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Luftballons mit 80 guten Wünschen

Traditionell schicken die Senioren des Alloheims am Eichberg gute Wünsche gen Himmel. Diesmal ist etwas anders als sonst.

Von Elke Braun
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Die Bewohner der Alloheim-Seniorenresidenz am Eichberg in Waldheim am Silvestervormittag Ballons mit guten Wünschen fürs neue Jahr steigen.
Die Bewohner der Alloheim-Seniorenresidenz am Eichberg in Waldheim am Silvestervormittag Ballons mit guten Wünschen fürs neue Jahr steigen. © Dietmar Thomas

Waldheim. „Die Luftballon-Aktion zu Silvester veranstalten wir schon zum zehnten Mal“, sagt Ramona Möbius, Leiterin soziale Betreuung in der Alloheim-Seniorenresidenz. Trotzdem ist in diesem Jahr alles anders. „Wir haben uns mit den Bewohnern sonst immer vor der Haustür versammelt. Wegen Corona geht das in diesem Jahr nicht“, so Ramona Möbius. Mit der Tradition brechen, das kam für die Heimleitung aber nicht infrage. „Wir lassen die Luftballons diesmal aus den Fenstern der einzelnen Wohnbereiche steigen.“

Sie sind mit Helium gefüllt und kunterbunt – die Luftballons, die die Mitarbeiter der Alloheim-Seniorenresidenz am Eichberg am Vormittag des letzten Tages 2020 an die Bewohner verteilen. An diesem Morgen sollen sie auf eine weite Reise gehen. Mit guten Wünschen im Gepäck.

Vor allen Dingen ist es Wünsche für beste Gesundheit, die an diesem Silvestermorgen gen Himmel steigen. Wen sie wohl erreichen werden? Diese Frage wird sich hoffentlich schon in den nächsten Tagen und Wochen klären. „Wir sind immer ganz gespannt, von wo die Kärtchen an den Ballons zurückkommen“, sagt Ramona Möbius.

Antwort kam sogar aus Frankreich

In den zurückliegenden Jahren seien die weitesten aus Tschechien oder Polen wieder nach Waldheim geschickt worden. „Aber wir hatten auch schon Karten, die aus Frankreich oder Dänemark zurückgeschickt worden sind.“ Die Finder, der am weitesten gereisten Ballons erhalten ein kleines Geschenk, meistens einen Bildband von Waldheim.

Derzeit sind in der Alloheim-Seniorenresidenz am Eichberg 80 Bewohner zuhause. Das Corona-Jahr ist auch an ihnen nicht spurlos vorüber gegangen. „Unsere Bewohner belastet es vor allem, dass sie nicht so viel Besuch von ihren Angehörigen bekommen können, wie sie es vor der Pandemie kannten“, erklärt Ramona Möbius. Besuche seien generell zwar möglich, aber nach strengen Regeln und nur für eine Person. Überdies muss sich der Besucher einem Schnelltest unterziehen. Die Mitarbeiter der Residenz versuchen mit Angeboten, den Bewohnern die Zeit trotzdem so angenehm mit möglich zu machen. Die Senioren dürfen sich innerhalb ihres Wohnbereiches treffen und zusammensitzen. Bei der Aktion„Wichteln gegen die Einsamkeit“ kurz vor Weihnachten haben laut Ramona Möbius sehr viele Waldheimer Geschenke im Heim auf dem Eichberg abgegeben. „So konnten wir jedem unserer 80 Bewohner noch zusätzlich zum Geschenk des Hauses ein weiteres überreichen. Darüber haben sich alle sehr gefreut.“

Erstmals haben die Mitarbeiter eine Wunschbox aufgestellt, in der die Bewohner ihre Weihnachtswünsche hinterlassen konnten. Dabei sei deutlich geworden, dass die Senioren sehr bescheiden sind. So hätten sich viele einfach nur eine Tafel Schokolade gewünscht.

Dass alle gesund bleiben und das Jahr 2021 ein besseres wird, das wünschen sich Mitarbeiter wie Bewohner am meisten. Wann in der Einrichtung mit dem Impfen gegen die Corona-Pandemie begonnen werden kann, darüber gibt es laut Ramona Möbius noch keine Information. Mit Angehörigen und Betreuern stünde die Heimleitung aber diesbezüglich bereits in Kontakt.

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