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Sammelaktion in Döbeln: Schüler füllen 90 Säcke mit Müll

In einer großen Aktion rückten Döbelner Schüler dem Müll in der Innenstadt zu Leibe. Was dabei alles zutage gebracht wurde.

Von Annemarie Banek
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Gemeinsam mit 140 Schülern sammelten Anni Lange, Helene Fritzsch und Lisa Böhme in Döbeln Müll.
Gemeinsam mit 140 Schülern sammelten Anni Lange, Helene Fritzsch und Lisa Böhme in Döbeln Müll. © SZ/DIetmar Thomas

Döbeln. Auf dem Obermarkt herrscht am Dienstagnachmittag ein großes Getümmel. „Vielleicht ist es euch schon mal aufgefallen, wenn ihr in Döbeln unterwegs wart, dass hier doch ganz schön viel Müll herumliegt. Dagegen wollen wir heute etwas tun“, begrüßt Sven Liebhauser die rund 140 Schüler.

Neun Schulklassen des Lessing Gymnasiums und der Oberschule Am Holländer kamen, um in der Innenstadt Müll zu sammeln. Über diese große Schülerzahl sind auch die Initiatoren der Aktion erstaunt. „Wir wollen die Schüler für die Sauberkeit in der Stadt sensibilisieren und dass jeder dazu beitragen kann“, so der Oberbürgermeister.

Gemeinsam anpacken

Nach der Begrüßung werden Pläne verteilt und die Klassen, aufgeteilt in kleine Gruppen, schwärmen in verschiedene Gebiete der Stadt aus. Ausgerüstet mit Handschuhen, Greifern und großen Müllsäcken geht es los.

Helene Fritsch, Lisa Böhme und Anni Lange machen sich daran, den Gehweg und die Grünfläche in der Gabelsberger Straße von Zigarettenstummeln zu befreien. Neben Flaschen und Papierresten fanden sie dabei sogar einen alten Fahrradsattel.

Ihr Lehrer, Aiko Fischer, packt dabei kräftig mit an. „Ich habe meine Schüler für das Projekt einfach angemeldet, denn Umweltschutz ist wichtig.“ Ob sich jemand gezwungen gefühlt habe, fragt er die drei Mädchen lachend und hilft, die große Mülltüte zu füllen.

„Wir waren alle ziemlich überrascht, dass so viele Schüler mitmachen“, so Lisa Böhme. Zumindest könne man sich beim Müll sammeln nebenher prima unterhalten.

Bis zu 4 Kubikmeter Müll haben Schüler in Döbeln gesammelt.
Bis zu 4 Kubikmeter Müll haben Schüler in Döbeln gesammelt. © SZ/DIetmar Thomas

Das findet auch Mahmood Abdulsattar, der mit seinen Klassenkameraden Franz und Justin unterwegs ist. „Ein bisschen eklig ist das Aufräumen schon, aber es macht auch Spaß“, so der 14-Jährige. Und besser als Schule sei es allemal.

Bewusstsein für Umweltschutz

Einen kompletten Sack voll Müll haben sechs Neuntklässler des Lessings-Gymnasiums gesammelt. Sogar eine Lampe haben sie auf der Straße gefunden. Ganz schön viel, findet Justus Richter.

„Im Alltag achtet man gar nicht darauf, wie viel Müll eigentlich auf den Straßen liegt. Das wird einem jetzt erst richtig bewusst.“ Und in Gesellschaft mache das Aufräumen auch gleich viel mehr Spaß. „Anfangs war es nicht so cool, aber zusammen mit Freunden ist es etwas anderes“, so Felix.

Auch im Rest der Stadt waren Schüler unterwegs und gaben nach zwei Stunden die vollen Müllsäcke ab. Zwischen 80 und 90 Säcke sind bei der Aktion zusammengekommen, das sind bis zu 4 Kubikmeter Müll, so Stadtsprecher Thomas Mettcher.

Sogar ein vergessenes Baustellenschild ist dabei. „Das lag ganz versteckt im Gebüsch, wer weiß, wie lange schon“, so der Finder.