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Streik führt zu massiven Ausfällen bei Regiobus in Mittelsachsen

Am Donnerstag und Freitag ruft Verdi auch in Mittelsachsen zum Streik auf. Besonders die Region Döbeln ist wieder stark betroffen.

Von Lea Heilmann & Annemarie Banek
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Zum dritten Mal ruft Verdi unter anderem die Mitarbeiter von Regiobus zum Streik auf.
Zum dritten Mal ruft Verdi unter anderem die Mitarbeiter von Regiobus zum Streik auf. © SZ/DIetmar Thomas

Region Döbeln. Rund eine Woche ist der letzte Warnstreik im Nahverkehr her. Nun ruft die Gewerkschaft Verdi erneut die Mitarbeiter von 13 Verkehrsunternehmen dazu auf, am kommenden Donnerstag und Freitag zu streiken. Es ist das dritte Mal innerhalb vier Wochen.

Auch Fahrgäste von Regiobus Mittelsachsen müssen sich auf Ausfälle gefasst machen. Das Unternehmen geht davon aus, dass am 29. Februar und 1. März keine eigenen Busse unterwegs sind. "Dies hat massive Auswirkungen auf den gesamten Linienverkehr, insbesondere auf den Berufs- und Schülerverkehr", teilte das Unternehmen mit.

Vor allem die Region Döbeln wird wieder stark betroffen sein, sagte Hagen Lorenz, Regiobus-Betriebsleiter in Döbeln. Grund dafür ist, dass im Norden des Landkreises keine Subunternehmen unterwegs sind, die nicht in den Streik involviert sind.

In der Region Döbeln fahren wahrscheinlich keine Busse

Laut dem Landratsamt liegen allerdings keine Angaben vor, wie sich der Streik auf Busunternehmen auswirkt, die einzelne Fahrten für Regiobus bedienen. Laut Lorenz sei nach dem aktuellen Stand davon auszugehen, dass in der Region keine Busse verkehren. "Das hängt auch immer davon ab, ob es Fahrer gibt, die nicht mit streiken, darüber haben wir aber noch keine Information", sagte er weiter.

Grund für den erneuten Aufruf ist laut Verdi-Verhandlungsführer Sven Vogel, dass es in der dritten Verhandlungsrunde am 23. Februar kaum Bewegung seitens der Arbeitgeber gab. "Diese boten lediglich ein Prozent mehr an als im Angebot vom 18. Januar", so Vogel weiter. Damit würden die Arbeitgeber bewusst weitere Streiks im Regionalverkehr provozieren und den Konflikt zwangsläufig auf die Fahrgäste übertragen, sagte der Verhandlungsführer.

Regiobus geht davon aus, dass es auch nach Beendigung des Warnstreikes in der Übergangsphase zu weiteren Störungen kommen kann, bis alle Verkehrsangebote wieder nach dem Regelfahrplan verkehren. Hagen Lorenz ist aber optimistisch, dass am Samstag die Busse wieder normal verkehren. Die vierte Verhandlungsrunde soll am 20. März stattfinden.

Schulen bereiten sich kurzfristig auf Streik vor

Nach jetzigem Stand sind von den Streiks Bahnunternehmen, die im Landkreis Mittelsachsen unterwegs sind, nicht betroffen. Dazu gehören neben der Mitteldeutschen Regiobahn auch die Erzgebirgsbahn, die Freiberger Eisenbahn, die CityBahn, der DB Fernverkehr sowie die S-Bahn Dresden.

Der Streik bedeutet auch massive Einschränkungen im Schülerverkehr, zum dritten Mal in diesem Jahr. Vergangenes Mal hatten die Eltern der Buskinder der Pestalozzi-Oberschule in Hartha Fahrgemeinschaften gebildet, sagte Sekretärin Manuela Heinke. Kinder, die nicht zur Schule kommen können, erhalten Aufgaben für zu Hause. Das Vorgehen wurde auf der Lehrerkonferenz besprochen. Generell findet der Unterricht aber regulär statt.

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Die Schüler der Förderschule Regenbogen sind zum Großteil nicht von den Ausfällen betroffen, da viele zu Fuß oder über den schuleigenen Fahrdienst zur Schule kommen. Der Unterricht ist normal geplant, sagte Schulverwaltungsassistentin Linda Seifert. Auch der Großteil der Lehrer wohne regional. Die, die sonst mit dem Bus fahren, steigen für die beiden Tage aufs Auto um.

Ein paar Schulen aus der Region haben erst am Dienstag vom Streik erfahren und müssen ihre Vorgehensweise noch besprechen.