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Auf Schildern in Waldheim ist die Zeit stehengeblieben

Die Stadt Waldheim kann mit Schildern, die nicht mehr gültig sind, zumindest eine Wand im Museum füllen. Auch das Stadtmobiliar braucht teilweise eine Frischekur.

Von Sylvia Jentzsch
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Am Abzweig Kaiserburg in Richtung Neuhausen steht das Ortseingangsschild, das darauf verweist, dass der Waldheimer Ortsteil im Kreis Döbeln liegt.
Am Abzweig Kaiserburg in Richtung Neuhausen steht das Ortseingangsschild, das darauf verweist, dass der Waldheimer Ortsteil im Kreis Döbeln liegt. © SZ/DIetmar Thomas

Waldheim. Ortsansässige haben ein Schmunzeln im Gesicht, wenn sie Hinweisschilder zum Hotel „Villa Goldene Höhe“ oder zur ehemalige n Diskothek „Schick und Schock“ sehen.

Vielleicht werden bei einigen schöne Erinnerungen an die Zeit geweckt, als diese Lokale noch geöffnet hatten. Doch Touristen haben schlechte Karten, wenn das touristische Leitsystem nicht aktuell ist.

Wer ist für die Pflege und Aktualisierung dieses Systems zuständig? Diese Frage stellte der Waldheimer Eckehart Schirmer zur Ratssitzung. Er habe festgestellt, dass es im Stadtgebiet viele Hinweise auf Hotels und Gaststätten gebe, die schon lange nicht mehr aktuell sind.

„Die Verantwortung liegt nicht allein bei der Stadt. Da sind auch die Gastronomen gefragt. Sie können uns zumindest die entsprechenden Hinweise geben, wenn der Hotel- oder der Gaststättenbetrieb eingestellt, beziehungsweise das Gewerbe abgemeldet wird“, sagte Bürgermeister Steffen Ernst (FDP).

Er werde den Hinweis aufnehmen. Die Mitarbeiter des Bauhofes würden künftig bei ihrer „Papierrunde“, bei der die Papierkörbe entleert werden, darauf achten, wo Schilder angebracht sind, die nicht mehr gültig sind und diese dann auch abbauen.

Ein Waldheimer kritisierte zur Ratssitzung, dass es Hinweisschilder zu Hotels oder Gaststätten im Stadtgebiet gibt, die geschlossen sind, das touristische Leitsystem nicht aktuell ist.
Ein Waldheimer kritisierte zur Ratssitzung, dass es Hinweisschilder zu Hotels oder Gaststätten im Stadtgebiet gibt, die geschlossen sind, das touristische Leitsystem nicht aktuell ist. © Foto: Lutz Weidler

Immer noch Landkreis Döbeln

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Sicher wird dann den Bauhofmitarbeitern auch das Ortseingangsschild von Neuhausen am Abzweig Kaiserburg auffallen. Denn den Landkreis Döbeln gibt es schon seit der sächsischen Kreisreform im Jahr 2008 nicht mehr.

Gut, dass zumindest nach der Eingemeindung das Ortseingangsschild geändert wurde. Denn Neuhausen kann diesbezüglich auf eine wechselvolle Geschichte verweisen. Bereits 1950 erfolgte die Eingemeindung nach Meinsberg und 1973 nach Ziegra.

1994 schlossen sich Ziegra und Knobelsdorf zusammen. Seit dem 1. Januar 2013 gehört Neuhausen, wie auch auf dem Schild ersichtlich ist, zu Waldheim.

Nicht nur bei der Beschilderung stoßen aufmerksame Bürger auf historische Elemente. So stehen auf dem Obermarkt vier Papierkörbe aus Waschbetonpflaster. Darauf verwies CDU-Stadtrat Albrecht Hänel. „Die stammen wahrscheinlich aus DDR-Zeiten. Es wäre schön, wenn sie getauscht würden.“

Prioritätenliste für Stadtmobiliar

Im Haushalt sei Geld für die Anschaffung von neuen Stadtmobiliar eingeplant, bestätigte Dirk Erler, Fachbereichsleiter Ordnung und Bau.

„Ich sehe das auch so, dass die alten Papierkörbe aus dem Stadtzentrum verschwinden müssen. Allerdings dürfen die neue keine großen Öffnungen haben, damit sie nicht zum Entsorgen von Hausmüll verwendet werden“, sagte Bürgermeister Steffen Ernst (FDP).

Er schlug vor, dass die Mitglieder des Technischen Ausschusses bei einem gemeinsamen Spaziergang durch die Stadt die Standorte notieren, an denen neues Mobiliar aufgestellt werden soll. Beachtet werden sollen dabei auch anstehende bauliche Maßnahmen. Die Prioritätenliste könne immer erweitert beziehungsweise ergänzt werden, so Ernst.