SZ + Döbeln
Merken

Neue Ausbildung an Freiberger Berufsschule

Mit dem Produktionstechnologen soll eine Landesfachklasse etabliert werden. Ob das gelingt, hängt vor allem vom Interesse der Jugendlichen ab.

 2 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Meyer Burger ist eine Firma, in der die praktische Ausbuildung zum Produktionstechnologen erfolgt.
Meyer Burger ist eine Firma, in der die praktische Ausbuildung zum Produktionstechnologen erfolgt. © Foto/Archiv: Arvid Müller

Mittelsachsen. Im Zuge der Neuausrichtung des Schulnetzplanes hat der Landkreis die Landesfachklasse Bau verloren. Jetzt will Mittelsachsen eine neue Landesfachklasse für Sachsen etablieren. Am Beruflichen Schulzentrum „Julius Weisbach“ in Freiberg werden Produktionstechnologen ausgebildet.

Das erste Lehrjahr läuft bereits mit zehn Azubis. Sieben sind in Mittelsachsen zu Hause, drei in benachbarten Landkreisen. „Die Herausforderung besteht darin, in den nächsten Jahren eine Mindestschülerzahl von 16 zu erreichen“, sagt Sylvia Kempe, Koordinatorin Integrierte Sozialplanung im Landratsamt.

Für Landrat Dirk Neubauer (parteilos) ist der Produktionstechnologe mehr als ein schöner Ersatz für die Bauausbildung. „Es ist ein attraktiver Beruf, der in den kommenden Jahren notwendig ist“, meint er.

Allerdings seien die Bedenken von Sachsens Kultusminister Christian Piwarz groß gewesen. „Aber er hat uns die Möglichkeit gegeben, in den kommenden drei Jahren nachzuweisen, dass dieser Beruf notwendig ist“, so Neubauer.

Hybridberuf aus Mechatronik und Elektrotechnik

Der Produktionstechnologe ist ein Hybridberuf aus den Bereichen Mechatronik und Elektrotechnik. „Er wird den Anforderungen der Industrie 4.0 gerecht“, sagt Sylvia Kempe. Viele einzelne Arbeitsschritte verlaufen zunehmend automatisiert.

Diese müssen koordiniert, vorbereitet und überwacht werden. Genau da setzen die Produktionstechnologen an. Der Beruf ist vielfältig und entwickelt sich immer weiter. Er verbindet die Bereiche Logistik, Organisation und Digitalisierung.

Das Besondere in der Ausbildung ist deren Ablauf. Die Firmen können die Azubis gezielt für ihre jeweiligen Bedürfnisse ausbilden. Deshalb entwickeln sie auch ihre eigenen praktischen Abschlussprüfungen.

„Das stellt die Unternehmen zunächst vor eine Herausforderung, ist aber eine große Chance, ihre eigenen Fachkräfte zielgerichtet aufzubauen. Dadurch wird die Bindung des Personals auch höher“, erklärt der Leiter des Schulzentrums Dr. Frank Wehrmeister.

Voraussetzungen für den Beruf sind technisches Verständnis, handwerkliches Geschick, eine Affinität zur Digitalisierung und Kenntnisse in Mathematik und Physik. Die duale Ausbildung läuft über drei Jahre.

Ausbildungsplätze bieten zum Beispiel Siltronic in Freiberg, die Saxonia Edelmetalle GmbH Halsbrücke, die Homag GmbH Lichtenberg, die Mint of Finland GmbH Halsbrücke sowie Meyer Burger.

Weitere Informationen zur Berufsausbildung gibt’s im Internet.