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Waldheim plant ein Winterdorf

Die Vorbereitungen für den Weihnachtsmarkt laufen. Der wird aber in diesem Jahr anders sein als sonst.

Von Elke Braun
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Bühnenprogramme, bei denen sich zahlreiche Menschen versammeln, wird es auf dem diesjährigen Waldheimer Weihnachtsmarkt nicht geben dürfen. Geplant ist es, die Veranstaltung auf den Oberwerder zu verlagern.
Bühnenprogramme, bei denen sich zahlreiche Menschen versammeln, wird es auf dem diesjährigen Waldheimer Weihnachtsmarkt nicht geben dürfen. Geplant ist es, die Veranstaltung auf den Oberwerder zu verlagern. © Archiv/Dietmar Thomas

Waldheim. Die Waldheimer lieben ihren Weihnachtsmarkt. Auf dem Obermarkt haben sich jedes Jahr am zweiten Adventswochenende zahlreiche Besucher eingefunden, um sich auf das Weihnachtsfest einzustimmen. Einer der Höhepunkte war in jedem Jahr die Stadtwette.

Die Veranstalter, zu dem neben der Stadtverwaltung der Gewerbeverein und der Veranstaltungsservice von Nino Richter gehören, haben mit den Planungen begonnen. Die sind noch ganz am Anfang. Fest steht aber schon: Einen Weihnachtsmarkt, wie ihn die Waldheimer kennen, wird es in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie nicht geben.

„Wir denken derzeit über einen Wintermarkt in Form eines Weihnachtsdorfes nach“, sagte Bürgermeister Steffen Ernst (FDP). Der Obermarkt, auf dem sonst immer die Buden und auch die Bühne aufgebaut worden sind, fällt jedoch als Veranstaltungsplatz aus. „Wir müssten den Bereich einzäunen, einen Aus- und einen Eingang schaffen. Die Geschäfte müssten aber trotzdem erreichbar sein. Das heißt, man müsste einen Innenkreis abgrenzen“, sagte Ernst. Damit würde die eigentliche Weihnachtsmarkt-Fläche so klein, dass wiederum die Besucherzahl entsprechend heruntergerechnet werden müsste.

Oberwerder bietet sich an

Deshalb laufen die Planungen jetzt darauf hinaus, das Winterdorf auf dem Oberwerder aufzubauen. „Dieser Platz hat sich beim Jahrmarkt am zurückliegenden Wochenende gut bewährt und ist bei den Waldheimern auch gut angekommen“, so der Bürgermeister. Die Besucherzahlen hätten die Veranstalter gut im Blick behalten können. Jeder, der auf das Festgelände gegangen ist, hat einen Chip in die Hand bekommen, den er nach dem Festbesuch wieder abgeben musste.

Umzäunung wäre nicht erforderlich

Überdies sei der Platz sehr zentrumsnah, so dass die Geschäfte auf dem Ober- und Niedermarkt trotzdem vom Weihnachtsmarkt profitieren könnten. Wegen der geografischen Gegebenheiten mit der Begrenzung durch Zschopau und Mühlgraben und den beiden Brücken sei eine Umzäunung des Areals nicht notwendig.

Nach den derzeit geltenden Hygienevorschriften dürften sich maximal 999 Leute gleichzeitig auf dem Festgelände befinden. „Beim Jahrmarkt waren es 700. Diese Kapazitätsgrenze ist laut Veranstalter nur einmal am Sonnabendnachmittag erreicht worden“, so Ernst. Die Besucher hätten dann kurz warten müssen.

Stadtwette nicht wie gewohnt

Bühnenprogramme wie in den Vorjahren werde es mit großer Wahrscheinlichkeit aber nicht geben. Auch die beliebte Stadtwette, bei der sich zuletzt Stadtrat und Gewerbeverein ein Duell lieferten, und bei der sich schnell einmal 300 bis 400 Leute vor der Bühne versammeln, könne mit den derzeit gültigen Hygienerichtlinien in der gewohnten Form nicht umgesetzt werden. Es sei vorgeschrieben, größere Menschenansammlungen zu vermeiden.

Die Organisatoren behalten dabei auch die derzeit wieder steigenden Infektionszahlen im Blick. „Länger warten konnten wir aber mit den Vorbereitungen nun nicht mehr“, so Ernst. „Angesichts der derzeitigen Situation wollen wir das Beste daraus machen, damit die Waldheimer nicht ganz auf den Weihnachtsmarkt verzichten müssen.“ 

Erstmals hatte es im vergangenen Jahr in Waldheim einen besonderen Adventskalender gegeben. Händler, Kitas, Schule und Privatleute hatte sich daran beteiligt und an jedem Tag im Advent ein symbolisches Türchen geöffnet. Ob es diese Aktion im kommenden Dezember wieder geben wird, auch darüber werde noch diskutiert.

Ausstellungen in Bergmanns Hof

Gedanken über den Weihnachtsmarkt macht sich auch bereits Albrecht Bergmann. Bergmanns Hof ist alljährlich ebenfalls ein Anziehungspunkt für die Besucher des Weihnachtsmarktes gewesen. Das Sortiment, das dort angeboten wird – wie Gewürze oder Weihnachtsschmuck aus Holz – könne sich Bergmann allerdings nur schwer auf dem Oberwerder vorstellen, wo die Ware vielleicht feucht werden könnte.

Überdies möchte Bergmann gerne die Ausstellungen in seinem Haus öffnen. Dazu gehört neben der Napoleon-Ausstellung auch die Schau zur Tabakindustrie in Waldheim.

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