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Dresden arbeitet am automatisierten Fahren

Mit dem Vamos-Verkehrssystem sollen in Zukunft mehr Autos über die Kreuzung kommen.

Von Kay Haufe
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Grüne Welle soll dank automatisiertem Fahren möglich sein.
Grüne Welle soll dank automatisiertem Fahren möglich sein. © Symbolfoto: dpa

Nicht nur Bahnen werden damit schneller und Staus frühzeitig erkannt. Nun sollen mit der dritten Stufe des Verkehrsmanagementsystems Vamos auch die Voraussetzungen für automatisiertes Fahren geschaffen werden. Das hat nichts mit autonomem Fahren zu tun, bei dem kein Fahrer mehr nötig ist. Vielmehr bekommt der Fahrer darüber Informationen, mit welcher Geschwindigkeit er fahren muss, um ohne Halt über die Ampel zu gelangen. Damit wäre es auch möglich, mehr Autos pro Grünphase über die Kreuzung zu führen. In der Fachsprache heißt es „Platooning“, angewandt wird eine elektronische Deichsel, die eine Querungszeit von einer statt bisher zwei Sekunden ermöglichen würde. So entstünden zusätzliche Grünzeiten für andere Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger und Radfahrer.

Doch noch ist es Zukunftsmusik, denn sowohl die Fahrzeuge als auch die Ampeln müssen dafür mit der nötigen Technik ausgestattet sein. „Momentan geht es darum, die Grundlagen zu schaffen“, sagt Verkehrsbürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain (Grüne). Jürgen Krimmling, Professor für Verkehrsleitsysteme und Prozessautomatisierung an der TU Dresden, ergänzt, dass BMW gerade daran arbeite, seine Fahrzeuge mit entsprechender Technik nachrüsten zu können. Doch noch stecke dies alles in den Kinderschuhen.

Dennoch hat Dresden bereits sechs Korridore für automatisiertes Fahren festgelegt. Diese befinden sich auf der Wilschdorfer Landstraße nahe dem Flughafen, auf der Coventrystraße, auf dem Zelleschen Weg, der Teplitzer Straße, der Meißner Landstraße und der B 170 in der Südvorstadt in Richtung Bannewitz. Letztgenannte Verbindung wird dieses Jahr ausgebaut. Sämtliche Ampeln erhalten Sensoren, um mit den Autos kommunizieren zu können.

Die durchschnittliche Dresdner Reisegeschwindigkeit von Autos lag zur letzten Messung im Herbst 2017 bei 26,1 Kilometern pro Stunde. Seit Herbst 2011 pendelt sie zwischen 27,4 bis 24,8 km/h, ist also keineswegs langsamer geworden.