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Region Döbeln: Getreideernte war eine Herausforderung

Die Ernte ist abgeschlossen. Doch die Regenfälle haben den Landwirten in vielerlei Hinsicht zu schaffen gemacht. Der Ertrag fällt anders aus als erhofft.

Von Eric Mittmann
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Der Regen war letztendlich fast schon zu viel für die diesjährige Ernte. Döbelns Landwirte sind dennoch zufrieden.
Der Regen war letztendlich fast schon zu viel für die diesjährige Ernte. Döbelns Landwirte sind dennoch zufrieden. © dpa/Daniel Bockwoldt

Region Döbeln. Nach den Jahren der Hitze und Trockenheit gab es in diesem Sommer mehr als genug Regen. Worüber sich so mancher Badegast ärgerte, sorgte bei den Landwirten zumindest erstmals für Aufatmen: Nach den Dürrejahren war wieder eine gute Ernte in Sicht.

„Wir hatten wirklich hohe Erwartungen“, sagte Torsten Krawczyk, Präsident des Sächsischen Landesbauernverbands. In der Region Döbeln sei die Getreideernte mittlerweile abgeschlossen.

Das Fazit fiel Krawczyk zufolge jedoch etwas nüchterner aus als erwartet. „Es war keine Rekordernte. Eher unterdurchschnittlich.“ Gerade der Raps habe besser ausgesehen, als er war, so der Verbandspräsident.

Nasser Boden sorgt für Herausforderungen

„Wir hatten viele Niederschläge, dazu war es auch noch kühl. Unsere Böden hier wollen aber auch ab und zu mal die Sonne sehen“, erklärte Krawczyk das Ergebnis. In Nordsachsen sei die Einfuhr besser ausgefallen. „Da haben sie sich über den Regen gefreut.“

Auch Mike Domahs, Vorstand der Genossenschaft Agrarland eG Lüttewitz, sprach gegenüber Saechsische.de von einem durchschnittlichen Ergebnis. Die Getreideernte 2019 und 2020 sei besser ausgefallen.

„Unsere Böden speichern das Wasser viel besser. Weil durch den Niederschlag die Erde so nass war, wurde die Ernte eher zu einer Herausforderung“, erklärte Domahs. „Wir mussten immer wieder den richtigen Moment zum Dreschen abpassen. Wären wir mit den Maschinen auf den nassen, weichen Boden gefahren, hätten wir ihn nur kaputt gemacht.“

Zwar sei die Getreideernte mittlerweile durch. Nun müssten die Felder jedoch neu bestellt werden und auch dies würde durch die Feuchtigkeit erschwert. „Die Pflanzen müssten eigentlich rein, aber es ist alles zu nass. Da können wir nicht mit dem Traktor drauf“, so Domahs.

Das Wetter erschwere zudem die Einfuhr von Heu, sagte Torsten Krawczyk. Probleme mit dem Futter bereite dies jedoch nicht. „Das ist keine dramatische Situation.“

Hohe Erwartungen für den Herbst

Trotz der Herausforderungen zeigten sich sowohl Mike Domahs als auch Torsten Krawczyk zufrieden mit der Ernte. „Wir hatten in Döbeln gute Preise vereinbart. Dadurch können wir damit leben“, sagte der Verbandspräsident.

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Darüber hinaus würden Krawczyk aktuell die Kulturen Hoffnung bereiten, die im Frühjahr ausgesät und im September sowie Oktober geerntet werden. „Die Kartoffeln sehen gut aus und auch die Zuckerrüben haben unglaublich Masse gemacht. Zudem haben wir ganz tolle Maisbestände. Für die Futtergrundlage ist da genug geschaffen.“

Die Erwartungen seien auch für den Herbst wieder entsprechend hoch. „Sorgen bereitet uns derzeit nur noch das Erzgebirge. Dort brauchen sie auf jeden Fall noch ein paar Sonnentage für ihre aktuelle Ernte“, so der Verbandspräsident.