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Dreiste Diebe

Die Liebste hat Geburtstag, der Blumenladen aber schon zu. Manch einer weiß sich in solchen Situationen auf makabere Art zu helfen.

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© ZB

Dresden. Die Liebste hat Geburtstag, der Blumenladen aber schon zu. Manch einer weiß sich in solchen Situationen auf makabere Art zu helfen – und geht auf den Friedhof. Schließlich stehen dort massenhaft Sträuße auf den Gräbern. Aber auch liebevoll getöpferte Schalen, kleine Figuren oder sogar Batterien aus Grablichtern werden regelmäßig gestohlen.

„Leider gibt es immer Menschen, die diese Pietätlosigkeit und kriminelle Energie haben“, sagt Mario Fischer. Er ist bei der Dresdner Stadtverwaltung für den Heidefriedhof, den Nordfriedhof sowie den Friedhof Dölzschen zuständig. Genaue Zahlen kann er wie die Polizei nicht nennen. Allerdings beobachtet er, dass regelmäßig in der Zeit um den Totensonntag die Diebstähle auf den Friedhöfen zunehmen. „Die Grabgestecke können möglicherweise gut weiter veräußert werden“, sagt Fischer.

Besonders häufig müssen Diebe zuletzt einen Friedhof im brandenburgischen Spremberg besucht haben. Wie die Lausitzer Rundschau am Mittwoch berichtete, haben Bürger jetzt einen Brief geschrieben und diesen an die Pforte gehangen. „Sie verletzen die Gefühle der Angehörigen, die mit Liebe der Verstorbenen gedenken“, heißt es. „Wir verachten zutiefst Ihre pietätlosen Handlungen. Gott wird Sie bestrafen!“

Außer den Herren haben die Täter wohl kaum etwas zu befürchten. „Es ist sehr schwierig, Täter zu orten, da man nicht feststellen kann, wer zu welchem Grab gehört und was dieser in dem Moment macht“, sagt Mario Fischer von der Stadtverwaltung in Dresden. Er rät, die Gestecke nicht zu zeitig vor dem Totensonntag auf die Gräber zu legen. (szo)