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Wo die Fürsten wieder lebendig werden

Die Saison des Mittelsächsischen Kultursommers war kurz, aber trotzdem erfolgreich. Im Jahr 2022 wird einiges anders.

Von Cathrin Reichelt
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Das Fürstenpaar Katharina von Mecklenburg (Carmen Petrus) und Heinrich der Fromme (Hans Mühler) geben einen kleinen Ausblick auf die vierte Auflage des Fürstentages zu Rochlitz und Seelitz im Juni 2022. Dann wird dort auch der Fürstenzug wieder lebend
Das Fürstenpaar Katharina von Mecklenburg (Carmen Petrus) und Heinrich der Fromme (Hans Mühler) geben einen kleinen Ausblick auf die vierte Auflage des Fürstentages zu Rochlitz und Seelitz im Juni 2022. Dann wird dort auch der Fürstenzug wieder lebend © Miskus/Verena Toth

Mittelsachsen. Trotz einer stark verkürzten Saison hat der Mittelsächsische Kultursommer (Miskus) in diesem Sommer 25 Veranstaltungen an fast 20 Orten im Landkreis organisiert.

Rund 23.000 Gäste haben sie besucht. „Aus diesem Grund kann die 28. Saison mit allen Einschränkungen als Erfolg gewertet werden“, sagt Vereinsvorsitzender Heribert Kosfeld zum Saisonende, das eigentlich gar keins ist. Denn es gibt noch einen Nachschlag.

Im Oktober und November sind vier weitere Veranstaltungen geplant. Den Abschluss bildet „Herzenssache – Die Gräfin Cosel und ihr Leibarzt“ im Waldheimer Rathaus.

Kosfeld bezeichnet es als Herkulesaufgabe für das sechsköpfige Projektteam, unter widrigsten Bedingungen fast das komplette Programm durchzuziehen. „Ich weiß nicht, wie oft die Coronaregeln geändert worden sind. Ich habe oft selbst nicht durchgesehen“, gibt er zu. Nur die Lichtenwalder Musiknacht, Performance zum Stein, die Burg der Märchen sowie Pipes, Drums & More mussten ausfallen.

Zwei Premieren in der Region Döbeln

Dagegen habe es erfolgreiche Premieren gegeben. Zum ersten Mal wurde der Wilde Mann in Ostrau mit einer Hommage an Helga Hahnemann zur Bühne für den Miskus. Dies sei von den Besuchern ebenso gut angenommen worden wie Folk im Kloster und der Musikalische Frühschoppen im Kloster Buch.

Während des Singer-Songwriter-Sommercamps seien innerhalb von vier Tagen 15 Musikstücke komponiert worden, die noch am selben Wochenende bei den Waldheimer Kulturtagen aufgeführt worden sind.

Die Abendkonzerte Akustik & Rock mit Simon & Garfunkel Revival Band sowie ABBA meets Bee Gees auf der Seebühne seien regelrecht gestürmt worden, meint Kosfeld. Rund 1.800 Besucher habe der Miskus bei den beiden Veranstaltungen gezählt.

Die Burg der Märchen gab es in diesem Jahr auf Kriebstein nur in einer Miniversion. 2022 steht sie für den 9. und 10. Juli wieder fest im Programm des Miskus.
Die Burg der Märchen gab es in diesem Jahr auf Kriebstein nur in einer Miniversion. 2022 steht sie für den 9. und 10. Juli wieder fest im Programm des Miskus. © Miskus

Finanzierung gesichert

Auch aus wirtschaftlicher Sicht zieht der Miskus bereits eine positive Bilanz. Von den reichlich 539.000 Euro des Gesamtetats seien 49 Prozent durch Förderungen abgedeckt worden. Der Kulturraum Erzgebirge-Mittelsachsen habe mit 200.500 Euro den größten Anteil erbracht.

Die Förderung durch den Landkreis habe 37.500 Euro betragen. Auch Hartha, Kriebstein, Mittweida und Rochlitz als sogenannte Sitzgemeinden hätten den Miskus finanziell unterstützt.

„Die restlichen 51 Prozent hat der Verein selbst erwirtschaftet“, erklärt Verena Kermes, Beisitzerin im Verein und für die Finanzen verantwortlich. Der Miskus sei der Verein, der die meisten Eigenmittel erwirtschaftet und die wenigsten Spenden und Fördermittel in Anspruch nimmt, meint Landrat Matthias Damm (CDU).

Die Veranstaltungen seien ein guter Beitrag, die Lebensqualität im Landkreis darzustellen. Es sei wichtig, das Kulturangebot zu entwickeln. „Denn Kultur ist nicht alles, aber alles ist nichts ohne Kultur“, so Damm.

2022 startet mit einem Winterzauber

In der Hoffnung, dass das kommende ein relativ normales Jahr wird, arbeite das Miskus-Team bereits am Programm für 2022. In der 29. Saison sind bisher 34 Veranstaltungen geplant. „Bereits vorab gibt es ein kleines Appetithäppchen“, sagt Miskus-Geschäftsführer Jörn Hänsel.

Mit einem Winterzauber wolle der Verein die dunkle Jahreszeit etwas verkürzen. Von den vier Veranstaltungen im März sind zwei in der Region Döbeln vorgesehen. Am 25. März tritt Tim Gernitz mit dem Kabarettprogramm „Es gab nicht immer Prinzen“ im Waldheimer Ratssaal auf und einen Tag später heißt es im Wilden Mann Ostrau „Zuckersüß“.

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Dabei handelt es sich um ein musikalisches Kabarett rund um die Schokolade, die auch verkostet werden kann. Ein Höhepunkt im kommenden Jahr ist die vierte Auflage der Fürstentage in Rochlitz und Seelitz vom 17. bis 19. Juni, die mit dem lebendigen Fürstenzug enden.

Bis Anfang November soll das Programm für 2022 stehen und der Verkauf der Eintrittskarten starten. Dafür will der Miskus einen Online-Ticketshop einrichten, über den die Karten gebucht, bezahlt und Zuhause ausgedruckt werden können.