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Mittelsächsische Naturschützer: Hände weg von den Kröteneimern

In Mittelsachsen werden derzeit Schutzzäune für Amphibien aufgebaut. Naturschützer betreuen insgesamt 29 Punkte und haben eine große Bitte.

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In Mittelsachsen wird mit dem Beginn der Krötenwanderung gerechnet. Derzeit werden dafür die Schutzzäune aufgebaut.
In Mittelsachsen wird mit dem Beginn der Krötenwanderung gerechnet. Derzeit werden dafür die Schutzzäune aufgebaut. © dpa

Mittelsachsen. Seit zwei Wochen werden im Landkreis Mittelsachsen sogenannte mobile Leiteinrichtungen zum Schutz von Amphibien aufgebaut.

Organisiert wird dies von der unteren Naturschutzbehörde (uNB) mithilfe der Straßenmeistereien des Landkreises, der betroffenen Städte und Gemeinden und unterstützt durch ehrenamtliche Helfer, den Naturschutzstationen Weiditz, des Naturschutzbundes (Nabu) NABU KV Freiberg und des Landschaftspflegeverbandes (LPV), informiert die Pressestelle des Landratsamtes. Laut uNB werde die Krötenwanderung jetzt einsetzen.

Die Schutzzäune standen in den vergangenen Jahren außergewöhnlich lange an den Straßen – im Durchschnitt acht Wochen.

Zweimalige Leerung am Tag

„Dies war dem Wetter geschuldet, das entweder zu kalt oder zu trocken für die Amphibienwanderung war, denn Amphibien benötigen für ihre Wanderung eine Nachttemperatur von wenigstens fünf Grad und Regen“, erklärt der Leiter des Referates Naturschutz Udo Seifert. Wie lange die Schutzzäune in diesem Jahr stehen, könne also noch nicht gesagt werden.

Insgesamt werden in Mittelsachsen 29 Punkte betreut. Dazu gehören in der Region Döbeln die Straßenabschnitte am Wäldchen kurz nach dem Ortsausgang Erlau in Richtung Hartha, der Abschnitt der Kreisstraße zwischen Höfchen und Kriebstein und auf der Straße in Richtung Hausdorf rechtsseitig.

Schutzzäune stehen auch an der Gemeindestraße Geringswalde zwischen Forstgasse und Teichgasse und am Heidelbeerweg in Rossau (Wasserskianlage-Anbindung an die vorhandene stationäre Leiteinrichtung).

Die Naturschutzbehörde bittet die Bevölkerung, die Amphibien in den Eimern, die sich an den mobilen Amphibienzäunen befinden, zu belassen.

Durch ehrenamtliche Helfer werden die Eimer täglich zwei Mal geleert, die Amphibien nach Art und Geschlecht bestimmt und gezählt und durch die Behörde erfasst. Der Tierschutz wird durch die Leerungen gewahrt, teilte die Behörde mit.

Im letzten Jahr wurden 10.825 Exemplare gerettet. Die Tiere werden am Straßenrand in Fangeimer verbracht und über die Straße getragen. Gleichzeitig werden unter anderem Erhebungen zu Anzahlen und Arten geführt, um aktuelle Informationen zu den Vorkommen zu erhalten.