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Frauenpower in der Spedition Dischinger

Das Logistik-Unternehmen mit Sitz in Gebersbach bei Waldheim belegt im Qualitäts-Wettbewerb den fünften Platz. Das erfüllt die Mitarbeiterinnen mit Stolz.

Von Elke Braun
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Niederlassungsleiterin Andrea Glück (vorn links) und Speditionsleiterin Annett Thiele zeigen stolz die Urkunde des CTL-Verbundes. Über den fünften Platz freut sich das gesamte Team.
Niederlassungsleiterin Andrea Glück (vorn links) und Speditionsleiterin Annett Thiele zeigen stolz die Urkunde des CTL-Verbundes. Über den fünften Platz freut sich das gesamte Team. © Dietmar Thomas

Waldheim. Zeit ist ein entscheidender Faktor, wenn es um die Arbeit der Spedition Dischinger geht. 98 Prozent der Ware, die auf dem Gelände in Gebersbach angeliefert wird, ist noch am gleichen Tag wieder weg. Die Umschlaghalle ist am späten Abend leer, bevor nachts die Laster mit neuer Ware anrollen.

Die taggleiche Verladung und Auslieferung der Stückgutsendungen ist eine von vielen Bewertungskriterien, die in einen Qualitäts-Wettbewerb des Cargo-Trans-Logistik (CTL)-Verbundes einfließt. Dort konnte die Spedition Dischinger einen fünften Platz belegen. „Darüber freuen wir uns sehr“, sagt Niederlassungsleiterin Andrea Glück. Immerhin haben sich 163 Speditionen an dem Wettbewerb beteiligt. „Mit 98,77 Prozent haben wir sehr gut abgeschnitten“, so Andrea Glück.

"Es kommt auf jeden einzelnen Mitarbeiter an"

Bewertet wird dabei die reine Arbeitsleistung: Sind alle Daten korrekt? Sind die Sendungen komplett? Werden sie pünktlich zugestellt oder abgeholt? Das sind Themen, die unter anderem hinterfragt werden. „Im Ausgang haben wir sogar 100 Prozent erreicht“, so die Niederlassungsleiterin.

Dass Dischinger so gut abgeschnitten hat, sei ein Verdienst des gesamten Teams. Insgesamt 17 festangestellte Mitarbeiter sind in Gebersbach beschäftigt. „Seit Jahren werden die Geschicke der Niederlassung von einer reinen Frauenmannschaft gewuppt“, sagt Andrea Glück nicht ohne Stolz. 

Neben ihr steht Annett Thiele als Speditionsleiterin an der Spitze des Teams. „Aber bei uns kommt es auf jeden einzelnen Mitarbeiter an“, sagt sie. Seit vergangener Woche ist das Team um einen Mann gewachsen, der als Lagerarbeiter fest angestellt worden ist.

Aber auch die Subunternehmer, mit denen die Spedition Dischinger zusammenarbeitet, haben einen Großteil zum Erfolg beigetragen. „Wir selbst haben nur einen eigenen Sattelzug“, sagt Andrea Glück.

Insgesamt 28.000 Stückgut-Sendungen werden im Jahr auf etwa 8.600 Quadratmetern Fläche umgeschlagen. Pro Nacht kommen durchschnittlich drei Sattelzüge in Gebersbach an. Ein Großteil davon ist Gefahrgut, bei dem besondere Vorschriften zu beachten sind. Dazu gehören unter anderem Feuerzeuge oder Zündhölzer.

Containerimport nach Kundenwunsch

Von Gebersbach aus werden im Nahverkehr die Großlager in Sachsen, Thüringen und Brandenburg beliefert. „So fahren wir beispielsweise das Edeka-Lager in Berbersdorf an. „Einer unserer Vorteile ist, dass wir logistisch gut gelegen sind. Die Anbindung über die Bundesstraße 169 und zu den Autobahnen ist ideal“, sagt Speditionsleiterin Annett Thiele.

Aber auch im Containergeschäft ist die Firma Dischinger unterwegs. „Wir übernehmen zum Beispiel den Containerimport für Kunden, die Ware wird durch uns kommissioniert und teilweise auch konfektioniert“, erklärt Andrea Glück. 

Dabei richtet sich alles nach Kundenwünschen. Die bestimmen, wie die Ware eingelagert und wie sie auf die Paletten gepackt wird, ob sie gestapelt werden darf und in welcher Temperatur sie gelagert werden muss. Teilweise sei sogar die Qualität der Paletten vorgegeben.

Mit "blauem Auge" durch den Corona-Lockdown

Während des Lockdowns in der Corona-Pandemie sei die Spedition mit dem sprichwörtlichen blauen Auge davongekommen. „Wir mussten keine Kurzarbeit anmelden“, sagt Andrea Glück. Allerdings habe sich die Krise dahingehend ausgewirkt, dass sich die Laufzeiten der Ware verlängert haben. 

Lieferungen, beispielsweise aus China, seien zeitweise komplett ausgeblieben. Dafür sei noch mehr Organisationstalent als ohnehin schon gefragt gewesen. „Teilweise hatten die Baumärkte verkürzte Annahmezeiten für ihre Waren“, so Annett Thiele.

Die Niederlassung Waldheim der Spedition Dischinger wurde am Standort Gebersbach im Jahr 1990 gegründet. Im Jahr 2003 wurde die Anlage um 2.500 Quadratmeter erweitert. Der Stammbetrieb in Ehrenkirchen-Kirchhofen in Baden-Württemberg blickt auf eine 141-jährige Tradition zurück. Geleitet wird das Unternehmen von Rolf Dischinger in der dritten Generation.

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