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Weshalb ein Berliner Paar in Roßwein heiraten möchte

In den meisten Städten der Region Döbeln hat die Zahl der Hochzeiten zugenommen. Eine Trauung war auch für die Standesbeamtin ganz besonders.

Von Cathrin Reichelt
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Christin und Roman Petters waren eins von 40 Paaren, die im vergangenen Jahr in Waldheim geheiratet haben.
Christin und Roman Petters waren eins von 40 Paaren, die im vergangenen Jahr in Waldheim geheiratet haben. © Dietmar Thomas

Region Döbeln. Mit einem Schornsteinfeger als Glücksbringer sind Christin und Roman Petters im August vergangenen Jahres in die Ehe gestartet. Die Hochzeit der beiden war eine, die in Waldheim für einige Aufmerksamkeit sorgte. Denn auch Mitglieder des Gewerbevereins, Sportfreunde, Mitstreiter aus dem Faschingsclub, Freunde und Bekannte gratulierten zur Vermählung.

Und die Trauung war eine von insgesamt 40, die Jeannine Rasser 2022 in Waldheim vollzogen hat. Eine der Hochzeiten hat die Standesbeamtin ganz persönlich berührt. Es war der Tag, an dem sie selbst Geburtstag hatte.

„Die Trauung fand im Ratssaal statt. Das Brautpaar wurde von einer Sängerin und einem Klavierspieler begleitet. Plötzlich sang der ganze Saal ,Happy Birthday to you‘. Das war sehr schön, und auch die Trauung war toll“, erinnert sich Jeannine Rasser.

Juli beliebtester Hochzeitsmonat

Mit 40 haben im vergangenen Jahr zwölf Paare mehr in Waldheim geheiratet als im Corona-Jahr 2021. Auch in Roßwein waren es mit 51 Eheschließungen zwölf mehr. In Hartha stieg die Zahl der Hochzeiten um elf auf 23.

In Leisnig ging die Zahl der Trauungen dagegen um fünf auf 39 zurück. In Döbeln waren es mit 91 Paaren drei weniger. „Der Trend ist leicht rückläufig“, sagt auch der Döbelner Stadtsprecher Thomas Mettcher. Im Jahr 2020 sagten in Döbeln noch 113 Paare „Ja“.

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Vor einigen Jahren hatten die Standesämter noch im Mai am meisten zu tun. Das hat sich geändert. Der beliebteste Hochzeitsmonat war im vergangenen Jahr der Juli. Aber auch im Juni, August und September haben sich viele Paare getraut.

Für dieses Jahr liegen in den Standesämtern bereits zahlreiche Anmeldungen für Eheschließungen vor: In Döbeln sind es 25, in Leisnig 23 – die meisten für den Juni –, in Hartha fünf und in Roßwein 21. Teilweise setzen die Paare dabei auf markante Daten. Diesmal sind das der 23.02.2023 und der 2.03.2023.

Döbeln traut nicht an jedem Tag

In Hartha, Waldheim und Leisnig gibt es für diese Tage noch keine Anmeldungen. In Döbeln haben Paare, die eines der beiden Daten bevorzugen, schlichtweg Pech.

„Der 2.03.2023 und der 23.02.2023 sind Donnerstage. An solchen Wochentagen wird zum einen nicht gern geheiratet und zum anderen trauen wir im Döbelner Standesamt nicht an den Sprechtagen, das heißt, dienstags und donnerstags finden keine Eheschließungen statt“, erklärt Stadtsprecher Mettcher.

Eine Ausnahme habe Döbeln im vergangenen Jahr gemacht, da der 22.02.2022 ein Dienstag war. Das hätten vier Paare genutzt. Außerdem hätten am Samstag, dem 22.10.2022 drei Paare geheiratet. Insgesamt bestätigt Thomas Mettcher, dass auch in Döbeln gern markante Daten für Hochzeiten gewählt werden, wenn sie sich anbieten.

So sei zum Beispiel Freitag, der 23.06.2023 bereits von zwei Paaren reserviert worden. „Freitag, der 03.03.2023 ist noch frei“, so Mettcher.

In Roßwein können dagegen sowohl für den 23.02.2023 als auch für den 02.03.202 noch Termine für Eheschließungen vereinbart werden. „Ein Termin wurde bereits von einem Paar, das in Berlin lebt, reserviert. Im Vordergrund der Wahl des Paares steht, dass die in Roßwein geschlossenen Ehen der Vorfahren seit Jahrzehnten bestehen oder bis zum Lebensende bestanden haben und, dass das Roßweiner Rathaus so wunderbar erhalten geblieben ist“, sagt Standesbeamtin Claudia Bochnigk.