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Dresden bereitet sich auf Neonazi-Aufmarsch vor

Voraussichtlich 1.000 Rechtsextremisten kommen zu Pfingsten nach Dresden. Gut 2.000 Polizeibeamte sollen am Sonnabend Zusammenstöße zwischen den Neonazis und Gegendemonstranten verhindern.

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© Maik Ehrlich

Dresden. Am Sonnabend wollen wieder Neonazis durch Dresden marschieren. Der Treffpunkt zum so genannten „Tag der deutschen Zukunft“ mit wohl mehr als 1.000 Rechtsextremen aus ganz Deutschland soll am Trachenberger Platz liegen.

Ab 11:30 Uhr wollen die Extremisten dann in Richtung Elbe und anschließend auf der Leipziger Straße bis zum Goldenen Reiter laufen.

Zahlreiche Parteien und Initiativen rufen zu Gegendemos und einem lautstarken, aber friedlichen, Protest auf. Auch mit Straßenblockaden ist zu rechnen.

Gefälschter Aufruf zur Sperrmüllsammlung

Erst am Donnerstag wurde mit gefälschten Aushängen der Stadtreinigung in Pieschen zu einer Sperrmüllabholung aufgerufen. Bewohner sollten demnach am Freitag und Sonnabend ihr Sperrgut auf die Straßen stellen - etwa in der Rehefelder oder in der Leipziger Straße. Die Stadtreinigung hat mit den optisch gut gemachten Mitteilungen jedoch nichts zu tun, teilte das Rathaus inzwischen mit. Offensichtlich wollten die Urheber der Aktion so Material für Barrikaden organisieren.

Die Polizei bereitet sich seit Tagen auf einen Großeinsatz vor: Rund 2.000 Beamte sind vor allem in den Stadtteilen Pieschen, Leipziger Vorstadt und in der Inneren Neustadt im Einsatz. Die Uniformierten setzen auf Kommunikation und wollen friedlichen Protest in Sicht und Hörweite ermöglichen, sagte Einsatzleiter Horst Kretschmar.

Über Verkehrseinschränkungen will die Polizei aktuell im Internet informieren, fest steht bereits, dass die Parkplätze Schießgasse, Reitbahnstraße, Roquettestraße, Hohe Straße und Hansastraße hinter dem Bahnhof Neustadt gesperrt sein werden.

Darüber hinaus ist am Freitag von 10 bis 18 Uhr und am Sonnabend von 10 bis 20 Uhr ein Kontakttelefon geschaltet: 0351-4833000. (lex/mja)

Am Sonnabend wird sz-online.de ab ca. 11 Uhr in einem Live-Ticker über das Geschehen in der Stadt berichten: ticker.sz-online.de