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Warum die Artisten des Zirkus Holländro in die Grundschule gehen

Eigentlich kommt der Projektzirkus alle vier Jahre nach Döbeln. Warum es jetzt eine größere Pause gab.

Von Jens Hoyer
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Eine Taubenrevue gehört zum Programm des Zirkus „Holländro“.
Eine Taubenrevue gehört zum Programm des Zirkus „Holländro“. © Foto: Lutz Weidler

Döbeln. Einmal Clown sein. Oder Artist, Jongleur, Zauberer, Trapezkünstler, Taubenbändiger. Dieser Wunsch ist für die Mädchen und Jungen der Grundschule am Holländer in Erfüllung gegangen. Sie stehen in der Manege des Projektzirkus' Sperlich und proben.

Der „Zirkus Holländro“ hat am Dienstag und Mittwoch Vorstellungen, in denen die Ein- bis Viertklässler zeigen, was sie gelernt haben. „Die Proben sind für uns sehr kurz“, sagte Sylvia Ulm, die Schulassistentin und Leiterin des Zirkusprojektes.

Ostern verkürzt Projekt

Eigentlich läuft so ein Projekt über eine ganze Woche. „Aber uns kommt Ostern dazwischen. Außerdem gibt es nur wenige Termine, weil wegen Corona so viel nachgeholt werden muss“, sagte sie.

Auch für die Grundschule am Holländer wäre der Projektzirkus alle vier Jahre in Döbeln. 2018 war das letzte Projekt. Wegen der Zwangspause hatten zwei Schuljahrgänge den Zirkus nicht erleben können.

Etwa 210 Kinder werden im „Zirkus Holländro“ auftreten. Zuvor heißt es proben. In vier Gruppen im Zirkus und in der Grundschule in Döbeln Nord, betreut von den Mitgliedern der Familie Sperlich.

Am Dienstag war dann Generalprobe, an der sich alle kleinen Zirkuskünstler in der Manege versammelten. Am gleichen Tag gab es eine Show. An diesem Mittwoch gibt es zwei weitere um 10 und um 17 Uhr.

Eltern, Großeltern, Verwandte werden sich das Spektakel anschauen. Aber auch jeder, der sich dafür interessiert, kann sich eine Karte an der Zirkuskasse kaufen.

Tolles Erlebnis

Für die Mädchen und Jungen ist das Projekt ein Erlebnis. „So ruhig sind die Kinder sonst nie“, meint Sylvia Ulm und zeigt auf die Schüler, die in den Zuschauerreihen sitzen und gebannt der Taubenrevue zuschauen.

Zwei Jungs halten in der Manege einen Korb, in die die schwarzen und weiße Tauben dann von einem Karussell fliegen. Das Projekt habe auch eine wunderbar integrierende Wirkung, sagt Sylvia Ulm.

Die Schule wird auch von Schülern aus Rumänien, Syrien und der Ukraine besucht, die zum Teil noch Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache haben. „Das Herkunftsland spielt hier keine Rolle.“

Finanziert wird das Projekt von der Stadt Döbeln und mit Mitteln für Ganztagsangebote. Geholfen haben aber auch die Eltern. „Wir hatten am Sonnabend 32 Väter hier, die das Zelt mit aufgebaut haben. Und am Mittwoch nach der Vorstellung muss es wieder abgebaut werden.“

Der 1. Ostdeutsche Projektzirkus Sperlich arbeitet seit 20 Jahren mit Schulen. Zur Familie gehören zehn Leute, die die Kinder anleiten, sagte André Sperlich. Früher war der Zirkus auch noch mit mehr Tieren, wie etwa Ziegen unterwegs.

„Mit Tieren ist das aber immer schwieriger geworden. Mittlerweile haben wir nur noch Tauben dabei.“