Döbeln. Die Welt ist digital. Und wer auf sich aufmerksam machen will, sollte im Internet zu finden sein. Döbelns neuste Internetseite „mein-döbeln.de“ schafft es, sich gut zu verstecken. Für Suchmaschinen wie Google ist die Seite nahezu unsichtbar. „Das haben wir mit Absicht gemacht, weil es nichts bringt, sie so zu zeigen“, sagte Rocco Werner, der die Seite mit seiner Firma CSB entworfen hat, der sie betreut und der auch Koordinator für die Steuerungsgruppe Stadtmarketing ist.

Die Gruppe mit Vertretern von Firmen, Vereinen, Institutionen und der Stadt hatte die Ideen für die Seite entwickelt und sie auch finanziert. Seit Frühjahr vergangenen Jahres ist „Mein-Döbeln“ am Netz. Aber die Seite ist bis heute ein Rudiment geblieben.

Viele Inhalte fehlen noch

Eigentlich sollte das fertige Grundgerüst mittlerweile mit Inhalten gefüllt sein. Aber wer zum Beispiel in der Rubrik „Tourismus“ auf „Unterkünfte“ klickt, findet dort zwei magere Sätze, aber keine Übernachtungsmöglichkeiten. Die Seite „Wirtschaft in Döbeln“ ist „in Bearbeitung“. Bei „Einkaufen in Döbeln“ ist zumindest ein Beitrag des Döbelner Anzeigers zu den Gutscheinen des Stadtwerberings hinterlegt.

Rocco Werner weiß, dass das ein unbefriedigender Zustand ist. Die Corona-Pandemie habe alle Aktivitäten einschlafen lassen, erklärte er. Termine seien abgesagt worden. Lange Zeit sei es nicht möglich gewesen, dass sich die Akteure der Arbeitsgruppe treffen.

„Vor Kurzem habe ich angefangen, Termine und Beiträge auf „Mein Döbeln“ einzustellen. Einige Firmen haben sich eingetragen. Andere habe ich angeschrieben, die wir bisher noch nicht erreicht haben. Die Seite steht und fällt mit redaktionellen Inhalten, da muss eine Lösung her“, so Rocco Werner. Nach Ende der Sommerferien im September will Werner die Arbeitsgruppe und die Arbeit an der Seite wieder aktivieren.

Stadtwerbering unzufrieden

Grit Neumann. Vorsitzende des Stadtwerberings, hatte von Anfang an in der Steuerungsgruppe Stadtmarketing mitgearbeitet. Sie macht kein Hehl daraus, dass sie unzufrieden mit dem derzeitigen Stand bei „Mein Döbeln“ ist. „Ich versuche schon lange, die Steuerungsgruppe ins Leben zurückzuholen“, sagte sie.

Auch in der Pandemie, so ist Grit Neumann überzeugt, wäre per Video-Konferenz einiges möglich gewesen. Auch in den Corona-Zeiten wäre „Mein Döbeln“ wichtig gewesen, glaubt sie. „Da hätten viele Leute drauf geschaut. Man hätte auch das Einkaufen per Click & Meet auf eine andere Basis stellen können.“

Langfristig sei „Mein Döbeln“ nur professionell, aber nicht in ehrenamtlicher Arbeit zu betreiben, glaubt Rocco Werner. Personelle Ressourcen fürs Stadtmarketing will auch die Stadtverwaltung mit einem „Citymanager“ schaffen. Diese könne sich auch um „Mein Döbeln“ kümmern, soweit es sich um Aktionen und Marketing für die Innenstadt handelt, sagte Döbelns Baudezernent Thomas Hanns.

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Die Stadt hat Anfang des Jahres Geld aus dem Bund-Länder-Programm „Lebendige Zentren“ beantragt, mit dem auch die Stelle eines City-Managers finanziert werden soll. Bisher gebe es aber noch keine Fördermittelzusage, so Hanns.

„Mein Döbeln“ mit Inhalten zu versehen, sei eine „Fleißaufgabe“, so Hanns. Die Stadt hatte schon etwas zugeliefert. Sie ließ von einer Firma aus dem Vogtland mit einer Drohne 360-Grad-Panoramen von Döbeln anfertigen, die auf „Mein Döbeln“ angeschaut werden können. Interaktiv gibt es dort zudem jede Menge Informationen zu Firmen, Sehenswürdigkeiten und freien Grundstücken in den Gewerbegebieten.