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Warnstreik: Mitteldeutsche Regiobahn organisiert Busnotverkehr

Der Lokführerstreik legt auch den Betrieb der MRB lahm. Die reagiert verärgert auf die erneute Arbeitsniederlegung.

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Zwischen 22 Uhr am Donnerstag und 22 Uhr am Freitag fallen die Züge der Mitteldeutschen Regiobahn aus.
Zwischen 22 Uhr am Donnerstag und 22 Uhr am Freitag fallen die Züge der Mitteldeutschen Regiobahn aus. © Symbolfoto: Frank Korn

Mittelsachsen. Die Gewerkschaft GDL hat trotz vorliegenden Angeboten zur Gehaltserhöhung von elf Prozent und Kompromiss-Vorschlägen zur Arbeitszeitreduzierung die Verhandlungen nach einem Tag abgebrochen und einen weiteren Warnstreik angekündigt.

Er wird ab heute 22 Uhr bis zum morgigen Freitag, 22 Uhr andauern. „Wir bedauern die absehbaren Einschränkungen für unsere Fahrgäste außerordentlich“, erklärt die Mitteldeutsche Regiobahn (MRB) in einem Schreiben.

Derzeit arbeite das Verkehrsunterunternehmen mit Hochdruck an der Einrichtung eines Busnotverkehrs für alle fünf Linien. Betroffen sind auch die RB 45 Chemnitz-Elsterwerda und die RB 110 Leipzig-Döbeln.

Außerdem weist die MRB darauf hin, dass bereits heute vor 22 Uhr sowie morgen nach 22 Uhr mit Einschränkungen zu rechnen ist. Nach Beendigung des Warnstreiks werde die Regiobahn den Betrieb so schnell wie möglich wieder aufnehmen.

Die MRB bittet ihre Fahrgäste, wenn möglich, in dem genannten Zeitraum auf Fahrten zu verzichten, und sich vor Fahrtantritt über die aktuelle Lage und alternative Reisemöglichkeiten zu informieren.

Rückkehr an den Verhandlungstisch gefordert

Die MRB sei sehr an einer fairen Entlohnung und guten Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter interessiert. Bereits zum Verhandlungsauftakt habe das Unternehmen mit einem der GDL unterbreiteten Angebot deutlich gemacht, dass es den Bedürfnissen der Mitarbeitenden gerecht werden will. Dieses Angebot reicht an die hohen Forderungen der Gewerkschaft nicht heran.

„Mit der von uns vorgeschlagenen Gehaltssteigerung von elf Prozent ist die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Unternehmens bereits extrem gefordert und den Mitarbeitern wird ein deutliches Gehaltsplus gewährt“, heißt es in der Mitteilung weiter.

Angesichts der hohen Inflation sei sich die MRB der Brisanz der diesjährigen Tarifrunde bewusst und habe zusätzlich – auch ohne zu Ende verhandelten Tarifvertrag – die Auszahlung eines Teils der steuer- und abgabenfreien Inflationsausgleichsprämie von 1.100 Euro bereits umgesetzt, um den Mitarbeitern eine erste Entlastung zukommen zu lassen.

Und im Laufe der Verhandlungen seien trotz der daraus resultierenden immensen wirtschaftlichen Auswirkungen Kompromiss-Vorschläge zur Arbeitszeitreduzierung unterbreitet worden.

Die MRB fordert die GDL auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. „Wir wollen dort die Tariffragen lösen. Die Androhungen zu Streiks verärgern und verunsichern verständlicherweise unsere Fahrgäste“, erklärt das Unternehmen.