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Oberschule in Döbeln präsentiert das pralle Schulleben

An der Oberschule am Holländer will ein neuer Förderverein Geld für Projekte sammeln. Eine Schülerfirma plant Veranstaltungen.

Von Jens Hoyer
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Manuela Roscher und Mandy Damme vom Förderverein der Oberschule Am Holländer locken mit selbst hergestellten Getränken. Beim Tag der offenen Tür hat sich der neu gegründete Verein vorgestellt.
Manuela Roscher und Mandy Damme vom Förderverein der Oberschule Am Holländer locken mit selbst hergestellten Getränken. Beim Tag der offenen Tür hat sich der neu gegründete Verein vorgestellt. © SZ/DIetmar Thomas

Döbeln. Tag der offenen Tür in der Oberschule Am Holländer: Der Förderverein der Schule hat sich gleich am Eingang mit seinem Stand aufgebaut. Manuela Roscher und Mandy Damme, Mütter von Schülern, schenken Wasser mit Geschmack aus, Richtung Orange und Gurke-Minze.

Aber eigentlich geht es darum, Werbung für den Förderverein zu machen. Der hatte sich vor ein paar Monaten mit Janet Ulke als Vorsitzende erst gegründet. „Wir suchen Mitglieder und Sponsoren“, sagt Jan Vatter, der stellvertretende Vorsitzende des Vereins und Lehrer an der Oberschule.

Annabell, Abigail, Josi und Elisabeth haben die neue Schülerfirma "Eventkracher" vorgestellt.
Annabell, Abigail, Josi und Elisabeth haben die neue Schülerfirma "Eventkracher" vorgestellt. © SZ/DIetmar Thomas
Hungern musste niemand beim Tag der offenen Tür: Nico und Benno bieten Sandwiches an.
Hungern musste niemand beim Tag der offenen Tür: Nico und Benno bieten Sandwiches an. © SZ/DIetmar Thomas
Die Döbelner Feuerwehr hat sich beim Tag der offenen Tür vorgestellt. Konstantin (10) und Moritz (10) probierten die Einsatzkleidung aus.
Die Döbelner Feuerwehr hat sich beim Tag der offenen Tür vorgestellt. Konstantin (10) und Moritz (10) probierten die Einsatzkleidung aus. © SZ/DIetmar Thomas

An der Schule hatte es schon einmal einen Förderverein gegeben. Er war 2019 aufgelöst worden. Jetzt gibt es den Neuanfang. Ein erstes Projekt hatte der Verein in der kurzen Zeit seines Bestehens schon unterstützt, als er einen Sporttag an der Schule mit finanzierte. „Wir haben in kurzer Zeit 4.000 Euro von Firmen und Privatpersonen aufgetrieben“, sagt Vatter.

Der Förderverein erleichtert auch die Arbeit der Lehrer, erklärt er weiter. Die können für Klassenfahrten und Skilager das Konto des Fördervereins nutzen. Auch bei Zwischenfinanzierungen etwa von Klassenfahrten könne der Verein helfen.

Weitere Projekte hat der Förderverein derzeit noch nicht im Blick. Die Mitgliederwerbung stehe an erster Stelle. „Wir wollen auch die Eltern neuer Schüler ansprechen“, so Vatter. Teuer ist es nicht, der Schule Gutes zu tun. Der Jahresbeitrag beträgt nur 15 Euro.

Die Oberschule hat sich in allen Facetten den Besuchern vorgestellt. Schüler verkaufen Kuchen und Selbstgebasteltes. In der Mensa hatte die Schülerfirma „Eventkracher vom Holländer“ einen Stand aufgebaut. Diese gibt es erst seit Kurzen, als zweite Schülerfirma an der Oberschule.

90er-Jahre-Party in der Oberschule

„Wir organisieren Events innerhalb und außerhalb der Schule“, erzählt Josi Funke aus der 9. Klasse. Die erste Veranstaltung ist schon geplant. Am 15. März soll es einer 90er-Jahre-Party in der Mensa der Oberschule geben, erzählt Elisabeth Conrad, die neben Abigail Mertig und Amelie Lange zu den Organisatoren bei den „Eventkrachern“ gehört.

90er-Jahre-Musik und -Klamotten seinen total angesagt. „Alles kommt mal wieder“, meint Elisabeth Conrad. Die Einnahmen aus den Veranstaltungen solle für neue Events und zur Unterstützung von Schulprojekten verwendet werden.

Ein Alleinstellungsmerkmal der Oberschule ist der Bereich „Produktives Lernen“. Die Döbelner Schule ist eine von neun Standorten in Sachsen, die diese besondere Ausrichtung für Schüler mit Lernschwierigkeiten anbietet. Die Lehrer verstehen sich als „Lernbegleiter“. „Die Schüler sollen sich selbst finden und damit wieder Freude am Lernen haben“, sagte PL-Pädagogin Silke Schindler.

Gute Chancen mit Produktivem Lernen

Dafür ist das „Produktive Lernen“ sehr praxisorientiert ausgerichtet, mit sechs Praktika in zwei Schuljahren, an denen die Schüler ihre Interessen erproben können. In der 8. Klasse werden derzeit neun Schüler unterrichtet. In der 9. Klasse seien von ursprünglich 19 Schülern zwölf übriggeblieben, erzählt Silke Schindler.

Diese haben, wenn sie den Hauptschulabschluss schaffen, aber gute Aussichten, eine Ausbildung zu bekommen. „Die Firmen kennen dann schon die Stärken der Schüler“, sagt Silke Schindler. „Und für die Schwächen gibt es Unterstützung.“ Die Schüler kommen selbst aus Dahlen, dem Frankenberger und Freiberger Raum nach Döbeln.

Lukas Gründonner hat am Freitag seine ehemaligen Lehrer besucht. „Ich war in der Corona-Zeit komplett abgestürzt. Da wurde mir der Vorschlag gemacht, ins Produktive Lernen zu wechseln. Ich finde das gut. Ich hatte immer ein Interesse am Arbeiten und habe so einen Abschluss bekommen“, erzählt er. Jetzt macht er bei der Firma Andrä eine Ausbildung zum Kanalbauer.