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Was Filzstift-Farbe mit Sensorik zu tun hat

In Meinsberg werden Sensoren für hochsensible Messgeräte entwickelt. Wo diese eingesetzt werden können und was es beim Tag der offenen Tür zu entdecken gibt.

Von Elke Braun
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Caroline Murawski (l.) und Ramona Sauer bereiten das Rasterelektronenmikroskop für den Tag der offenen Tür im Kurt-Schwabe-Institut Meinsberg vor.
Caroline Murawski (l.) und Ramona Sauer bereiten das Rasterelektronenmikroskop für den Tag der offenen Tür im Kurt-Schwabe-Institut Meinsberg vor. © SZ/DIetmar Thomas

Waldheim/Meinsberg. Auf dem Rasterelektronenmikroskop liegt eine Schwebfliege. Deren Auge wird auf einen Computerbildschirm projiziert und erscheint dort so groß wie ein Fußball. Die Mikroskopie ist nur eine Station, die am Sonnabend im Kurt-Schwabe-Institut (KSI) Meinsberg beim Tag der offenen Tür besucht werden kann.

Dass ein Forschungsinstitut so idyllisch mitten in der Natur lieg, ist ein Alleinstellungsmerkmal der Einrichtung in Meinsberg. Insgesamt 40 Mitarbeiter, darunter Wissenschaftler, Techniker und Studenten, entwickeln und erproben dort Materialien und Geräte für Sensoren, die in Messgeräten in unterschiedlichen Bereichen zum Einsatz kommen können.

Geräte sollen benutzerfreundlich sein

„Unsere drei Entwicklungsgebiete sind das Umweltmonitoring, die regenerativen Energien und die medizinische Diagnostik“, erklärt Michael Mertig, Direktor des Kurt-Schwabe-Instituts. Eines der Ziele sei es, die Messtechnik so zu konzipieren, dass sie vor Ort eingesetzt werden kann – also dass die Geräte klein und leicht sind und die Daten benutzerfreundlich zur Verfügung gestellt werden können.

In der medizinischen Diagnostik beispielsweise sollen Patienten schnell und unkompliziert mit Körpermessergebnissen versorgt werden. Und in einem nächsten Schritt soll auch der Arzt darauf zugreifen können. „Unser Fokus liegt derzeit auf der Digitalisierung. Das heißt, wir entwickeln Sensoren, die Daten liefern, die dann in ein IT-System übertragen werden“, so Mertig.

Umweltsensorik im Fokus

Das größte Zielgebiet sei im Moment die Umweltsensorik in Bezug auf Wasserqualität und in der Landwirtschaft. Der Kontakt zu den Anwendern – wie zu den Landwirten – sei dabei besonders wichtig. Als Beispiel nennt Michael Mertig die Entwicklung von Messgeräten für den Ackerbau, etwa um eine Überdüngung des Bodens zu vermeiden.

Besucher werden selbst zu Forschern

Am kommenden Sonnabend können sich Interessierte nicht nur anschauen, woran in Meinsberg geforscht wird. Sie können auch selbst zu Forschern werden. „Dabei richten wir uns an alle Altersgruppen auch an junge Besucher, ab dem Grundschulalter“, so Nachwuchs-Gruppenleiterin Caroline Murawski.

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Die Mitarbeiter wollen anhand von Experimenten erklären, wie sich einfache chemische Prozesse, etwa beim Auftragen von Filzstift-Farbe auf Löschpapier, in der Forschung und Sensorik anwenden lassen. Beim „Pusten für die Gesundheit“ können die Besucher vor Ort herausfinden, was alles in ihrer Atemluft ist.

Auch Kinder sind willkommen

Auch ein kleines Quiz und viele weitere Stationen werden vorbereitet. Außerdem gibt es Vorträge, unter anderem über das Kurt-Schwabe-Institut unter dem Motto „Gestern, heute und morgen“.

Derzeit werden in Meinsberg vor allem junge Leute aus dem akademischen Bereich ausgebildet. Künftig will das KSI aber auch wieder Techniker für die Werkstatt und Chemisch-technische Assistenten ausbilden. „Auch Schülerpraktika sind bei uns möglich“, so Caroline Murawski.

Termin: Sonnabend, 21. Oktober, 9.30 bis 14.30 Uhr: Tag der offenen Tür im Kurt-Schwabe Institut für Mess- und Sensortechnik in Meinsberg.

Achtung: Wegen Bauarbeiten ist die Zufahrt nur von der Umgehungsstraße (Kirschallee) Waldheim aus möglich, www.ksi-meinsberg.de.