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Neue Tagespflege für Roßwein

Das DRK Döbeln-Hainichen hat die Einrichtung in Roßwein eröffnet. Die volle Kapazität wird aber noch nicht ausgeschöpft.

Von Jens Hoyer
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Bei der Eröffnung der Tagespflegeeinrichtung hat Doreen Tändler auf dem Hebelift im Pflegebad Platz genommen. Viele ältere Leute können die Bäder zu Hause aufgrund ihrer Pflegebedürftigkeit nicht mehr nutzen. Der Lift soll Kraft sparen.
Bei der Eröffnung der Tagespflegeeinrichtung hat Doreen Tändler auf dem Hebelift im Pflegebad Platz genommen. Viele ältere Leute können die Bäder zu Hause aufgrund ihrer Pflegebedürftigkeit nicht mehr nutzen. Der Lift soll Kraft sparen. © Dietmar Thomas

Roßwein. Es ist ein Beginn unter Corona-Bedingungen: Der Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes hat am Freitag in Roßwein eine Tagespflegeeinrichtung eröffnet. Am Nachmittag konnten Interessierte die Einrichtung erkunden. Am Montag wird der Betrieb aufgenommen. 

Mit erst einmal fünf Gästen, wie Leiterin Constanze Wenzel sagte. Die mögliche Kapazität liegt deutlich höher. Bis zu 13 Frauen und Männer können in der Tagespflege betreut werden. In normalen Zeiten. Um die nötigen Abstände einhalten zu können, wird die Kapazität erst einmal auf acht Personen begrenzt, sagte Rolf Linke, Mitglied des Vorstands des DRK Döbeln-Hainichen.

„Bei uns werden alle älteren Leute mit oder ohne Pflegegrad betreut. Ich sage immer, wir sind wie ein Kindergarten für ältere Leute. Zu uns kann kommen, wer Abwechslung, einen geregelten Tagesablauf oder pflegerische Hilfe braucht.“

Terrasse zum Hof soll gebaut werden

Die Tagespflegeeinrichtung ist im Haus Auf dem Werder 1 eingerichtet worden. Es steht ein großer Aufenthaltsraum mit Fernseher, Küchenteil und Rückzugsmöglichkeiten zur Verfügung. Dazu ein Ruheraum mit einem verstellbaren Pflegesessel für jeden Gast und ein weiterer Rückzugsraum. Außerdem hat das DRK ein Pflegebad eingerichtet. „Wir bieten hier Wohlfühlbäder an. Viele schaffen es nicht mehr in die eigene Wanne“, sagte die Leiterin. Außerdem soll noch eine Terrasse zum Hof gebaut werden, auf der die Gäste Zeit verbringen können, wenn es wieder warm ist.

„Wir glauben, dass die Zukunft in der ambulanten Versorgung liegt. Wir hatten drei Pflegeheime, jetzt haben wir noch zwei. Die Leute wollen in ihrem Wohnumfeld alt werden. Außerdem explodieren die Preise in den Pflegeeinrichtungen“, sagte der Vorstandsvorsitzende Jörg Hirschel. Die Größe von 13 Plätzen in der Tagespflegeeinrichtung sei die geringste, die wirtschaftlich darstellbar ist. „Wir wollen auch gute Löhne zahlen. Deshalb muss so eine Einrichtung auch wirtschaftlich sinnvoll sein“, so Hirschel.

Jedem der 13 Gäste der Einrichtung steht im Ruheraum ein verstellbarer Pflegesessel zur Verfügung.
Jedem der 13 Gäste der Einrichtung steht im Ruheraum ein verstellbarer Pflegesessel zur Verfügung. © Dietmar Thomas

Das Rote Kreuz Döbeln-Hainichen hat schon Erfahrungen mit solchen Einrichtungen. Die Tagespflege in Hainichen wird vom Verband seit 21 Jahren betrieben. In Roßwein unterhält das DRK eine Sozialstation und bietet ambulante Pflege zu Hause an. Die Verbindung mit der Tagespflegeeinrichtung sei sinnvoll. Die beiden Einrichtungen stehen unter einer gemeinsamen Leitung. Die Gäste der Tagespflege werden von fünf Mitarbeitern betreut.

Wie Jörg Hirschel sagte, habe das DRK einen „langfristigen und fairen“ Mietvertrag für das mehr als 200 Quadratmeter große Objekt abschließen können. Wie Eigentümer Henning Methner sagte, waren vorher zwei Gewerbeobjekte in den Räumen. Vorm DRK waren ein Getränke- und ein Teppichhändler eingemietet. „Das Haus ist um 1900 als Fabrik gebaut worden. Ich habe es 1998 ausgebaut“, sagte Methner. Früher sei eine Strickerei in den Räumen untergebracht gewesen.

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