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Dohnas Rathaus zieht um

Raus aus dem Haus am Markt, rein in den Container: Weil das Rathaus saniert wird, müssen Mitarbeiter Kisten packen.

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© Norbert Millauer

Von Heike Sabel

Vor dem Rathaus auf dem Dohnaer Marktplatz stehen gestern früh die großen Laster der Umzugsfirma. Einer mit Kran. Als auch noch ein großes Postauto kommt, wird es eng. Drinnen im Rathaus stehen die Gänge voller Kisten. Hauptamtsleiter Werner hat besonders viele gepackt, jedenfalls steht sein Name auf zahlreichen Zetteln. Drei an der Treppe etwas verloren wirkende blaue Stühle sind dem gelben Klebezettel zufolge für Raum 26 im Container bestimmt. Der steht an der Georgstraße unweit der Straße Am Plan. Gestern Morgen sind am Container noch alle Fenster und Türen verschlossen. Die Ruhe vor dem Umzugssturm.

Im Ratssaal wird derweil gefeiert. Bürgermeister Ralf Müller (CDU) gibt einen auf seinen Geburtstag aus. Vielleicht auch darauf, dass die Sanierung nun endlich beginnt – nach über zwei Jahren Diskussion. Bis zur nächsten Feier im Ratssaal soll es nicht so lange dauern. Mit bis zu einem Jahr rechnet die Stadt jedoch.

Die Dohnaer sollten sich erst einmal darauf einstellen, diese Woche lieber nichts von ihrem Rathaus zu wollen. Denn bis alle Kisten und Mitarbeiter umgezogen sind und alles an seinem neuen Platz steht und funktioniert, wird es wohl Freitag werden. An der Rathaustür klebt ein Zettel, der darauf hinweist. Auch darauf, dass sich das Standesamt für die nächsten Monate im Röhrsdorfer Bauernmarkt befindet. Wer also einen Hochzeitstermin gebucht hat, wird nicht im Rathaus, sondern in Röhrsdorf Ja sagen.

Die ersten Transporte vom Rathaus am Markt zum Containerstandort erfolgten schon vorige Woche. Da wechselten die – leeren – Tresorschränke ihre Standorte. Zwischenfälle gab es keine.

Müller fuhr nach seinem Geburtstagsfrühstück zur nächsten Feier: zu seinem Neustädter Amtskollegen Manfred Elsner. Der wurde 60 und ist damit 16 Jahre älter als Müller. Der hört nicht, wie ein Umzugsmitarbeiter schimpft. „Jetzt ist die Tür wieder zu“, sagt er. Er versucht, die schwere Rathaustür festzuklemmen. Im Keller stehen etliche gefüllte gelbe Säcke, im Hof die Container fürs Altpapier quellen über. Bei Umzügen wird immer entrümpelt. Auch wenn das in öffentlichen Verwaltungen nicht so einfach ist …