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Dresden guckt Deutschland

Tausende Dresdner verfolgen das erste WM-Spiel der deutschen Mannschaft. Beim Public Viewing wird erst gebangt und dann gefeiert.

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© Sven Ellger

Von Tobias Winzer

Es ist Berufsverkehr und keiner macht mit. Kurz nach 18 Uhr verschwindet gestern die hektische Betriebsamkeit auf Dresdens Straßen und sonntägliche Lässigkeit macht sich breit. Auch in den Geschäften an der Prager Straße ist es ruhiger als sonst. Dresden ist nicht mehr unterwegs. Dresden guckt Deutschland. Zum Beispiel in der Torwirtschaft am Dynamo-Stadion.

Dresden schaut das Deutschland-Spiel

Viele Dresdner haben sich zum Public Viewing des ersten Spiels der deutschen Mannschaft  gegen Portugal gemeinsam angeschaut - wie hier im Fährgarten Johannstadt.
Viele Dresdner haben sich zum Public Viewing des ersten Spiels der deutschen Mannschaft gegen Portugal gemeinsam angeschaut - wie hier im Fährgarten Johannstadt.
Hier wurde - wie überall an diesem Fußball-Abend - ordentlich gejubelt.  Weitere Fotos aus dem Fährgarten finden Sie hier
Hier wurde - wie überall an diesem Fußball-Abend - ordentlich gejubelt. Weitere Fotos aus dem Fährgarten finden Sie hier
Super Stimmung auch in der Torwirtschaft Dresden.
Super Stimmung auch in der Torwirtschaft Dresden.
Auch das Public-Viewing auf dem Campusgelände der TU war gut besucht.
Auch das Public-Viewing auf dem Campusgelände der TU war gut besucht.
Held des Abends auch hier: Thomas Müller, der mit seinen drei Treffern ganz Deutschland in WM-Stimmung schoss.
Held des Abends auch hier: Thomas Müller, der mit seinen drei Treffern ganz Deutschland in WM-Stimmung schoss.
Anfangs war auch hier die Stimmung gut: Im Restaurant "O Portugues" auf der Buergerstraße.
Anfangs war auch hier die Stimmung gut: Im Restaurant "O Portugues" auf der Buergerstraße.
Doch je mehr Tore fielen, desto länger wurden hier die Gesichter.
Doch je mehr Tore fielen, desto länger wurden hier die Gesichter.
Am Ende stand es 4:0...
Am Ende stand es 4:0...
... und Dresden freut sich bereits auf das nächste Spiel am Sonnabend.
... und Dresden freut sich bereits auf das nächste Spiel am Sonnabend.

Public Viewing im Fährgarten Dresden

Viele Dresdner haben sich das Spiel  gegen Portugal geminsam angeschaut - wie hier im Fährgarten Johannstadt.
Viele Dresdner haben sich das Spiel gegen Portugal geminsam angeschaut - wie hier im Fährgarten Johannstadt.

Dort versammeln sich am Abend 300 Fans vor vier Flachbild-Fernsehern und einer großen Leinwand. Unter ihnen auch Steffi Exner und Michael Kade. Die beiden Auszubildenden sind leidenschaftliche Anhänger der DFB-Elf und halten sich an den schwarz-rot-goldenen Dresscode in dem Biergarten: Deutschland-Trikot, Deutschland-Schal, Deutschland-Mütze, Deutschland-Kette und Deutschland-Schminke im Gesicht. „Wenn Brasilien nicht so weit weg wäre, wären wir auf jeden Fall live dabei gewesen“, sagt Michael Kade. Um wenigstens ein bisschen Stadion-Atmosphäre zu erleben, wollen die beiden alle deutschen Spiele im Public-Viewing schauen. „Da ist man mittendrin“, so Kade. Für den Verlauf der Weltmeisterschaft ist der 25-Jährige verhalten optimistisch. Im Halbfinale sei aber leider Schluss, glaubt er. „Wenn Brasilien kommt, dann wird es schwer.“

Die deutsche Mannschaft im fernen Brasilien tut derweil alles, um ihn lügen zu strafen. Nach dem 2:0 durch Mats Hummels wird die Stimmung unter den Fans deutlich entspannter. Die zwei folgenden Chancen von Portugal werden locker mit einem Lachen weggesteckt.

Spätestens nach der Roten Karte für den Portugiesen Pepe und dem 3:0 durch Thomas Müller vor dem Halbzeitpfiff wird aus dem Mitfiebern ein Mitfeiern. Und so manchem Fan schwant, dass bei dieser Weltmeisterschaft doch mehr möglich sein könnte als das Halbfinale. Steffi Exner hat da ihre ganz eigene Theorie: „Die Frau Merkel hat den Jungs bisher nicht die Hand gegeben. Und immer, wenn sie das gemacht hat, hat es ja nicht geklappt mit dem Titel“, sagt die 23-Jährige. „Insofern könnte das doch ein gutes Omen sein.“