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Photovoltaikanlage für Strocken?

Landwirt Josef Probst aus Naunhof will auf anderthalb Hektar Acker direkt an der A14 Energie erzeugen. Einige Großweitzschener Gemeinderäte sind skeptisch.

Von Erik-Holm Langhof
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Symbolfoto: Der Naunhofer Unternehmer Josef Probst will eine Photovoltaikanlage an der Autobahn 14 errichten. Der Antrag sorgt für Diskussionen.
Symbolfoto: Der Naunhofer Unternehmer Josef Probst will eine Photovoltaikanlage an der Autobahn 14 errichten. Der Antrag sorgt für Diskussionen. © Oliver Berg/dpa

Großweitzschen. Direkt nördlich der Autobahn 14 am Parkplatz „Mühlenberg Ost“ soll sie entstehen: die neue Photovoltaikanlage für Strocken. Einen entsprechenden Antrag hat der Landwirt und Unternehmer Josef Probst aus Naunhof bei Leisnig gestellt. Die Gemeinderäte im Technischen Ausschuss haben Ende Januar erstmals darüber beraten.

Probst beabsichtigt auf dem derzeit noch als Acker genutzten anderthalb Hektar großen Gebiet baldmöglichst eine Freiflächenphotovoltaikanlage zu errichten. Insgesamt soll sie eine Leistung von etwa 750 Kilowatt erbringen.

Großweitzschen muss erst Bebauungsplan aufstellen

Nach Angaben von Großweitzschens Bürgermeister Jörg Burkert (parteilos) habe der Unternehmer die betroffenen Landstücke bereits von der Sächsischen Landsiedlungsgesellschaft abgekauft und der Gemeinde einen entsprechenden Eigentumsnachweis vorgelegt.

Die Zufahrt soll über einen Weg erfolgen, der derzeit dem Landkreis Mittelsachsen gehört und mitgenutzt werden darf. Da das Gebiet derzeit jedoch noch zur landwirtschaftlichen Bebauung vorgesehen ist, müsste die Gemeinde bei Zustimmung des Gemeinderats für das Stück einen neuen Bebauungsplan aufstellen lassen.

Im rot markierten Bereich nördlich der A14 zwischen Strocken und Gallschütz soll die neue Freiflächenphotovoltaikanlage entstehen.
Im rot markierten Bereich nördlich der A14 zwischen Strocken und Gallschütz soll die neue Freiflächenphotovoltaikanlage entstehen. © SZ/Google Maps

„Das Vorhaben ist auch eine Menge Arbeit und Kosten für die Gemeinde“, so Bürgermeister Burkert. „Diese Kosten muss der Antragsteller übernehmen. Das hat er aber auch schon zugesagt.“

Ebenso gab es in der Beratung des Technischen Ausschusses Bedenken zum Rückbau der Anlage. „Da die Technik meist eine Lebensdauer von 20 bis 25 Jahre hat, müsste sie demzufolge danach auch wieder abgebaut werden“, erklärt Johannes Pester (Freie Wähler). Auch dem stimmte Josef Probst dem Bürgermeister zufolge zu.

Förderung für Photovoltaikanlage durch den Bund

Zudem erklärte er sich dazu bereit, den Sitz der Firma zum Verkauf des Stroms in die Gemeinde zu verlegen. Diesen Wunsch äußerten die Ausschuss-Mitglieder Ende Januar, um somit über die Gewerbesteuer etwas Geld in die Gemeinde-Kasse zu holen.

Vom Vorhaben würde auch der Bauherr der Freilandanlage profitieren. Längs von Autobahnen oder Schienen bis zu einer Entfernung von 110 Metern erhält er für den Bau durch den Bund eine Einspeisevergütung. Doch ob der Gemeinderat dem Vorhaben zustimmt, ist noch unklar. Jörg Burkert zufolge, gebe es bei der kommenden Ratssitzung noch Gesprächsbedarf, da einige Mitglieder die Ackerfläche nicht für so ein Vorhaben entbehren wollen.

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