Wenn während der Operation ein Hollywood-Klassiker läuft

Leisnig. Für viele Menschen ist der Gedanke an eine Operation und eine damit verbundene Vollnarkose beängstigend.
„Dabei ist für viele Operationen heute gar keine Vollnarkose mehr nötig. Gerade bei OPs an Armen, Beinen, Füßen oder der Hüfte kommen heute Regionalanästhesien zum Einsatz“, erklärt Almut Trapp, Leitende Oberärztin der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin der Helios Klinik Leisnig.
Patienten bleiben wach
Regionalanästhesie bedeute in solchen Fällen, dass nur der zu operierende Teil mit Hilfe spezieller Betäubung quasi „schlafen“ gelegt und schmerzfrei wird. Der Patient bleibt während des Eingriffs wach und ansprechbar. „Um diesen Patienten trotzdem eine Möglichkeit zur Ablenkung und zur Beruhigung zu geben, haben wir in der Klinik nun, außer Musik über Kopfhörer, die Happymed-Brillen eingeführt“, so Almut Trapp.
Bei dem neuen Angebot handele es sich um eine Videobrille inklusive Kopfhörern, welche die Patienten vor, während und nach der Operation tragen können. Die Betroffenen können sich so auf den Film und die Musik beziehungsweise den Ton konzentrieren und bekommen von der eigentlichen Operation weniger mit.
Breites Spektrum an Filmen
Die Patienten haben die Möglichkeit, aus einem breiten Spektrum an Filmangeboten, die in der Brille gespeichert sind, zu wählen, teilt die Helios Klinik Leisnig mit. Soll es eine Naturdokumentation sein, oder doch lieber ein klassisches Konzert, eine Ballettaufführung oder am Ende ein schöner Hollywood-Kinofilm? „Unserer Erfahrung nach wünschen sich die Meisten beruhigende Natur- oder Reisefilme“, erklärt Mandy Büttner, Leitende Anästhesieschwester in Leisnig mit einem Schmunzeln.
Weniger Beruhigungsmittel
Die Happymed-Brillen haben aber nicht nur den direkten Effekt, dass die Patienten während der Operation abgelenkt sind und für sie die Zeit schneller vergeht. Nachweislich wird durch die Benutzung der Brillen während der OP das Stress-Level bei den Patienten gesenkt.
„Wir benötigen dadurch kaum Beruhigungsmedikamente. Das reduziert am Ende auch die Nebenwirkungen, sodass die Operierten anschließend schneller wieder fit sind“, so Almut Trapp. Die Ärztin zieht damit ein positives Resümee.