Merken

Drei Gebäude verschwinden

Aus leerstehenden Bauten werden schnell verbotene Abenteuerspielplätze. Doch jetzt kommen die Abrissbagger.

Teilen
Folgen
NEU!
© Sebastian Schultz

Von Christoph Scharf

Riesa. Beim U-Punkt in Weida ist es besonders schlimm: Jemand hat eine rote Zugangstür des früheren Jugendclubs aufgebrochen. Im Inneren des leerstehenden Objekts wurden flächendeckend Löcher in Trockenbauwände getreten und geschlagen, Fetzen von Dämmwolle und zerstörtes Mobiliar liegen umher. Bald ist dieser verbotene Abenteuerspielplatz allerdings Geschichte: Der Bauausschuss hat den Abrissauftrag für die einstige Schul-Speisehalle vergeben. Schon am 28. August könnte der Abrissbagger anrollen. Rund 85 000 Euro wird es kosten, das Haus zwischen Greizer und Kreuzstraße abzureißen. Dabei sollen auch gleich die angrenzenden mit Beton gestalteten Freiflächen beseitigt werden, eine Terrasse und deren Stützwand.

Der Jugendklub an der Merzdorfer Straße steht auch auf der Abrissliste.
Der Jugendklub an der Merzdorfer Straße steht auch auf der Abrissliste. © Sebastian Schultz
Die alte Kita an der Alleestraße 45 verschwindet gleichzeitig.
Die alte Kita an der Alleestraße 45 verschwindet gleichzeitig. © Sebastian Schultz

Die Lichtenberger Firma SKR Sönitz blieb mit ihrem Gebot noch 20 000 Euro unter der Bausumme, die ein Ingenieurbüro zuvor geschätzt hatte. Das freut den Oberbürgermeister wie die Stadträte – zumal für den Abriss auch noch Fördergelder winken. Das ist auch bei zwei weiteren Objekten der Fall, die gleich als ein gemeinsamer Auftrag vergeben wurden: Der Abbruch der ehemaligen Kita an der Alleestraße 45 und des ehemaligen Jugendclubs auf der Merzdorfer Straße 10.

Beide Objekte haben zwar eine unterschiedliche Adresse, liegen aber auf demselben städtischen Grundstück – einem Areal zwischen der Trödelhalle an der Merzdorfer Straße und der parallel verlaufenden Alleestraße, keine 300 Meter von der Teigwaren-Fabrik entfernt. Dort rückt ebenfalls ab dem 28. August die Großenhainer Baufirma Bothur an. Sie ist mit ihrem Gebot ganz knapp unter 100 000 Euro geblieben und hat damit sechs Wettbewerber aus dem Rennen geschlagen, von denen einer gar mehr als das doppelte der Summe kalkuliert hatte. Zwei weitere Firmen waren von der Vergabe ausgeschlossen worden, weil es laut Stadtverwaltung Probleme mit ihren Referenzen zur Asbestsanierung gab. Auch in diesem Fall spart die Stadt bei der Vergabe mehrere zehntausend Euro im Vergleich zum zuvor geschätzten Betrag. Laut Plan sollen diese beiden Objekte am 17. November Geschichte sein – bis dahin ist der Abbruch geplant, der auch in diesem Fall angrenzende betonierte Freiflächen umfasst. Gleichzeitig werde dort Buschwerk gerodet. Am U-Punkt geht es etwas schneller: Dort ist der Abbruch bis zum 20. Oktober vorgesehen.