Hoyerswerda
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Domowina gedenkt der Wiedergründung

Während des Krieges war die Domowina mit einem Veranstaltungsverbot belegt.

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Domowina-Vorsitzender Dawid Statnik eröffnet Gedenkveranstaltung anlässlich des 75. Jahrestages der Wiedergründung des sorbischen Dachverbandes.
Domowina-Vorsitzender Dawid Statnik eröffnet Gedenkveranstaltung anlässlich des 75. Jahrestages der Wiedergründung des sorbischen Dachverbandes. © Foto: Domowina

Crostwitz. Am Sonntag hat der sorbische Dachverband Domowina in Crostwitz seiner Wiedergründung am 10. Mai 1945 gedacht. Vor 75 Jahren vereinbarten sieben Sorben, die Organisation nach dem Ende von Verfolgung und Krieg wieder ins Leben zu rufen. 

Jan Cyž war einer der Wiedergründer und späterer Landrat. Er erwirkte damals, wenige Tage später die Erlaubnis der öffentlichen Wirksamkeit der Domowina durch die sowjetische Kommandantur in Bautzen. 

Vor 50 Anwesenden würdigten Domowina-Vorsitzender Dawid Statnik und die Vorsitzende des Kamenzer Regionalverbandes, Zala Cyžowa, das Wirken der Akteure der ersten Stunde. Für Statnik ist es „ein interessanter Zufall oder sogar ein besonderes Zeichen, dass diese Versammlung hier die erste Veranstaltung des Dachverbandes in der Zeit der Corona-Pandemie ist. Wir zeigen mit unserem Gedenken an die Wiederentstehung der Domowina zugleich den aktuellen Neubeginn unserer öffentlichen Aktivitäten“.

Die Enkelin Lisa-Maria Cyžec las aus den Erinnerungen von Jan Cyž an die ersten Tage nach dem Krieg vor. Am Schluss der Veranstaltung erzählte der 85-Jährige Jurij Nuk, wie ihm, dem damals Zehnjährigen, einer der Männer der ersten Stunde, Jan Meškank, erklärte, dass es wieder die „Domowina“ gibt. Das habe er als Kind zunächst nicht verstanden und gesagt: „Zuhause (sorbisch: doma) sind wir doch auch, und woran sollen wir jetzt schuld sein (sorbisch: wina)?“ – „Domowina“ ist der Name des sorbischen Dachverbandes und heißt zugleich „Heimat“. (pm/JM)