Waldheim. Der 14. August sollte für Sabine Mähling ein besonderer Tag werden. Mit Familie und Freunden wollte die Waldheimerin ihren 80. Geburtstag feiern. Den wird sie jetzt aber aus einem ganz anderen Grund nie mehr vergessen.
Sabine Mähling wohnt in der Schillerstraße in Waldheim. Wenn sie aus dem Fenster schaut, dann sieht sie seit ein paar Stunden auf Absperrbaken und einen Krater. "Der gleicht schon fast einer Höhle", beschreibt Fotoreporter Lutz Weidler, was er an der Einsturzstelle gesehen hat.
Am Straßenrand abgestellte Autos in Sicherheit gebracht
Das Loch in der Schwarzdecke, das sich auf dieser Straße unweit des Waldheimer Stadtzentrums aufgetan hat, hat einen geschätzten Durchmesser von 1,40 mal 1,60 Metern, "ist aber bestimmt zwei Meter tief", vermuten Augenzeugen. Sie wollen darunter einen noch größeren Hohlraum ausgemacht haben.
Damit dort niemand hineinstürzen kann, ist die Einbruchstelle großräumig abgesperrt worden. Auch die gesamte Schillerstraße ist im Moment für den Verkehr gesperrt.
Personen sind nach bisher unbestätigten Informationen nicht zu Schaden gekommen. Sabine Mähling und ihre Nachbarn konnten ihre an der Straße abgestellten Autos noch rechtzeitig in Sicherheit bringen. Dafür fuhren Helfer sogar in die Gaststätte hinterher, in der der runde Geburtstag gefeiert werden sollte.
Einbruch gibt im Moment noch Rätsel auf
Dass sozusagen vor der Wohnungstür die Straße nachgibt und wegbricht, war für alle eine kurze Schrecksekunde, bot aber dann im Verlauf des weiteren Tages noch reichlich Gesprächs- und Stoff für Spekulationen.
Was zum Einsturz der Straße geführt hat, ist im Moment nicht bekannt. Bürgermeister Steffen Ernst (FDP) kehrte am Nachmittag von einem Besuch in der bayrischen Partnerstadt Landsberg/Lech zurück und fuhr direkt in die Schillerstraße.
Ursachenforschung beginnt am Montag
Wie er am Abend gegenüber Sächsische.de sagt, habe die Kommune relativ rasch gehandelt und die Sperrung veranlasst. "Es hätte böse ausgehen können, wenn ein Auto oder ein Zweirad in das Loch geraten wären."
Ernst zufolge geht am Montag die Ursachenforschung los. Ina Wagner, die Geschäftsführerin des Abwasserzweckverbandes Untere Zschopau, war schon am Samstag vor Ort, ebenso wie der Bauhof- und der Feuerwehrchef. Eine möglicher Grund könnte der teilweise Einsturz eines Abwasserkanals sein. Aber das muss noch untersucht werden, so der Bürgermeister.
Hinweis: Dieser Beitrag ist am Samstag um 20.20 Uhr aktualisiert worden.