. Aber schon beim ersten Fest am Wochenende gibt es neben den Händlern verschiedene Angebote wie Führungen, eine Hüpfburg für Kinder und Keramikmalen.
Lob von Besuchern und Händlern
Die Döbelnerin Monika Indung besucht zusammen mit ihrer Tochter und Enkeltochter die Veranstaltung. Ihr gefällt besonders die Atmosphäre, und dass so eine große Veranstaltung in der Region stattfindet. Das ist auch ein Verdienst des Fördervereins Kloster Buch. Die Zusammenarbeit mit den Mitgliedern sei für König, neben der landschaftlichen Lage, besonders schön gewesen. „Teilweise ehrenamtlich halten sie das Kloster in Schuss“, zollt der Veranstalter den Engagierten Respekt.
In der weiteren Region veranstaltet König zwei weitere Gartenmärkte: am ersten August-Wochenende den Schloss- und Gartenmarkt auf Schloss Trebsen und vom 11. bis 13. August die Haus- und Gartenträume im Schlosspark Lichtenwalde.