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Konkrete Pläne für die Zellwaldbahn

Seit dem Sommer hat die Bahnstrecke Nossen-Freiberg einen neuen Betreiber. Der will die Trasse stärker nutzen als bisher. Dafür werden die Voraussetzungen geschaffen – und jeder kann dabei helfen.

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Zum Streckenjubiläum in diesem Sommer war mal wieder Betrieb vorm Bahnhof Großvoigtsberg. Mit dem neuen Betreiber der Zellwaldbahn könnte das öfter passieren.
Zum Streckenjubiläum in diesem Sommer war mal wieder Betrieb vorm Bahnhof Großvoigtsberg. Mit dem neuen Betreiber der Zellwaldbahn könnte das öfter passieren. © Matthias Gröll/Förderverein Ze

Nossen/Großvoigtsberg. An die Scheren, fertig, los! Das ist am Samstag die Devise auf der Zellwaldbahn. So bezeichnet wird der nördliche Abschnitt von Nossen nach Freiberg der einstigen Strecke Nossen-Moldau.

Zum Arbeitseinsatz ruft Mario Elsner auf. Er ist der Vorsitzende des Fördervereins Zellwaldbahn. Der Verein hat im Sommer nicht nur das 150. Bestehen der Strecke vor seiner Vereinstür – dem Bahnhofsgebäude Großvoigtsberg – gefeiert.

Er will nach Kräften auch die Wiederbelebung der Zellwaldbahn unterstützen, und damit die Nossen-Riesaer Eisenbahn-Compagnie GmbH (NRE). Die zeichnet seit 1. Juli als neuer Infrastrukturbetreiber für die Zellwaldbahn verantwortlich.

Strecke in desolatem Zustand übernommen

Ziel von NRE und Verein sei, dass auf der Zellwaldbahn baldmöglichst wieder durchgehende Züge rollen. Zurzeit wird nur ein Streckenabschnitt zwischen Freiberg und Großschirma genutzt, und zwar für den Transport von Getreide.

Schon das kostet die NRE einige Kraftanstrengungen. Denn laut Geschäftsführer Eckart Sauter hat das Unternehmen den 22 Kilometer langen Streckenabschnitt in einem sehr schlechten Zustand übernommen.

Um die gravierendsten Probleme aus der Welt zu schaffen, müsse das Unternehmen mindestens 100.000 Euro investieren. Damit könnte der Zugbetrieb in bisherigem Umfang vermutlich in den nächsten zehn Jahren aufrechterhalten werden.

Um weiter als auf dem bisher genutzten Abschnitt zu fahren, dies auch für touristische Züge nutzen zu können, wie es der Plan ist, muss die Betriebssicherheit auf der gesamten Strecke gewährleistet werden.

Förderverein ruft zu Arbeitseinsatz auf

Weil nicht jeder Bahnübergang der Zellwaldbahn technisch gesichert ist, müssen dort besonders die Sichtverhältnisse stimmen. Die sind regelmäßig zu kontrollieren. Für den Freischnitt setzt die NRE Technik ein. Aber auch Handarbeit ist gefragt.

„Wir unterstützen das Unternehmen beim Entfernen von Bewuchs im Rahmen von Arbeitseinsätzen“, so Vereinschef Elsner. Zum nächsten lädt er Mitglieder und Helfer für Samstag ein. Wer mit anpacken will, ist um 9 Uhr am Bahnhof Großvoigtsberg willkommen.

Gearbeitet werden soll an mehreren Stellen am Gleis in Richtung Freiberg. Schon kurz nach der Streckenübernahme hatte die NRE einen Dienstleister damit beauftragt, die im Schotter wachsende Vegetation zu bekämpfen.

Weitere Erhaltungsarbeiten sollen im Winter und Frühjahr folgen. Marode Holzschwellen müssen Sauter zufolge gewechselt werden. Schlecht sei der Zustand vor allem im Zellwald. (DA/sig/FP/hh)